In “Dichten gegen das Vergessen” erzählt die Basler Autorin Denise Buser von zwölf Lyrikerinnen aus ganz verschiedenen Epochen und Kulturen. Doch eines hatten sie alle gemeinsam: Als schreibende Frauen mussten sie sich gegen zahlreiche Widerstände durchsetzen.
Für ihr neues Buch hat die Basler Autorin und Juristin Denise Buser ein Thema gewählt, das einerseits vollkommen zeitlos ist: die auch Jahrhunderte überdauernde Kraft des lyrischen Gedichts. Zugleich aber passt es auch in die aktuelle Genderdebatte – denn anhand von zwölf Lyrikerinnen aus zwei Jahrtausenden zeigt Denise Buser auf, mit welchen Schwierigkeiten gerade Dichterinnen in verschiedenen Kulturen und Zeiten zu kämpfen hatten.
In «Dichten gegen das Vergessen», das aktuell im Zytglogge Verlag erschienen ist, erzählt Denise Buser von den Stern- und Schattenstunden von zwölf Dichterinnen aus unterschiedlichen Zeiten und Weltregionen, die sich für ihre künstlerische Berufung gegen zahlreiche Widerstände und Hindernisse durchsetzen mussten. Empathisch und pointiert widmet sich die Autorin dabei, selbst mit viel literarischer Experimentierfreude und poetischer Empathie ausgestattet, den faszinierenden, teilweise erschütternden Lebensläufen dieser Frauen und erörtert, weshalb ihr Werk zum Teil vollkommen zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist.
Dabei hat Buser nicht etwa zwölf Kurzbiographien oder zwölf literaturgeschichtliche Essays verfasst, sondern sich auf jede dieser zwölf Frauen auf ganz eigene Weise eingelassen. Im Vorwort schreibt sie: «Das Eintauchen in das Werk … eröffnete mir faszinierende Zwischenräume, in denen die Dichterinnen wieder lebendig wurden. Lange blieb ich dort, bis ich ihre Stimmen vernahm. Ja, sie sprachen zu mir. Die Dichterinnen sprachen durch die Gedichte zu mir.»
Das Resultat ist ein faszinierendes und immer wieder überraschendes Buch: So ist etwa das Kapitel «Verhängnisvolle Reise» über die wegen einer Russlandreise (1953) lange Zeit verfemte Schweizer Lyrikerin Helene Bossert ganz in der Ich-Form erzählt, wobei sich Denise Buser hier auf reiches Archivmaterial stützen konnte: «Das ist meine Geschichte. Die Geschichte eines glücklichen Lebens. In der Halbzeit aber wurde mein Glück lebendig begraben.» Im Kapitel über die argentinische Lyrikerin Alejandra Pitzarnik («Bordell für Künstlerinnen») dagegen diskutieren zwei Literaturprofessorinnen mit einem Psychiater und einer Doktorandin in Buenos Aires über das Leben und die Gedichte der schwer depressiven, 1972 verstorbenen Poetin. Der Text über Vittoria Colonna, die berühmteste Dichterin der Renaissance, besteht aus Erinnerungen eines fiktiven Sekretärs an ein Gespräch mit Michelangelo und der gefeierten Vittoria. Eingeblendet sind kurze Mails der Autorin an einen Freund, in denen die wichtigsten Lebensstationen der Lyrikerin erwähnt werden.
Eine schöne Auswahl von Gedichten der besprochenen Autorinnen und ein sehr persönlicher Brief an die «Verehrte Sappho», gewissermaßen die geistige Mutter aller dieser mit schwierigen Lebensumständen, Ausgrenzung oder männlicher Nichtachtung kämpfenden Frauen, runden den Band ab.
«Dichten gegen das Vergessen» enthält Beiträge über und Gedichte von al-Khansā (7. Jh.), Comtessa Beatriz de Dia (12. Jh.), Vittoria Colonna (1490/92–1547), Sibylla Schwarz (1621–1638), Anna Louisa Karsch (1722–1791), Akiko Yosano (1878–1942), Gabriela Mistral (1889–1957), Gertrud Kolmar (1894–1943), Helene Bossert (1907–1999), Lenore Kandel (1932–2009), Audre Lorde (1934–1992), Alejandra Pizarnik (1936–1972).
