JAN KUHLBRODT: Krüppelpassion oder Vom Gehen

Heute erscheint “Krüppelpassion oder Vom Gehen”. Jan Kuhlbrodt wurde für den Text bereits im Mai 2023 mit dem Alfred Döblin-Preis ausgezeichnet. In diesem Buch setzt sich der Schriftsteller und Philosoph mit seiner MS-Erkrankung auseinander – direkt und ungeschönt.

Für “Krüppelpassion oder Vom Gehen” wurde der Schriftsteller und Philosoph Jan Kuhlbrodt bereits im Mai mit einem der renommiertesten deutschen Literaturpreise ausgezeichnet.  Im Literarischen Colloquium Berlin überzeugte er die Jury mit seiner Lesung aus dem Text und wurde dafür mit dem diesjährigen Alfred-Döblin-Preis ausgezeichnet.

Jan Kuhlbrodt stellt sich in seinem neuen Buch mit großer Unerschrockenheit, erstaunlicher Komik und theoretischem Witz der eigenen MS-Erkrankung. Er beschreibt in vielschichtiger Prosa, wie es ist, mit dieser Erkrankung zu leben, aber auch den defizitären Umgang der Gesellschaft mit Menschen mit Behinderung.

„Jan Kuhlbrodt hat mit Krüppelpassion einen Roman geschrieben, der eine wahnsinnige gesellschaftspolitische Relevanz hat. Er erzählt von Jan Kuhlbrodts eigener MS-Erkrankung und über den ganz prekären, mangelnden Umgang unserer Gesellschaft mit so einer Erkrankung”, betonte Wiebke Porombka in der Sendung “Lesart” in Deutschlandfunk Kultur am 22. August 2023.

Jan Kuhlbrodt meint selbst zu seinem Buch: „Man könnte mein neues Buch als Chronik eines sich ankündigenden Todes verstehen. Aber der Blick auf den Tod sperrt sich der chronologischen Schreibweise. Im Text versuche ich zwar, seine Zeichen zu erkennen. Bisweilen gelingt das aber erst, wenn sie schon lang nicht mehr leuchten. So enthält mein künftiges Sterben ein Moment der Erinnerung an das Leben davor. Aber da es im Leben drunter und drüber geht, Mitmenschen und Umstände einem immer wieder physische und seelische Einschränkungen vor Augen führen, steht im Buch Erinnerung und Slapstick an der Seite des Philosophie, aber auch des Zorns. So versuche ich in meinem Krüppeltext mit Mut und Humor vom langsamen Rückzug des Lebens aus meinem Körper zu schreiben als eine Begegnung von all diesen Momenten.“ 


Zum Autor:

Jan Kuhlbrodt, geboren 1966, studierte Philosophie in Frankfurt am Main und Literatur am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, lehrte dort auch als Dozent und Gastprofessor. Er lebt als freier Schriftsteller und Herausgeber in Leipzig.


Stimmen zum Buch:

Die Literaturredaktion des Deutschlandfunks wählte “Krüppelpassion” unter die zehn besten Romane des Jahres 2023.

Die Fachjury wählte “Krüppelpassion” auf Platz 2 der SWR-Bestenliste im Dezember 2023:
“Der Text ist eine Mischung aus Selbstreflexion, Alltagsbeschreibung, philosophischen Erkundungen und Autobiografie. Und er ist erstaunlicherweise immer wieder durchsetzt von einem beißenden Humor, der sich abwechselt mit Sarkasmus, Zorn und Erkenntnisdrang.”

Daniela Strigl, Shirin Sojitrawalla und Jan Wiele diskutierten über die Bücher beim SWR-Literaturtalk: “Eine überwältigende Lektüre”, so Jan Wiele.

