Lesezeichen von: Herta Müller

Lesezeichen sind kurze Zitate von Autor*innen über das Leben, Lesen, Schreiben. Gedankenanstöße, Diskussionsstoff, Merkmale.

“Wenn ich erklären soll, warum für mich ein Buch rigoros ist oder flach, kann ich nur auf die Dichte der Stellen hinweisen, die im Kopf den Irrlauf hervorrufen, Stellen, die mir die Gedanken sofort dorthin ziehen, wo sich keine Worte aufhalten können. Je dichter diese Stellen im Text sind, um so rigoroser ist er, je schütterer sie stehen, um so flacher ist der Text. Das Kriterium der Qualität eines Textes ist für mich immer dieses eine gewesen: kommt es zum stummen Irrlauf im Kopf oder nicht.”

Aus: “Der König verneigt sich und tötet”, Herta Müller, Hanser Verlag, 2003.

Was Sprache ausmacht, wie Muttersprache den Menschen prägt, was Worte verschweigen, was Schweigen sagt, was Reden und Schreiben in einer Diktatur bedeutet, um all dies dreht sich dieser Band der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, angesiedelt zwischen Autobiographie und Essay. Ein Grundriss ihrer Poetologie, ein Zeugnis davon, wie ihre Dichtkunst geprägt wurde durch das Aufwachsen in einer Gesellschaft, in der das Schweigen alles überlagerte.
Und der Text einer Schriftstellerin, die bei mir immer das eine erreicht: den stummen Irrlauf im Kopf in Gang zu setzen.

DITHA BRICKWELL: Engeltreiber

Ditha Brickwell, die unter anderem bereits mit dem Bruno-Kreisky-Preis ausgezeichnete Schriftstellerin, holt mit ihrem neuen Roman “Engeltreiber” die Welt des gebeutelten 20. Jahrhunderts auf die literarische Bühne.

Mit ihrem neuen Roman „Engeltreiber“ holt Schriftstellerin Ditha Brickwell das Welttheater des 20. Jahrhunderts auf die Bühne. Anhand zweier Lebensgeschichten spannt Brickwell einen weiten Bogen über Jahrzehnte der Weltgeschichte, die von Krieg, Not und den Härten der Nachkriegszeit geprägt waren, ihre Figuren treibt es durch die Hauptstädte Europas, Wien, Paris, Berlin… von den Umständen bedrängt, nehmen sie doch ihr Leben in die Hand…

Mit ihrer bildreichen Sprache erzeugt Ditha Brickwell bei den Lesern Empathie für ihre Figuren, sie durchbricht den düsteren Hintergrund der geschilderten Zeit mit komischen Momenten und warmherzigem Humor. „Engeltreiber“ erzählt von der Perlenfädlerin Genoveva, Tochter zugewanderter mährischer Bauern, denen in Oberösterreich Missachtung und Ausgrenzung entgegenschlägt. Und von Leo, dem alleingelassenen Sohn reicher Eltern, der in Künstlerkreise, die Abhängigkeit von einer Frau und materielle Not gerät. Die Wege der beiden kreuzen sich, sie schildern einander Episoden vom tapferen Überleben und geben sich Halt. Entlang der Wirklichkeit erzählt hören wir Stimmen im Originalton – aus dem Milieu der Armut und aus den Wiener Künstlerkreisen der kreativen Sechziger Jahre, deren Mitglied Ditha Brickwell war. Als Leser dieser Lebensgeschichten erahnt man den Ursprung unserer heutigen Krisen – wie die apokalyptischen Reiter brechen sie hervor: Pandemie, Hunger, Krieg.

Engeltreiber ist der erste Band der Trilogie Dunkelreise – drei Bücher über drei Epochen  und deren Charaktere –starke Frauen und fantasievolle Jugendliche, jüdische Familien und ihre widerständigen Helfer, Künstler und Weltwanderer…sie alle sind unterwegs auf der Suche nach besserem Leben.


Zur Autorin:

1941 in Wien geboren, studierte Architektur, Städtebau und Bildungsökonomie in Wien, Berlin und New York. Sie arbeitete in Helsinki, Tel Aviv und Paris sowie für den Berliner Senat und die EU in Brüssel, um neue Perspektiven für verarmte Stadtregionen zu entwickeln. Seit 1987 schreibt sie Romane, Essays und Erzählungen. Sie lebt als freie Schriftstellerin in Wien und Berlin.