Stimmen zum Buch:
“Denise Buser (…) stellt in ihrem Husarenstück “Dichten gegen das Vergessen” nur Dichterinnen vor, die es verdienen (immer wieder) erinnert zu werden. (…) Busers Zustang ist ein persönlich-subjektiver, ein literarischer.” – Alexandru Bulucz im Magazin Buchkultur/Dezember 2023
“Das Buch ist freilich keines, das laute Reden schwingt. Sondern eins, das Stille einfordert und sich einem verschliesst, will man es zu fahrig durchblättern. Zu lesen sind die einzelnen Kapitel für sich: Jede Figur erhält ihre eigene Erzählperspektive und ihre Form. Das ergibt mal einen stillen Nachruf auf die jüdische Dichterin Gertrud Kolmar, mal einen empörten Briefwechsel zwischen der Kuhhirtin Anna Louisa Karsch und ihrem späteren Verleger, oder mal einen (gar zu) schwärmerisch-verklärten Dialog von Vittoria Colonna mit Michelangelo im Rom der Renaissance. Das Buch liest sich damit auch als Enzyklopädie der Schreibstile und als Zeugnis davon, was Sprache alles kann.” – Kathrin Singer in der Basellandschaftlichen Zeitung
Zur Autorin:
Denise Buser ist Autorin und Juristin und hat in verschiedenen Funktionen als Unidozentin und als Strafrichterin gearbeitet. Neben wissenschaftlichen Texten und Kulturreportagen publiziert sie Belletristik und Lyrik. Sie lebt in Basel, zeitweilig in Berlin und Tanger (Marokko).
Bild: Markus Sutter
Informationen zum Buch:
Denise Buser Dichten gegen das Vergessen Lyrikerinnen aus zwei Jahrtausenden. Zytglogge Verlag, Bern Oktober 2023 Format 21.5 x 13.8 cm, Gebundene Ausgabe, 264 Seiten, Abbildungen ISBN: 978-3-7296-5144-9.
Der 1952 in der Bukowina geborene rumänische Dichter und Prosaist Nichita Danilov gehört zu den wichtigsten lyrischen Stimmen seines Landes. Übertragen von Jan Koneffke erscheint nun eine Auswahl seiner Gedichte bei der edition pudelundpinscher.
Am 30. Oktober erscheint in der Schweizer “edition pudelundpinscher” mit dem Band “Der blinde Adler” eine ins Deutsche übertragene Auswahl mit Gedichten aus dem Gesamtwerk von Nichita Danilov. Der Schriftsteller und Übersetzer Jan Koneffke hat das Werk des Rumänen, einem der wichtigsten Lyriker aus dem Kreis der legendären rumänischen “80er Generation”, intensiv studiert:
“Das Ungewöhnliche seiner visionären und fantastischen Verse wurde im Übrigen auch von der heimatlichen Kritik hervorgehoben. Sie konstellieren das Material eines an der Grenze verbrachten Lebens, an der Grenze zwischen Kulturen und Sprachen, vor allem auch zwischen Gestern und Heute: Von der archaischen Dorfwelt der Kindheit, in die der Proletkult einbrach, dem repressiven Regime der Kommunisten und seinem gewaltsamen Umsturz von 89, der Unsicherheit und Orientierungslosigkeit der Transformationszeit bis zu den jüngsten Erschütterungen imperialer Aggression in der Nachbarschaft, konstellieren all diese Beben und Brüche der rumänischen Welt mit der von weither überlieferten Glaubenswelt. Deshalb klingen Gedichte wie ‘Der Präsident’ oder ‘Die blinden Adler’, die sich einer archaischen und zugleich ironischen Bildersprache bedienen, nach lyrischen Echos sowohl auf erinnerte als auch auf ganz aktuelle Erfahrungen von totalitärer Herrschaft und Krieg”.
“Der Schnee fällt nun stärker. Große Flocken bedecken den Körper des Kindes. Große Krähen kreisen über dem Buch der Geschichte. Leise verlassen die Zuschauer den Saal.” (Finita la commedia)
“Bildstark, sprachmächtig, melancholisch, ironisch”, findet Hermann Barth die Lyrik Nichita Danilovs. Und meint in seiner Kritik im Stadtmagazin InMünchen (Ausgabe 11/2023): “Eine (grandiose) Auswahl, erstmals auf Deutsch – und mit einem instruktiven Nachwort – von Jan Koneffke.”
“Danilovs Lyrik lässt einen ratlos zurück, aber nicht verzweifelt. Sie ist gläubig, aber nicht fromm. Melancholisch, aber nicht verzweifelt. Sie geht ins Große, vergisst aber das Kleine nicht.” – Paul Hübscher gibt bei litteratur.ch ein große Empfehlung für “Die blinden Adler” aus: “Summa summarum ein allen Liebhaber:innen von Lyrik überaus zu empfehlendes kleines Büchlein.”