“Ein Memento mori durchzieht den ganzen Text.” – Sieglinde Geisel im “Büchermarkt” beim Deutschlandfunk

“Es ist ein formal eigenwilliger Text, lyrische, erzählende und theoretische Passagen wechseln einander ab, es werden längere Zitate aus der Bibel, aus philosophischen und anderen Werken eingebunden und spiegeln den Versuch, das, was dem Ich geschieht und geschehen ist, gedanklich wie künstlerisch zu fassen. Dass die Textteile am Ende keine erzählerische Linie ergeben, der Erkrankung zwar einen zeitlichen Verlauf, aber eben keinen inneren Zusammenhang verleihen, ist so konsequent wie schlüssig.” – Katharina Herrmann, Kulturgeschwätz

“Jan Kuhlbrodt schreibt vom langsamen Rückzug des Lebens aus seinem Körper – er tut es jedoch mit so radikalem Mut, Offenheit, beängstigend klarem Blick, Wut und rabenschwarzem Humor, dass wir Gehenden nicht scheu und verschämt zurückschrecken, sondern diesem Buch nach wenigen Seiten verfallen.” – Nils Kahlefendt im Börsenblatt

“Am meisten aber beeindruckt, wie Jan Kuhlbrodt (…) ein ganz eigenes Format von Wahrhaftigkeit entwirft.” – Jörg Schieke in “Unter Büchern” bei MDR Kultur

“Sehr genau, zuweilen bitter-komisch bekommt die Krankheit in dieser Prosa Gestalt. Kuhlbrodt schreibt biografisch auch von seiner Jugend in der DDR.” – Cornelia Geißler, Berliner Zeitung

“Jan Kuhlbrodts Schreiben in „Krüppelpassion“ ist von der Suche nach Klarheit, Erkenntnis und einem gewissen Galgenhumor getrieben, dabei authentisch, berührbar und berührend – eine bemerkenswerte Leistung.” – Ulrike Schrimpf in Culturmag

“Schlau, pointiert und bitter” gestalte sich die Lektüre, meint Franz Furtner im Stadtmagazin InMünchen (Novemberausgabe 2023). Und ergänzt, “dass man als Leser gerührt, informiert, erschrocken und auch in vielerlei Hinsicht motiviert aus der Lektüre herausgeht.”

“Wer (…) die Bereitschaft mitbringt, von etwas zu lesen, wovon für gewöhnlich eher geschwiegen wird – und dazu kann ich nur raten -, bei dem wird „Krüppelpassion“ lange nachhallen. Bei mir jedenfalls wird es das.” – Frank Wolf bei Reisswolfblog

“Kuhlbrodt offenbart sich in seinem Text mit einer großen Verletzlichkeit, Wut und Hilflosigkeit. Dem entgegen stehen sein Humor, sein Pragmatismus und sein Mut, sich dem Ende zu stellen. Seine Offenheit und Menschlichkeit haben mich sehr bewegt und berührt!” – Dano Senger bei Lust auf Literatur

“Man sitzt mittendrin, festgepinnt im bücherverstellten Zimmer. Aber die Sache geht trotzdem weiter. Auch wenn wir nur noch im Kopf verreisen. Aber da sind uns keine Grenzen gesetzt.” – Ralf Julke, Leipziger Zeitung

“(…) was es heißt, nicht mehr richtig laufen zu können (…) davon schreibt Kuhlbrodt in diesem Buch, mit bewundernswerter Distanz, die er durch seine Ironie, seinen bisweilen schwarzen Humor und wiederum durch seine manchen sicher erschreckende Direktheit erreicht. Das genau ist einer der Gründe, warum ich dieses Buch liebe, und den Autor wegen seiner Offenheit, seiner distanzierende Distanzlosigkeit und Schamlosigkeit obendrein.” – Literaturagent Guenter G. Rodewald

“Der bereits mit dem Alfred-Döblin-Preis 2023 ausgezeichnete Roman “Krüppelpassion – oder Vom Gehen” von Jan Kuhlbrodt ist in jeder Hinsicht vielschichtige Prosa, die neben den Tatbeständen nicht zuletzt das Doppelbödige und Verräterische wie auch das zuweilen absurd Begrenzte von Sprache aufzeigt (…).” – Büchernachlese