Publikationen (Auswahl): 
Die Welt unter meinen Zehen, Zwölf Geschichten aus hundert Jahren. Drava 2019; 
Fedjas Flucht, Roman, Drava 2018; 
Die Akte Europa – eine Utopie geht verloren, Essay-Roman,
Wieser 2010 (ausgezeichnet mit dem Bruno-Kreisky-Preis); 
7 Leben – Frauen biographien, Freimut & Selbst 2005; 
Der Kinderdieb, Roman,Deuticke 2001; 
Angstsommer, Roman, Mandelbaum Wien 1999. 


Stimmen zum Buch:

Der ORF veröffentliche ein ausführliches Portrait und Interview mit Ditha Brickwell in der Sendung “da capo” (4. August 2023)

Ditha Brickwell im Interview mit Joachim Scholl im Deutschlandfunk Kultur.

“Konzeption, Umfang und Detailfülle des Romans sind gewaltig, aber auch Brickwells Sprachgewalt imponiert. Die Autorin stattet ihr Erzählen mit ständig neuen Wortschöpfungen aus, wechselt mühelos Tonarten und Perspektiven. Sie gewährt ihren Geschichten großzügig Raum, um sie mit sprachlicher Virtuosität auszustatten.” – Britta Röder bei den booknerds

“Eine Lektüre-Perle, die Geschichten und Stimmungen kunstvoll aneinanderreiht, wie die weibliche Hauptfigur im Buch.” – Barbara Pfeiffer bei Kulturbowle


Informationen zum Buch:

Ditha Brickwell

Engeltreiber
Roman
Drava Verlag, 2023
Hardcover, 474 Seiten
ISBN: 978-3-99138-021-4

Drava Verlag:
8.-Mai-Straße 12
A-9020 Klagenfurt / Celovec
https://www.drava.at/


Ein Beitrag im Rahmen meiner Pressearbeit für die Autorin.

Bennads Buchtipps: Die Akte Klabautermann von Oliver Teutsch

“Oliver Teutsch hat in seiner Doppelbegabung als Journalist und Romancier mit seinem Debüt die Reflexion über Entstehung und Wert von Literatur befeuert”, meint Bernhard R. M. Ulbrich in seinem Gastbeitrag über “Die Akte Klabautermann”.

Der allseits bekannte Literaturbetrieb puscht gewöhnlich per Bestsel­lerlisten aller Arten das Aktuelle auf die Tische der Leserschaft. Das kennt man. Wer jedoch abseits dieser Listentrends literarische Ent­deckungen machen will, schaue sich um und blättere zum Beispiel in Programmen kleiner, unabhängiger Verlage. Da findet man Neues zu Altem wie bei dem vorliegenden Roman von Oliver Teutsch mit dem Titel „Die Akte Klabautermann“ im Axel Dielmann Verlag. Ganz sicher kein Märchenbuch, sondern eine Erzählung über die Ent­stehung eines Bestsellers aus dem Jahre 1946/47, den Anfängen der Nachkriegsliteratur in Deutschland.

Ein Gastbeitrag von B. R. M. Ulbrich

Oliver Teutsch (*1969) ist Journalist und neuer Roman-Schriftsteller. Sein 315-Seiten-Debüt „Die Akte Klabautermann“ nimmt die Entstehung des doppelt umfangreichen, letzten Romans von Fallada unter die Lupe.

Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen alias Hans Fallada (1893-1947) gehört zu jenen deutschen Schriftstellern, die in der Nazi-Zeit nicht nur nicht emigriert sind, sondern auch nicht in der sogenannten „Inneren Emigration“ landeten und sich somit pauschal als systemstützend verdächtigt gemacht haben. Das hat die Nachkriegsrezeption seiner Werke nachteilig beeinflusst. Hinzukommt noch, dass sein Leben langstreckenweise durch harte Süchte gezeichnet war: Alkohol, Morphium und das Schreiben. Fallada also eher ein Bild der Vermeidung. Das Thema seines letzten Romans „Jeder stirbt für sich allein“ behandelt die individuelle und damit aussichtslose und letztlich tödliche Rebellion eines Ehepaars gegen das Nazi-Regime ihrer Zeit.

