MICHAELA MARIA MÜLLER: Zonen der Zeit

Privates und Politisches, Geschichte und Gegenwart verknüpft Michaela Maria Müller in ihrem Roman „Zonen der Zeit“ zu einem feinen Gewebe. Die Geschichte zweier Menschen, die zu „ihrer Zeit“ und ihrem Leben finden.

Leben wir unser Leben rückwärts, von der Vergangenheit geprägt? Oder nehmen wir es selbstbestimmt in die Hand, vorwärtsgerichtet? In ihrem neuen Roman lässt die Schriftstellerin Michaela Maria Müller zwei Menschen aufeinandertreffen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Denn sie bewegen sich zunächst in verschiedenen »Zonen der Zeit«.

Jan Schneider ist Historiker und lebt mit seiner Familie in einem Dorf am Stadtrand von München. Als er die Akten des Auswärtigen Amtes aus dem Jahr 1991 bearbeitet, gerät alles in Bewegung: Er erinnert sich an das Jahr, in dem sich sein Leben als Zehnjähriger von Grund auf veränderte – weil seine Eltern, gebürtige Tschechen, von der Geschichte ihres Landes eingeholt werden. Dann trifft der zögerliche Jan auf Enni van der Bilt, Notrufdisponentin einer Feuerwehrleitstelle im Würmtal. Enni ist das Gegenteil von Jan: Sie packt an, will Dinge verändern. Während Jan sich von seiner Geschichte bremsen lässt, stößt Enni bei ihren männlichen Kollegen an Grenzen. Wie die beiden ihren Weg finden, der von Bayern nach Berlin führt, schildert Michaela Maria Müller in einer behutsamen, ruhigen Weise, die nicht nur „Privates“ im Blick hat, sondern das persönliche Leben ihrer Protagonisten mit politischer und europäischer Geschichte verknüpft.

Reflektionen zur Zeit spielen dabei eine große Rolle, wie auch dieses Zitat aus dem Buch zeigt:

»Die Morgenmuffel in Helsinki, Riga, Tel Aviv, Kairo und Kapstadt teilten sich eine Zeitzone. Während die Angestellten in Almaty Feierabend machten, lagen die in Los Angeles im Tiefschlaf. Die Teenager in Oslo, Berlin und Rom netflixten am Abend gleichzeitig. Wir hatten die Welt und den Tag vierundzwanzigfach aufgeteilt. Die Eindeutigkeit, die mich sonst durch den Tag brachte, war aufgehoben.«

»Zonen der Zeit« ist der dritte Roman von Michaela Maria Müller und erscheint April 2024 im Quintus-Verlag. Die Buchpremiere findet statt am Donnerstag, 25. April 2024, 20:00 Uhr, in der Autorenbuchhandlung am Else-Ury-Bogen 599-601, 10623 Berlin. Es moderiert Markus Meckel.


Stimmen zum Buch:

Jan Kuhlbrodt: »In Michaela Maria Müllers Text findet sich Gegenwart und Historie, Geschichte und Naturgeschichte, Privates und Gesellschaftliches kunstvoll zu einem Gobelin verknüpft, einem Zeitteppich, der zugleich das Handlungsfeld der Figuren ist.«

Katrin Lange, Literaturhaus München: »›Alles ist jetzt.‹ Der Zufall führt Regie, als Jan und Enni sich treffen, Entscheidungen sind es, die sie auf neue Lebensbahnen führen. ›Zonen der Zeit‹ ist eine sensible Meditation über die Zeit und eine große Ermutigung, sein eigenes Jetzt im Leben zu finden.«

Annett Gröschner: »Wenn eine Feuerwehrfrau auf einen Archivar trifft, kann es wie in diesem Roman passieren, dass die Eiszeit Feuer fängt und namenlose Inseln die Zeit anhalten.«

»Mit viel Feingefühl entfaltet Michaela Maria Müller diesen Roman. Die Entwicklung der Charaktere erschließt sich in einem kleinen Handlungsrahmen, der dann einen weiten Bogen um europäische Geschichte spannt. Dabei das Politische aber ganz behutsam privat werden lässt. Diese Zonen bilden einen Zeitteppich, der in einem Wechselspiel zwischen Jan und Enni gewoben wird.« – Hauke Harder, Buchhandlung Almut Schmidt

»Die Sprache von Michaela Maria Müller ist sehr einfühlsam , was dem Roman eine besondere Tiefe verleiht. Durch ihre Kunstfertigkeit gelingt es ihr, die Komplexität von Zeit, Geschichte und menschlichen Beziehungen auf eindrucksvolle Weise zu erfassen und miteinander zu verknüpfen.« – Manuela Hahn, Lesenswertes aus dem Bücherhaus

»Ein zartes, ungewöhnliches Buch mit eigenwilligen Figuren, die einen nicht mehr loslassen!« – Anne Hahn bei yourbook.shop

»Michaela Maria Müller hat ein schwebendes und philosophisches Buch geschrieben, das viel Raum für eigene Interpretationen und Gedanken lässt.
In den von ihr sprachlich gewählten Motiven und Bildern dreht sich vieles um die Zeit, um Uhren, um Archive, um Erinnerungen und Zukunftspläne.« – Barbara Pfeiffer, Kulturbowle

»Ein sehr feiner, kluger Roman. Ruhig, unaufdringlich, und dennoch lässt er einen nicht mehr los.« – Marco Lombari, Alpenlandkunst


Zur Autorin:

Michaela Maria Müller lebt als Schriftstellerin und Journalistin in Berlin. Sie arbeitete nach einer Ausbildung zur Verlagskauffrau als Buchhändlerin in München und New York und studierte Geschichte und Politikwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2009 veranstaltet sie einen literarischen Salon, seit 2022 im S.-Fischer-Haus, und ist Host des Podcasts Schreiben und Herkunft. Sie ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und des PEN Berlin. 

Website: michaelamariamueller.de

Bild: Uwe Hauth


Zum Buch:

Michaela Maria Müller
Zonen der Zeit
Roman
Quintus-Verlag Berlin, 2024

Ausstattung: Hardcover mit Schutzumschlag
Seitenzahl: 144
Format: 205 mm x 125 mm
Preis: 22,00 €
ISBN: 978-3-96982-096-4


Weitere Informationen & Downloads:

Autor: Birgit Böllinger

Büro für Text&Literatur: Pressearbeit für Verlage, Autorinnen und Autoren, Literatureinrichtungen

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