“Jahn Kuhlbrodt hat mit seinem Buch „Krüppelpassion oder Vom Gehen“ eine positive Sicht auf seine MS-Erkrankung geschrieben, das Mut macht. Lesenswert.” – Karl-Heinz-Walloch

“Ein hybrider, vielschichtiger Text”, geprägt von “Unerschrockenheit, Wut, aber auch Wehmut”, mit der der Autor seiner MS-Erkrankung begegnet.” – Miriam Zeh, Deutschlandfunk Kultur

“Und so ist »Krüppelpassion« nicht nur ein Buch über Krankheit und Ableismus. Kuhlbrodt erzählt am Beispiel seiner Krankheit über die Unbeständigkeit unserer Wahrnehmung. Darüber, wie wir uns unsere eigene Geschichte immer wieder auf neue Weise erzählen. Wie wir nach Zusammenhängen und Verbindungen suchen. Und sie manchmal finden.” – Katharina Bendixen in die “junge welt”

“Dabei ist dieser ebenso existenzielle wie literarische Text ein Paradebeispiel für eine Literatur, die mehr wagt als ihr Autor gewinnen kann, der sein Buch auch als »Chronik eines sich ankündigenden Todes« bezeichnet.” – Thomas Hummitzsch

“Das Prinzip des Textes imitiert das Prinzip der Computertomografie. Der Autor macht es ähnlich wie die rotierende Röntgenröhre. Er sieht sich mit der Krankheit von allen Seiten zu. Das macht es, dass Krüppelpassion im üblichen Sinn kein Roman ist, sondern eine Sammlung kleiner Formen aus allen Gattungen: Prosa, Lyrik, Drama, Essay.” – Michael Hamneter in “Der Freitag”

Bibliographische Angaben:

Jan Kuhlbrodt: Krüppelpassion – oder Vom Gehen
Erscheinungstermin: 2. Oktober 2023
224 Seiten | Hardcover | Fadenbindung
29,90 Euro | ISBN 978-3-946392-34-7

Kontakt Verlag:
www.gansverlag.de

gans@gansverlag.de


Ein Beitrag im Rahmen meiner Pressearbeit für den Verlag. Anfragen für Rezensionsexemplare oder Interviews gerne direkt an mich oder den Verlag.

Das Herbstprogramm im GANS VERLAG

Im Herbst kommt das zweite literarische Programm im Gans Verlag heraus. Und ist erneut eine kleine Wundertüte: Vom bereits vorab mit dem Alfred Döblin-Preis ausgezeichneten Roman von Jan Kuhlbrodt über ein spannendes literarisches Debüt bis hin zum Lyrikexperiment und Texten, die der Schwerkraft trotzen.

Mit seinem zweiten Belletristik-Programm beweist der noch junge Berliner Gans Verlag erneut ein Gespür für neue Talente und Mut zum literarischen Experiment. Am 2. Oktober erscheint mit “Krüppelpassion” ein Roman, für den Jan Kuhlbrodt mit dem Alfred Döblin-Preis 2023 ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus bietet das Herbstprogramm des Independent-Verlags im Oktober 2023 Stories von Nina Heller, Rockervisionen von Timm Völker und Lyrikexperimente von Peter Sipos, ganz nach dem Verlagsmotto “Gans independent!”.
Das Programm mit Backlist gibt es hier zum Download.



Die neuen Titel im Überblick:

Jan Kuhlbrodt – Krüppelpassion

Jan Kuhlbrodt hat mit „Krüppelpassion oder Vom Gehen“ eine vielschichtige Prosa geschrieben, die sich mit großer Unerschrockenheit, erstaunlicher Komik und theoretischem Witz der eigenen MS-Erkrankung stellt. Was ihm inzwischen fast unmöglich ist, das Gehen, wird zum Leitmotiv eines erfahrungssatten szenischen Panoramas. Die papierene Welt der Bücher wird ihm zur Gegenlandschaft, in der die Utopie einer Welt ohne Gravitation aufscheint.