Oliver Teutsch nun behandelt in seinem Roman die W-Fragen zu dem letzten Werk Falladas: Wer hat wann was warum wie und wo zur Entstehung des Manuskriptes beigetragen? Dieser Ansatz erschöpft sich aber nicht in einer faktischen, literaturhistorischen Beschreibung, sondern bietet gut lesbare, fiktionale Anteile. Insbesondere spiegelt sich das in den ausführlichen Gesprächsrunden der Protagonisten des Kulturbundes, der von Johannes R. Becher am 4.7.1945 in der SBZ (Sowjetisch Besetzte Zone) gegründet wurde. Und in den persönlichen Gesprächen zwischen Becher und Ditzen und zwischen ihm und seiner Frau Ulla. Durchgängig wird Fallada in dem Debüt bei seinem bürgerlichen Namen genannt, nur in wenigen Fällen blitzt das Schriftsteller-Pseudonym heraus.

Der Inhalt des Romans liefert eine erhellende Analyse des förderlichen und hemmenden Beziehungsgeflechtes, in dem sich Rudolf Ditzen bewegt, vor und während seiner letzten Schreibphase 1946.

Die Struktur des Romans ist nachvollziehbar aufgebaut, hauptsächlich das Zeitfenster 1945-46 umfassend. Perso­nenbezogen ergeben sich verträgliche Sprünge in der Zeit. Die LeserInnen werden nicht mit literarischen Tricks überfordert. Sie können sich auf den Inhalt konzentrieren, um sich wesentliche Fragen zu beantworten. Wer war Fallada? Wie war sein soziales Umfeld? Sind die Urteile über ihn gerechtfertigt? Kann uns sein letztes Werk, das erst 2011 ungekürzt erschien, heute noch etwas mitteilen?

Die Erzählperspektive ist dem Thema und damit dem journalistischen Ansatz entsprechend auktorial, zum Ver­ständnis der LeserInnen hilfreiches Wissen befördernd. Aber es ist ein Roman und kein Essay! Die vielen Personen, die tatsächlich existiert haben, kommen in den fiktionalen Gesprächen lebendig rüber. Man denkt stets: Ja, so könnte es gelaufen sein. Das ist die eigentliche Kunst der Romanciers. Es ist nicht vorstellbar, dass die Dialoge in Teutsch‘ Roman aus Tonbandaufnahmen transkribiert wurden.

Die Handlungen sind eher unspektakulär, sie spielen auf den Beziehungsebenenrund um Rudolf Ditzen. Auf der einen Seite die vielen befremdlichen Affekte, verursacht durch die Sucht-Querelen des Ehepaars, und auf der anderen Seite die Fluchtversuche Ditzens in seine Welt am Schreibtisch. Bei den mühevollen Beschaffungsanstrengungen von Morphin auf dem Schwarzen Markt taucht auch als Quelle der Arzt Gottfried Benn auf. Man staunt nicht schlecht.

Der Roman „Die Akte Klabautermann“ hat einen zunächst rätselhaften Titel. Der Klabautermann ist ein, seinen Schabernack auf Schiffen treibender Geist, der aber auch konstruktiv sein kann und manchmal den Kapitän auf Gefahren hinweist. Dieser Begriff als Tarnname auf der Akte des vom Nazi-Regime verfolgten Ehepaares Hampel landet nun auf dem Cover des Debüts von Teutsch und will in Zusammenhang mit Fallada entschlüsselt werden.

Welchen Schabernack Fallada auch immer mit seinen Romanen betrieben hat, sie haben immer die Position der Leute von unten beschrieben. Die des kleinen Mannes und seiner eher schlichten Weltsicht und wie er sich darin zurechtfindet. Ist das so weit weg von unserer heutigen Zeit?

Oliver Teutsch hat in seiner Doppelbegabung als Journalist und Romancier mit seinem Debüt die Reflexion über Entstehung und Wert von Literatur befeuert. Der schwache Fallada hat einen starken Roman hinterlassen. Geht Roland Barthes (Der Tod des Autors, 1968) davon aus, der Biografismus sei obsolet, so offeriert uns Teutsch erfreulich ungermanistisch biografische Kenntnisse über Fallada, die zum neugierigen Lesen animieren. –

Und das Lesen ist doch das Wesen von Literatur!

brmu / 2022-01-22

Oliver Teutsch
Die Akte Klabautermann – Die Entstehung eines Weltbestsellers
Roman
axel dielmann – verlag Frankfurt a. M., 2022
ISBN 978-3-86638-343-2

OLIVER TEUTSCH: Die Akte Klabautermann

Berlin, 1946: In der zerstörten Stadt kämpft Hans Fallada ums Überleben. Einzig Johannes R. Becher, der Vorsitzende des Kulturbundes, bietet dem Schriftsteller eine Chance: Er soll auf Grundlage der „Akte Klabautermann“ den großen antifaschistischen Roman schreiben. Oliver Teutsch verfasste einen grandiosen Debütroman über das Entstehen von Falladas letztem Buch.

