RICHARD PLANT: Die Kiste mit dem großen S

Richard Plant ging 1933 ins Exil. Als schwuler Jude hatte er unter den Nationalsozialisten nichts Gutes zu erwarten. In der Schweiz schrieb er den Kinderroman „Die Kiste mit dem großen S“, nun wiederentdeckt im Gans Verlag.

Richard Plant: Die Kiste mit dem großen S

1933: Freunde raten Richard Plaut, Deutschland zu verlassen. Der 1910 in Frankfurt geborene Sohn eines Arztes und sozialdemokratischen Stadtrats, jüdisch und schwul, hat unter den Nationalsozialisten viel zu befürchten. Er geht in die Schweiz und beginnt dort, parallel zu seinem Studium an der Universität Basel, Detektivromane und Kinderbücher zu schreiben, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

1936 erscheint die „Die Kiste mit dem großen S“. Jahrzehnte später sagt Richard Plaut, der sich nach seiner Emigration in die Vereinigten Staaten 1938 und der Zuerkennung der amerikanischen Staatsbürgerschaft 1945 Richard Plant nennt, dass in diesen Roman subtil eigene Erfahrungen aus dem Schweizer Exil eingeflossen seien: Einsamkeit, Fremdsein, erste Liebe.

Der Roman erzählt von den vier Kindern der Familie Baumann. Die Eltern sind zur Kur, da wird auch noch die Haushälterin krank: Plötzlich sind die Kinder ganz auf sich gestellt. Da geschieht Unvorhergesehenes und auf die Kinder kommt eine große Herausforderung zu. Das Buch ist ein spannend und lustig erzählter Kinderkrimi, Coming-of-Age-Roman, die Geschichte einer Jungensfreundschaft oder auch schwule Lovestory. Die erste Liebe wird durch die Geschehnisse auf eine harte Probe gestellt.

Zum Buch:

Die Neuausgabe im Gans Verlag beinhaltet über 30 Illustrationen des Buchillustrators Leo Meter, den Richard Plants Schwester Elisabeth im Exil geheiratet hatte. Sie waren in der niederländischen Ausgabe von 1937 enthalten. Außerdem wird das Buch ergänzt durch ein Geleitwort von Barbara Meter (Filmemacherin, Amsterdam) und eine Kurzbiografie Richard Plauts von Raimund Wolfert.

Zum Autor:

Richard Plant (zuvor Richard Plaut) wurde 1910 in Frankfurt am Main geboren. Er floh 1933 in die Schweiz, floh 1938 weiter in die USA. Bekannt wurde er durch sein Buch „Rosa Winkel. Der Krieg der Nazis gegen die Homosexuellen“, das 1991 auf Deutsch erschien. Richard Plant starb am 3. März 1998 in New York City.

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Stimmen zum Buch:

“Man gerät beim Lesen in eine abenteuerliche Zeitreise und kann sich überlegen, wie so etwas heute aussehen könnte, im Zeitalter von Handys und ganz anderen Möglichkeiten. Kinder bleiben Kinder – und Abenteuer eben Abenteuer. Schön, dass der Gans Verlag sich um diese verschütteten Kostbarkeiten jüdisch-deutschsprachiger Autorinnen und Autoren kümmert.” – Andrea Wanner, Titel kulturmagazin

“Aus heutiger, insbesondere kindlicher Sicht war das beginnende 20. Jahrhundert eine sehr skurrile Welt. Und genau diese wird in „Die Kiste mit dem großen S“ in ihrem Alltag authentisch wiedergegeben. Eine reizvolle und mutige Idee des Gans Verlags.” – Claudia Grothus, zugetextet.com

“Ungeachtet des Alters des Textes funktioniert der Roman als Detektiv- und versteckte Liebesgeschichte.” – Michael Fassel, literaturkritik.de


Richard Plant – Die Kiste mit dem großen S

Gans Verlag, April 2023
210 Seiten, Fadenbindung, Klappenbroschur
Buchreihe: Historische Kinder- und Jugendbücher jüdisch-deutschsprachiger Autorinnen und Autoren, Band 3
29,90 Euro
ISBN 978-3-946392-30-9

https://www.gansverlag.de/


Ein Beitrag im Rahmen meiner Pressearbeit für den Gans Verlag.

GANS VERLAG: Frühjahr 2023

Der Gans Verlag ist ein noch junger Verlag aus Berlin. Schwerpunkt sind neben wiederentdeckten Kinderbüchern jüdischer Autoren ungewöhnliche neue Texte aus der Indie-Literaturszene.