Für einen Auszug aus „Krüppelpassion“ wurde Jan Kuhlbrodt mit dem Alfred-Döblin-Preis ausgezeichnet. Jan Kuhlbrodt, geboren in Karl-Marx-Stadt, studierte und lehrte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und lebt als freier Schriftsteller und Herausgeber, veröffentlichte zahlreiche belletristische, lyrische und essayistische Werke.

Jan Kuhlbrodt:
Krüppelpassion – oder Vom Gehen
ca. 240 Seiten | 18×13 cm
30,00 Euro
978-3-946392-34-7
Erscheinungstermin 02.10.2023


Nina Heller – Nachts sind alle Katzen

Nina Hellers Short Stories lassen die Ambivalenzen weiblicher Erfahrungen schmerzhaft spürbar werden. Es geht um Freundschaften zwischen Frauen, um
Pferde, Nippelpiercings, erste Jobs, Abhängigkeiten, Wut, Sex und weibliche Körper. Hellers Figuren eint die Suche nach ganz persönlichen Rückzugsorten in einer Welt, die nicht die Welt einer Polly Pocket ist und in der Hosen für Frauen sowieso keine Taschen haben.

Nina Heller, geboren 1995 in Ellwangen (Jagst). Sie studiert
literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig.
Heller ist Herausgeberin des Literaturmagazins Hot Topic! Sie lebt
und arbeitet in Leipzig. „Nachts sind alle Katzen“ ist ihr Debüt.

Stimmen zum Buch:

“Wer auf der Suche nach einer leichten Lektüre ist, um besser einzuschlafen, sollte um den Band einen Bogen machen. Es sei denn, man sucht einen aufregenden Traum. Zu lange hallen die Geschichten und ihre Figuren im Geiste nach. Aber macht nicht genau das ein gutes Buch aus?” – Michael Türk bei LiteraTüren

“Die titelgebende Geschichte „Nachts sind alle Katzen“, in ihrem surrealistisch angehauchten Stil ein wenig an asiatische Autorinnen wie Murata oder Han Kang. Gefällt mir und habe ich im deutschen Sprachraum so noch recht wenig gelesen.” – Dano Senger bei Lust auf Literatur

“Auch wenn es oberflächlich betrachtet so erscheint, als seien Figuren wie Elsa oder die Erzählerin in “Es sich einfach machen” ein bisschen lost, sind sie trotz aller Melancholie selbstbewusste Frauen, die dem Leben begegnen. Vielleicht machen sie sich etwas vor, vielleicht begleiten wir sie nur einen Moment nach einem Stolperer, so verlässt man diese Geschichten nicht selten mit einer unbestimmten Zuversicht. Ein beachtenswertes Debüt.” – Dominic Schmiedl bei Schmiertiger

Nina Heller:
Nachts sind alle Katzen
Neun Stories.
ca. 180 Seiten | 18 x 13 cm
24,00 Euro
978-3-946392-35-4
Erscheinungstermin 4.10.2023


Peter Sipos – Klumpen

Sipos lässt verschiedene Gedichtformen aufeinandertreffen: Prosalyrik, Aphorismen, Notizenhaftes, Gereimtes, ein durchkomponierter Gesang. Die Gedichte sind mal existenziell, mal humorvoll, mal süß, mal ekelerregend.
Immer ist eine ganz eigene poetische Stimme zu erkennen. Sipos verhandelt archaische Motive von Tod und Alleinsein und stellt mit „Klumpen“ sich selbst und das Gedicht radikal in Frage. Seine Lyrik bleibt dabei jedoch erheiternd und macht einfach Spaß.

Peter Sipos, geboren 1998, wuchs ungarisch-sprachig in Bayern auf. Er studierte literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er veröffentlichte Kurztexte in Zeitschriften, performt regelmäßig als Sprecher auf Bühnen und ist musikalisch, visuell und transdisziplinär künstlerisch tätig.