Für Hans Fallada ist die Arbeit an seinem letzten Buch ein Wettlauf gegen die Zeit und die Sucht: Fallada, körperlich und psychisch am Ende, wehrt sich zunächst gegen den Romanstoff. Und schreibt dann doch, wie im Rausch, ein Manuskript über 700 Seiten. Die Veröffentlichung von „Jeder stirbt für sich allein“ wird der Schriftsteller, der am 5. Februar 1947 stirbt, jedoch nicht mehr erleben.

So wechselvoll wie Falladas Geschichte ist auch die Veröffentlichungshistorie von „Jeder stirbt für sich allein“: 1947 erscheint der Roman in stark veränderter Fassung. Erst in den 2000er-Jahren wird er in den USA wiederentdeckt und kommt 2011 erstmals beim Aufbau Verlag in einer ungekürzten Version heraus. Der Journalist Oliver Teutsch war von der Wiederentdeckung des Romans so fasziniert, dass er sich 2014 auf eine ausführliche Recherche nach der Entstehung dieses Buches machte. Und nun in seinem Romandebüt „Die Akte Klabautermann“ mitreißend davon erzählt, wie dieser Schlüsselroman der deutschen Literatur entstand.

Während das vom Krieg zerstörte Berlin aus seinen Trümmern heraus zu neuem Leben kommt, spielt sich um Fallada die Entstehungsgeschichte eines Romans ab, die ebenso spannend wie der Weltbestseller selbst ist. Und die zudem eine imposante Galerie von zeitgenössischen Figuren im Gepäck hat. So entführt „Die Akte Klabautermann“ auch mitten in eine Zeitreise in das Berlin der Nachkriegszeit. Die Not der Bevölkerung, der illegale Schwarzmarkthandel, die Zonenpolitik und die Zerrissenheit der intellektuellen Elite, der Kampf der Zonenmächte um die geistige Vorherrschaft, dies alles wird so eindrücklich und lebendig erzählt, als wäre man mittendrin.

„Die Akte Klabautermann“: Ein spannend geschildertes Kapitel der Literatur- und Nachkriegsgeschichte, ein überzeugender Debütroman.

Zum Autor:
Oliver Teutsch wurde 1969 in Frankfurt am Main geboren. Seine berufliche Karriere begann er als Hospitant und freier Mitarbeiter bei der Frankfurter Neuen Presse. Nach dem Abitur Studium der Politikwissenschaften in Frankfurt war er lange für die Nachrichtenagentur ddp, die Frankfurter Rundschau und mehrere Jahre für den Deutschen Fußball-Bund DFB tätig. Heute ist Teutsch als Redakteur bei der Frankfurter Rundschau für Themen aus den Bereichen der Justiz, Polizei, Wirtschaft und für große Reportagen zuständig.


In der Frankfurter Rundschau ist ein Vorabdruck erschienen:
Großer Mann – was nun?

Stimmen zum Buch:

Oliver Teutsch im Interview bei Deutschlandfunk Kultur zu seinem Roman.

“Mit dem Roman „Die Akte Klabautermann“ hat Oliver Teutsch ein Werk geschaffen, in dem er seiner eigenen Faszination für die Umstände, unter denen der Welterfolg „Jeder stirbt für sich allein“ von Hans Fallada entstanden ist, Ausdruck verleiht. Teutsch verpackt die historischen Tatsachen in einen atmosphärisch-dichten Erzählbogen, der durch fiktive Elemente gekonnt abgerundet wird.” – Sina-Christin Wilk bei Kulturabdruck

“Ein Roman über einen Roman? Als Werbebotschaft ist das übertrefflich. Als Formel für den Inhalt verspricht es in dem Fall aber einiges. Denn der Roman, um den es geht, ist »Jeder stirbt für sich allein«, einer der besten Romane über Nazideutschland. Und sein Autor Hans Fallada führte ein Leben, dessen Grellbuntheit nicht mal er selbst auserzählt hat. Überdies verknüpft der Schriftsteller Oliver Teutsch in »Die Akte Klabautermann« Fäden der Literaturgeschichte zu einem wahren »Who is Who« der Nachkriegsszene.” – Ewart Reder, nd aktuell