Das Frühjahrsprogramm 2023 bietet ein großartiges Beispiel wiederentdeckter Exilliteratur: “Die Kiste mit dem großen S” von Richard Plant, ein Autor, der, jüdisch und homosexuell, im nationalsozalistischem Deutschland doppelt gefährdet war. Darüber hinaus kamen drei weitere neue Bücher heraus: Mit “Schrift unter Tage” Essays und Kolumnen von Jan Kuhlbrodt, das Jugendtheaterstück “Vampirgirl” von Sophie Reyer und das literarische Debüt des Theatermanns Ron Rosenberg, “Haben Tauben Hoffnung”, bezaubernde Vater-Tochter-Geschichten.

Richard Plant: Die Kiste mit dem großen S

1933: Freunde raten dem jungen, jüdischen und schwulen Mann, Richard Plaut, wie er damals noch heißt, Deutschland zu verlassen. Er geht in die Schweiz und verliebt sich in einen jungen Gärtner. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, schreibt er Detektivromane und Kinderbücher: „Die Kiste mit dem großen S“. Jahrzehnte später sagt er, dass in diesen Roman subtil eigene Erfahrungen aus dem Schweizer Exil eingeflossen seien: Einsamkeit, Fremdsein, erste Liebe. Der Roman erzählt von den vier Kindern der Familie Baumann. Die Eltern sind zur Kur, da wird auch noch die Haushälterin krank: Plötzlich sind die Kinder ganz auf sich gestellt. Da geschieht Unvorhergesehenes und auf die Kinder kommt eine große Herausforderung zu. Das Buch ist ein spannend und lustig erzählter Kinderkrimi, Coming-of-Age-Roman, die Geschichte einer Jungensfreundschaft oder auch schwule Lovestory. Die erste Liebe wird durch die Geschehnisse auf eine harte Probe gestellt.

Zeichnungen: Mit über 30 Illustrationen von Leo Meter (aus der niederländischen Ausgabe von 1937). Geleitwort von Barbara Meter (Filmemacherin, Amsterdam). Kurzbiografie Richard Plauts von Raimund Wolfert.

Der Autor: Richard Plant (zuvor Richard Plaut) wurde 1910 in Frankfurt am Main geboren. Er floh 1933 in die Schweiz, floh 1938 weiter in die USA. Bekannt wurde er durch sein Buch „Rosa Winkel. Der Krieg der Nazis gegen die Homosexuellen“, das 1991 auf Deutsch erschien.

Richard Plant – Die Kiste mit dem großen S
ET April 2023 | ca. 210 Seiten
Fadenbindung | Klappenbroschur | über 30 Zeichnungen
Buchreihe: Historische Kinder- und Jugendbücher jüdisch-deutschsprachiger Autorinnen und Autoren, Band 3, 29,90 Euro | ISBN 978-3-946392-30-9

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Ron Rosenberg – Haben Tauben Hoffnung

Autor Ron Rosenberg macht in Berlin und Zürich sonst Theater mit der Altersgruppe „Ü60“. In seinem Debütband geht es jedoch um „U7“, nämlich um seine Tochter – aber auch um ihn. Es geht um Fragen, wie sie nur Kinder stellen können, um Hupkonzerte und Doraden, um Pfützen und Sterne. Oder um Träume. Und warum es möglich ist, Träume zu sehen, wenn doch die Augen geschlossen sind. Kinderfragen. Wissen Eltern darauf wirklich eine Antwort? Und dann geht es auch noch darum, wie die Tochter dem Vater hilft, sich als Vater zu begreifen – und erwachsen zu werden. Rosenberg erzählt auf eine leichte und schmunzelnde Art, dass es nur so eine Freude ist, den beiden, Tochter und Vater, auf dem Weg durch die weite Welt ihrer Geschichten zu folgen.
Leseprobe: „Wir könnten mit den Tauben reden, lächelt mich mein Kind an. Mit den Tauben reden, wiederhole ich und bin irritiert. Wir sollten uns Zeit nehmen, fährt es fort, mit ihnen ins Gespräch kommen, ihnen sagen, dass wir da sind, für sie, auch wenn sie barfuß sind.“

Zeichnungen: Mit Zeichnungen des Berliner Künstlers Özgür Erkök-Moroder.