Peter Sipos:
Klumpen
Gedichte und Poetologieca
120 Seiten | 18 x 13 cm24,00 Euro978-3-946392-35-4
Erscheinungstermin 4.10.2023


Timm Völker – Die Schwerkraft provozieren

Timm Völker erzählt aus dem sogenannten alltäglichen Leben. Fahrrad fahren, träumen, sich erinnern, etwas reparieren, nachdenken. Völkers Texte werfen einen neuen Blick auf das Vertraute, bedenken es ebenso logisch-scharfsinnig
wie weit ausholend. Es sind eigentlich Abenteuererzählungen. Man weiß nie,
wo man hingeführt wird, auf ein Hausdach, in den Park, in einen Traum. In neue Erkenntnis definitiv.

Timm Völker, kurz vor der Wende in Halle an der Saale geboren, lebt und arbeitet, wenn nicht gerade unterwegs auf Konzerten, als Musiker und Songschreiber in Leipzig.

Timm Völker:
Die Schwerkraft provozieren
Wochennotate und Rockervisionen
ca. 340 Seiten | 18 x 13 cm
26,00 Euro
978-3-946392-33-0
Erscheinungstermin 4.10.2023


Ein Beitrag im Rahmen meiner Pressearbeit für den Verlag

RON ROSENBERG: Haben Tauben Hoffnung

Ron Rosenberg ist unter anderem Theaterregisseur beim Senior Lab in Zürich und den Golden Gorkis in Berlin. Und er ist Vater – und was die Fragen seiner Tochter bei ihm auslösen, hat er in bezaubernde Geschichten verpackt.

Ron Rosenberg macht in Berlin und Zürich Theater mit der Altersgruppe “Ü60”. In seinem Debütband geht es jedoch um “U7”, nämlich um seine Tochter – aber auch um ihn. Es geht um Fragen, wie sie nur Kinder stellen können, um Hupkonzerte und Doraden, um Pfützen und Sterne. Oder um Träume. Und warum es möglich ist, Träume zu sehen, wenn doch die Augen geschlossen sind. Kinderfragen. Wissen Eltern darauf wirklich eine Antwort? Und dann geht es auch noch darum, wie die Tochter dem Vater hilft, sich als Vater zu begreifen – und erwachsen zu werden.

Rosenberg erzählt auf eine leichte und schmunzelnde Art, dass es nur so eine Freude ist, den beiden, Tochter und Vater, auf dem Weg durch die weite Welt ihrer Geschichten zu folgen. Ein Beispiel: „Wir könnten mit den Tauben reden, lächelt mich mein Kind an. Mit den Tauben reden, wiederhole ich und bin irritiert. Wir sollten uns Zeit nehmen, fährt es fort, mit ihnen ins Gespräch kommen, ihnen sagen, dass wir da sind, für sie, auch wenn sie barfuß sind.“

Bereichert werden diese “dreimal dreizehn Vater-Tochter-Geschichten” durch Zeichnungen des Berliner Künstlers Özgür Erkök-Moroder.  

Link zur Leseprobe

Der Autor:

Ron Rosenberg, geboren 1976, ist Kurator des internationalen Kinder- und Jugendfilmfestivals in Riga, Theaterregisseur beim Senior Lab in Zürich und den Golden Gorkis in Berlin, zudem unterrichtet er an der Regensburger Akademie für Darstellende Kunst.  


Ron Rosenberg:
Haben Tauben Hoffnung

Gans Verlag, 2023
128 Seiten, Klappenbroschur
Buchreihe: Gegenwarten, Band 3
Preis: 19,90 EUR (D)
ISBN: 978-3-946392-21-7

Gans Verlag


Ein Beitrag im Rahmen meiner Pressearbeit für den Gans Verlag.

RICHARD PLANT: Die Kiste mit dem großen S

Richard Plant ging 1933 ins Exil. Als schwuler Jude hatte er unter den Nationalsozialisten nichts Gutes zu erwarten. In der Schweiz schrieb er den Kinderroman “Die Kiste mit dem großen S”, nun wiederentdeckt im Gans Verlag.