“Für Fallada-Fans ist der Roman sicher allein aufgrund der biographischen Aspekte interessant, aber auch, wer sein Werk nicht gut kennt, kann Die Akte Klabautermann sicher mit Gewinn lesen. Der Roman handelt nicht nur vom Ringen um eine neue Literatur, die den Nationalsozialismus überwinden kann, ohne ihn zu negieren, sondern auch vom Bemühen, ein neues Deutschland zu schaffen und von einer Weltstadt, die ihr Gesicht verloren hat. Ein gelungenes Debüt und ein offener Blick auf einen Schriftsteller, der eben nicht immer einer von den „ganz Großen“ war.” – Marion Rave bei “schiefgelesen”

“Die Akte Klabautermann von Oliver Teutsch ist ein spannendes Bild der letzten Lebensjahre von Hans Fallada, der Kulturlandschaft Deutschlands im Jahr 1946 und dem fast unmöglich erscheinendem Leben in der zerbombten Stadt Berlin.” – Silvia Walter bei “Leckere Kekse”

“Die Akte Klabautermann ist ein im besten Sinne glaubhafter Roman. Eine
Verbeugung vor dem Romancier – und die beste Begleitlektüre zu „Jeder stirbt für sich allein“, die man sich wünschen kann.” – Dierk Wolters, Frankfurter Neue Presse

Die Akte Klabautermann ist ein fundiertes wie spannendes Debüt.” – Anne Kullmann, Aalener Kulturjournal

“Entstanden ist eine zutiefst menschliche Erzählung über diesen Fallada, der sich selbst im letzten Buch nicht verstellen wollte.” – Rainer Julke, Leipziger Zeitung

“Oliver Teutsch hat nicht nur die Entstehungsgeschichte von „Jeder stirbt für sich allein“ erzählt. Er hat auch einen richtig guten Roman geschrieben!” – Jörg Mielczarek, Literatur Weimar

“Und so wird Teutsch’s flüssig lesbarer, kurzweiliger Roman gleichzeitig zu einem Stück deutscher Literatur- und Kulturgeschichte. Mich haben diese letzten Lebensmonate von Hans Fallada und die Hintergründe zur Entstehung von „Jeder stirbt für sich allein“ sehr berührt und auf jeden Fall die Lust geweckt, dieses einzigartige Werk irgendwann noch ein zweites Mal zu lesen – dann sicher mit einem anderen und geschärften Blick.” – Barbara Pfeiffer bei “Kulturbowle”

“Der Romancier ist psychisch labil, unzuverlässig, selten nüchtern, voller Stimmungsschwankungen. Teutsch kommt nicht in Versuchung den großen Literaten zu romantisieren. Es ist ein Porträt auf Distanz, das nur wenig vom Innenleben des Künstlers aber viel von der historischen Figur Falladas preisgibt.” – Britta Röder bei den “booknerds”

“Oliver Teutsch hat in seiner Doppelbegabung als Journalist und Romancier mit seinem Debüt die Reflexion über Entstehung und Wert von Literatur befeuert. Der schwache Fallada hat einen starken Roman hinterlassen.” – Bernhard R. M. Ulbrich

“Gerne würde man den Autor einmal fragen, welche Stellen eigentlich seiner Fiktion entsprungen sind. Die Dialoge sind es sicherlich. Aber selbst diese passen sich so selbstverständlich in die beschriebene Handlung ein, dass sie ohne Weiteres hätten so stattfinden können.” – Raimund Gründler, Lesezeichen Mannheim

“Teutsch gelingt es, sowohl die Lebensbedingungen im zerstörten Berlin als auch das seelische Elend des Ehepaares Ditzen eindringlich zu beschreiben. Größeren Bibliotheken empfohlen.” – Dr. Ronald Schneider, ekz Besprechungsdienst

“Die Akte Klabautermann liest sich auf den ersten Seiten gemächlich wie ein Falladaroman, um dann ein enormes Tempo anzunehmen, so dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag.” – schreibfeder.de


Bibliographische Angaben:


Oliver Teutsch
Die Akte Klabautermann
Axel Dielmann Verlag, Frankfurt a. Main, Januar 2022
Hardcover mit Lesebändchen und ausführlichem Glossar, 20,00 €
ISBN: 978 3 86638 343 2
http://www.dielmann-verlag.de/


Ein Beitrag im Rahmen meiner Pressearbeit für den Verlag

ROLF FISCHER: Das Wunder vom Sparrplatz

Von den Leuten im Wedding, von seinen Spaziergängen durch den Kiez, von seinen Kindern und den Begebenheiten des Alltags erzählt der Blogger “Kafka on the road” auf eine ganz eigene Art und Weise. Seine besten Geschichten finden sich nun in dem Buch “Das Wunder vom Sparrplatz”.