Der Autor: Ron Rosenberg, geboren 1976, ist Kurator des internationalen Kinder- und Jugendfilmfestivals in Riga, Theaterregisseur beim Senior Lab in Zürich und den Golden Gorkis in Berlin, zudem unterrichtet er an der Regensburger Akademie für Darstellende Kunst.

Ron Rosenberg – Haben Tauben Hoffnung

ET April 2023 | ca. 128 Seiten | DIN A5
Klappenbroschur | Klebebindung | ca. 10 Zeichnungen
Buchreihe: Gegenwarten, Band 3
Preis: 19,90 EUR (D) | ISBN: 978-3-946392-21-7

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Sophie Reyer – Vampirgirl

Bram Stoker hält der damaligen weithin prüden Gesellschaft mit der Figur des blutrünstig-lustvollen Dracula einen Spiegel vor, sagt Sophie Reyer. Ihr Vampir sei in einer postbürgerlichen, entzauberten Welt angekommen – in Gestalt eines Mädchens. Es gehe in Vampirgirl um jugendliche Todessehnsucht, Unsicherheit, Gender und die erste Liebe, die ewig dauern soll. Reyer hat ein Stück über eine Dreiecksbeziehung mit großen Gefühlen und coolen Songs geschrieben und spielt virtuos und schnell mit (Jugend-)Sprache.

Zeichnungen: Mit Zeichnungen des Berliner Künstlers Petrus Akkordeon.

Die Autorin: Sophie Reyer, geboren 1984, studierte Germanistik und Komposition. Sie veröffentlicht Lyrik, Prosa sowie Texte fürs Theater und ist Lehrende an der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich. Sie lebt mit ihrer Schildkröte Kasimir in Baden bei Wien.

Sophie Reyer – Vampirgirl
ET April 2023 | ca. 112 Seiten | DIN A5
Fadenbindung | Klappenbroschur | ca. 10 Zeichnungen
Buchreihe: Theatertexte 1
Preis: 21,90 Euro | ISBN: 978-3-946392-31-6

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Jan Kuhlbrodt – Schrift unter Tage

Der Philosoph und Gastprofessor des Deutschen Literaturinstituts Leipzig, Jan Kuhlbrodt, geboren 1966 in Chemnitz, versammelt in diesem Band Texte, die in einer Isolation, die vor Corona einsetzte, aber auch nachher anhält, entstanden sind, die auf Lektüren reagieren. Die Texte bewegen sich mit Hamann und Derrida in der jüngeren und jüngsten Philosophiegeschichte, blicken bei Elke Erb, Felix Philipp Ingold und Oleg Jurjew auf Gedichte oder eine in Romanen vorgestellte Welt, sie entwerfen Thesen beispielsweise zum Reim und zum Experiment, um sich in der papiernen realen Welt bewegen zu können. Und sie setzen das Gelesene und Geschriebene in einen historischen, aber auch biografischen Kontext.

Leseprobe: „Welche Bücher würdest du verbieten? Meine! Die Frage, welche Bücher ich verbieten würde, lässt den Aufklärer in mir zusammenzucken. Natürlich keines, wäre die politisch korrekte Antwort, weil jedes Verbot den jeweiligen Text einem potentiellen Diskurs entzieht; durch ein Verbot wird ein Text vom Markt gewischt, ökonomisch und inhaltlich. Zumindest könnte man das meinen. In einer Demokratie, wo die Freiheit des Wortes gilt, sollte also ein Verbot von Büchern sich selbst verbieten. Allerdings sorgt diese Freiheit auch dafür, dass so manches Wort ungehört verhallt, und andere bleiben unwidersprochen, auch wenn sie den krudesten Blödsinn verbreiten. Aber so einfach ist das nicht. …“

Zeichnungen: Mit einer Zeichnung des Chemnitzer Künstlers Carlfriedrich Claus auf dem Cover.

Der Autor:
Jan Kuhlbrodt, geboren 1966, studierte Philosophie in Frankfurt am Main und Literatur am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, lehrte dort auch als Dozent und Gastprofessor. Er lebt als freier Schriftsteller und Herausgeber in Leipzig.

Jan Kuhlbrodt – Schrift unter Tage
ET April 2023 | ca. 168 Seiten | DIN A5
Fadenbindung | Klappenbroschur
Buchreihe: Gegenwarten Wissenschaft, Band 2
Preis: 29,90 EUR (D)
ISBN: 978-3-946392-29-3

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Ein Beitrag im Rahmen meiner Pressearbeit für den Gans Verlag.