Richard Plant: Die Kiste mit dem großen S

1933: Freunde raten Richard Plaut, Deutschland zu verlassen. Der 1910 in Frankfurt geborene Sohn eines Arztes und sozialdemokratischen Stadtrats, jüdisch und schwul, hat unter den Nationalsozialisten viel zu befürchten. Er geht in die Schweiz und beginnt dort, parallel zu seinem Studium an der Universität Basel, Detektivromane und Kinderbücher zu schreiben, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

1936 erscheint die „Die Kiste mit dem großen S“. Jahrzehnte später sagt Richard Plaut, der sich nach seiner Emigration in die Vereinigten Staaten 1938 und der Zuerkennung der amerikanischen Staatsbürgerschaft 1945 Richard Plant nennt, dass in diesen Roman subtil eigene Erfahrungen aus dem Schweizer Exil eingeflossen seien: Einsamkeit, Fremdsein, erste Liebe.

Der Roman erzählt von den vier Kindern der Familie Baumann. Die Eltern sind zur Kur, da wird auch noch die Haushälterin krank: Plötzlich sind die Kinder ganz auf sich gestellt. Da geschieht Unvorhergesehenes und auf die Kinder kommt eine große Herausforderung zu. Das Buch ist ein spannend und lustig erzählter Kinderkrimi, Coming-of-Age-Roman, die Geschichte einer Jungensfreundschaft oder auch schwule Lovestory. Die erste Liebe wird durch die Geschehnisse auf eine harte Probe gestellt.

Zum Buch:

Die Neuausgabe im Gans Verlag beinhaltet über 30 Illustrationen des Buchillustrators Leo Meter, den Richard Plants Schwester Elisabeth im Exil geheiratet hatte. Sie waren in der niederländischen Ausgabe von 1937 enthalten. Außerdem wird das Buch ergänzt durch ein Geleitwort von Barbara Meter (Filmemacherin, Amsterdam) und eine Kurzbiografie Richard Plauts von Raimund Wolfert.

Zum Autor:

Richard Plant (zuvor Richard Plaut) wurde 1910 in Frankfurt am Main geboren. Er floh 1933 in die Schweiz, floh 1938 weiter in die USA. Bekannt wurde er durch sein Buch „Rosa Winkel. Der Krieg der Nazis gegen die Homosexuellen“, das 1991 auf Deutsch erschien. Richard Plant starb am 3. März 1998 in New York City.

Link zur Leseprobe


Stimmen zum Buch:

“Man gerät beim Lesen in eine abenteuerliche Zeitreise und kann sich überlegen, wie so etwas heute aussehen könnte, im Zeitalter von Handys und ganz anderen Möglichkeiten. Kinder bleiben Kinder – und Abenteuer eben Abenteuer. Schön, dass der Gans Verlag sich um diese verschütteten Kostbarkeiten jüdisch-deutschsprachiger Autorinnen und Autoren kümmert.” – Andrea Wanner, Titel kulturmagazin

“Aus heutiger, insbesondere kindlicher Sicht war das beginnende 20. Jahrhundert eine sehr skurrile Welt. Und genau diese wird in „Die Kiste mit dem großen S“ in ihrem Alltag authentisch wiedergegeben. Eine reizvolle und mutige Idee des Gans Verlags.” – Claudia Grothus, zugetextet.com

“Ungeachtet des Alters des Textes funktioniert der Roman als Detektiv- und versteckte Liebesgeschichte.” – Michael Fassel, literaturkritik.de


Richard Plant – Die Kiste mit dem großen S

Gans Verlag, April 2023
210 Seiten, Fadenbindung, Klappenbroschur
Buchreihe: Historische Kinder- und Jugendbücher jüdisch-deutschsprachiger Autorinnen und Autoren, Band 3
29,90 Euro
ISBN 978-3-946392-30-9

https://www.gansverlag.de/


Ein Beitrag im Rahmen meiner Pressearbeit für den Gans Verlag.