“Als wir rauskommen, hat es weiter geschneit. Der Kinderwagen ist so eingepudert wie der Strudel. Mein Kleiner läuft ein Stück an meiner Hand. Stapft ungläubig durch das Weiß – heute ist der erste Tag in seinem Leben, an dem er im Schnee laufen kann. Die Straße ist immer noch leer und still, aber das Licht der Gaslaternen fällt warm auf uns. Es würde mich nicht wundern, wenn auf einmal der Weihnachtsmann auf seinem Schlitten angeschwebt käme und neben uns landete, die Leute freundlich lachend aus den Häusern kämen und sich umarmten. Weil heute so ein wunderbarer Tag ist – mitten in Berlin.”

Rolf Fischer, “Das Wunder vom Sparrplatz”


Manchmal sind es eben diese Kleinigkeiten, die das Leben so lebenswert machen und selbst am Berliner Sparrplatz für Wunder sorgen. Seien es die roten Backen eines Kindes, die Wärme in einem schönen Café, ein leckerer Strudel, der erste Schnee. Von diesen kleinen Wundern und anderen Begebenheiten erzählt Rolf Fischer seit Jahren auf seinem Blog “Kafka on the road”. Ich bin schon lange eine treue Leserin dieses Blogs, habe über die kleinen Kalamitäten, die dem Herrn mit seinem Alias “eimaeckel” geschehen, geschmunzelt, das größer werden seiner Kinder mitverfolgt, über die Berliner Geschichten herzhaft gelacht. Und obwohl wir uns bisher nur einmal begegnet sind, und das nur kurz beim Kultursalon von Susanne Haun, ist mir dieser Berliner Spaziergänger mit der Zeit doch recht vertraut geworden. Und so habe ich mich sehr gefreut, als von Rolf die Anfrage kam, ob ich ihn bei seinem Buchprojekt ein wenig unterstützen könnte.

Vor allem für seine Kinder, aber auch für andere interessierte Leserinnen und Leser wollte Rolf ein “best of” seiner Bloggeschichten. In über zehn Jahren ist da einiges entstanden – wir haben gesichtet, sortiert und einen roten Faden gesucht. “Das Wunder vom Sparrplatz” enthält nun 28 Erzählungen, die – in meinen Augen – auch Menschen berühren und anrühren können, die das Blog “Kafka on the road” vielleicht (noch) nicht kennen. Warum, das habe ich auch versucht, in meinem Vorwort zum Buch auszudrücken:

„Das Wunder vom Sparrplatz“, das sind Erzählungen eines Vaters aus dem rauen Berliner Stadtteil Wedding. Das ist ein Vater mit Leib und Seele und aus ganzem Herzen. Ein (manchmal etwas melancholischer) Single-Mann, der allein oder mit seinen Kindern durch seinen Kiez im Wedding streift. Dabei richtet sich seine Aufmerksamkeit ganz auf das Leben auf der Straße, auf die kleinen Alltagsszenen, die sich in den Cafés seines Viertels, beim Friseur oder auch am Spielplatz entfalten. Ein Flaneur mit Kinderwagen.

Dieses Auge für die kleinen Alltagsgegebenheiten, die Beobachtungsgabe und der warme Humor, die aus den Erzählungen sprechen, das ist es, was mir an diesem Blog gefällt – auch als Nicht-Berlinerin. Und was auch das Buch “Das Wunder vom Sparrplatz” lesenswert macht.

Ohne Matthias von Newington Blue Press wäre das Ganze jedoch nie zum Buch geworden: Er gestaltete das Cover, sorgte für den ansprechenden Satz und half Rolf Fischer zudem bei seinen ersten Schritten als Selfpublisher. “Das Wunder vom Sparrplatz” also auch eine wundervolle Blogger-Zusammenarbeit.

Wo und wie es das Buch zu erwerben gibt, hat Rolf auf seinem Blog beschrieben:
https://kafkaontheroad.blog/2021/12/10/aus-der-weihnachtsbackerei/


Bibliographische Angaben:

ROLF FISCHER

Das Wunder vom Sparrplatz
Selbstverlag bei bookmundo.de
ISBN 9789403644677
80 Seiten, 8,50 Euro


Buchprojekt in Zusammenarbeit mit dem Autor