JAN KUHLBRODT: Schrift unter Tage

Der erst vor wenigen Tagen mit dem Alfred-Döblin-Preis 2023 ausgezeichnete Schriftsteller und Philosoph Jan Kuhlbrodt reflektiert in seinem aktuellen Buch “Schrift unter Tage” über die Möglichkeiten des Schreibens. Essays über Selbstbehauptung, Schrift und Sprache als Ausgang in die Welt, das Schreiben als Sichtbarmachung.

Der Philosoph und Gastprofessor des Deutschen Literaturinstituts Leipzig Jan Kuhlbrodt, geboren 1966 in Chemnitz, sitzt seit einigen Jahren im Rollstuhl. Diese physische Disposition verstärkt eine Poetik, die er in seinen Essays verfolgt: Schrift eröffnet einen Ausgang in die Welt, dort wo sie Text bildet, aber auch Bild ist. So ist Schrift Ausweg aus einem politischen Eingeschlossensein, aber auch aus einer Situation, in der das Eingeschlossensein gesundheitlich bedingt ist. Schreiben ist in beiden Situationen Selbstbehauptung, Vergewisserung der eigenen Anwesenheit in der Welt und zwischen den Texten. Kuhlbrodts Texte bewegen sich mit Hamann und Derrida in der jüngeren und jüngsten Philosophiegeschichte, blicken bei Elke Erb, Felix Philipp Ingold und Oleg Jurjew auf Gedichte oder eine in Romanen vorgestellte Welt, sie entwerfen Thesen, um sich in der papiernen realen Welt bewegen zu können. Und sie setzen das Gelesene und Geschriebene in einen historischen, aber auch biografischen Kontext.

Zum Autor:

Jan Kuhlbrodt, geboren 1966, studierte Philosophie in Frankfurt am Main und Literatur am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, lehrte dort auch als Dozent und Gastprofessor. Er lebt als freier Schriftsteller und Herausgeber in Leipzig. Für einen Auszug aus seinem derzeit entstehenden Roman “Krüppelpassion oder Vom Gehen”, der im September im Gans Verlag erscheint, wurde er im Mai 2023 mit dem Alfred-Döblin-Preis 2023 ausgezeichnet.


Stimmen zum Buch:

“Eine wahre Fundgrube für Leser:innen, die eigene Denkhorizonte erweitern möchten.” – B. R. M. Ulbrich in “Bennads Buchtipps”

“Eine Reihe eindringlicher Essays zur literarischen, künstlerischen und philosophischen Kultur von Hamann und Hegel bis hin zu Schestow, Pound, Levinas und zu zeitgenössischen Autoren.” – Felix Philipp Ingold bei Planetlyrik

“Schreibt Kuhlbrodt über (Carlfriedrich) Claus, und führt in seinem Essay aus, wie Sprache und Schrift Landschaften bilden. Man sollte das unbedingt lesen, wie auch die anderen Texte, eben das ganze Buch. Unter anderem, um zu sehen, wie klug die einzelnen Texte aufeinanderfolgen. Von der Erläuterung, wie wichtig das Übertreten von Regeln für die Kunst ist, geht es in den folgenden „Thesen zum Reim“ um Sinn und Zweck der gebundenen Rede.” – Elke Engelhardt bei “Signaturen”.

Tobias Lehmkuhl stellt den Band im Büchermarkt im Deutschlandradio vor


Informationen zum Buch:

Jan Kuhlbrodt
Schrift unter Tage. Essays und Kolumnen
Gans Verlag, 2023
Gegenwarten (Wissenschaft), Band 2 | 172 Seiten | Klappenbroschur, fadengebunden
€ 29,90 [D] | € 30,80 [A]
ISBN 978-3-946392-29-3
Das Cover ziert eine Zeichnung des Chemnitzer Künstlers Carlfriedrich Claus.
https://www.gansverlag.de/

Leseprobe aus dem Buch.


Ein Beitrag im Rahmen meiner Pressearbeit für den Gans Verlag.