“Und also ist Lyrik, das zeigt uns Danilov, einmal mehr auch ein Beleg dafür, wie das Spiel mit Sprache in früher Kindheit, als Abzählreim, als Finger- oder als Kniereiterspiel uns alle lebenslang prägt und unsere Phantasie nährt.” – Eric Giebel bei Vitabu Vingi
Zum Autor:
Nichita Danilov, geboren 1952 im rumänischen Dorf Climăuți (Bukowina) an der ukrainischen Grenze, Dichter, Prosaist und Essayist, studierte Wirtschaftswissenschaften in Iași. Seine Gedichte wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt. Seit 1980 veröffentlichte er zwölf Gedichtbände, fünf Romane und eine Reihe von Büchern mit Erzählungen, Prosa, Essays, literarischen Porträts und Pamphleten. Nichita Danilov lebt in Iași. Bild: Privat
Jan Koneffke, geboren 1960 in Darmstadt, Lyriker, Schriftsteller, Kinderbuchautor, Publizist, Übersetzer aus dem Rumänischen und Italienischen, studierte Philosophie und Germanistik in Berlin. Zuletzt erschienen: Als sei es dein, Gedichte, Heidelberg 2018; Die Tsantsa-Memoiren, Roman, Berlin 2020; Dudek, Jugendroman, Zürich 2023. Bild: Johannes Kauper
Bibliographische Angaben:
Nichita Danilov Vulturii orbi / Die blinden Adler Poezii / Gedichte Übersetzung aus dem Rumänischen: Jan Koneffke Umschlag: Niklaus Lenherr und mondo Messmer 232 Seiten, zweisprachig, 17.6 x 13.2 cm ISBN 978-3-906061-35-1 28 Franken, 28 Euro 30. Oktober 2023 Mit einem ausführlichen Nachwort von Jan Koneffke
Der Herbst wird bunt bei der Edition Faust: Unter anderem stehen neue Gedichte von Jan Röhnert, ein Roman der syrischen Autorin Najat Abed Alsamad und ein frecher Comic über eine nicht ganz so heilige Maria auf dem Programm.
Poetisch, geheimnisvoll, unheimlich, frech, provozierend und nachdenklich machend: Das Herbstprogramm in der Edition Faust spricht auf vielen Ebenen Geist und Emotionen an.
Mit „Erdtagzeit“ erscheint bei dem Frankfurter Verlag nach „Wolkenformeln“ (2014) ein zweiter Band mit Gedichten von Jan Röhnert. Michael Krüger, neben Raoul Schrott und Jan Wagner einer der Bewunderer von Röhnerts Lyrik meint dazu: „Ich freue mich immer auf die neuen Gedichte von Jan Röhnert – nicht zuletzt deshalb, weil ich immer neugierig bin, welchen Vögeln er diesmal zugehört hat beim Dichten.“
„Sie (siehe: »Walle! Walle!« und »Novalis’ Vasen«)“ ist der verheißungsvolle Titel von neuen Gedichten und Essays aus der Feder von Sascha Anderson.
Traumhafte Sequenzen und skurrile Episoden verknüpft die Bildende Künstlerin und Schriftstellerin Ankalina Dahlem in „Reverso“, einem Roman, bei dem sich 71 Short Cuts in ein großes Ganzes fügen.
Ihr Lyrikdebüt gibt Sarah C. Schuster mit “Amygdala und andere Gedichte”.
Mit dem Roman „Kein Wasser stillt ihren Durst“ von Najat Abed Alsamad gibt die Edition Faust erneut einen Einblick in die arabische Literatur. Für das Buch wurde die syrische Schriftstellerin, die in Deutschland lebt, 2018 mit dem Katara-Preis für Romane ausgezeichnet. Übersetzt wurde es von Larissa Bender.
Ebenfalls eine starke Frauenstimme kommt aus einem ganz anderen Genre: Mit „Just Mary“ legt die italienische Comic-Zeichnerin und Street-Art-Künstlerin Paola Morpheus einen Comic vor, der die Muttergottes von einer ganz neuen Seite zeigt: Frech, aufmüpfig und im Kampf gegen das Patriarchat.
Jan Röhnert – Erdtagzeit
Erdtagzeit: Das von der Sonne durchschossene Blätterdach auf der Flugbahn der Mauersegler. Die Epoche, in der ein Meer zu Sandstein vertrocknet. Der vor unseren Fenstern tobende Krieg.
Diese Gedichte sind Zeitzeugen des Lichts, das es seit viereinhalb Milliarden Jahren gibt, Zeitzeugen der Schwerkraft, welche die Erde auf ihrer Umlaufbahn hält, Zeitzeugen des Lächelns in einem Vorortzug, das zwischen zwei Stationen über die Gesichter huscht.
Jan Röhnerts Poesie durchdringt auch in seinen neuen Gedichten die Schönheiten und Abgründe unserer Innen- und Außenwelten auf eine höchst sinnliche als auch tief analysierende Weise, die einzigartig ist in der deutschsprachigen Dichtung der Gegenwart.
Von Jan Röhnert erschien 2014 der Gedichtband »Wolkenformeln« in der Edition Faust.
Jan Röhnert Erdtagzeit Gedichte 112 Seiten, Gebunden ISBN 978-3-949774-23-2 Erscheint Anfang Oktober 2023
Jan Röhnert, 1976 in Gera/Thüringen geboren, ist Literaturwissenschaftler, Essayist, Übersetzer, Autor von Reiseprosa und Lyriker, der u.a. mit dem Lyrikdebütpreis des LCB, einem Harald-Gerlach-Stipendium, dem Darmstädter Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis und dem Lyrikpreis der RAI Südtirol ausgezeichnet wurde. Er unterrichtet an der TU Braunschweig und lebt in Leipzig. Zu seinen Veröffentlichungen zählen die Gedichtbände Metropolen (Hanser 2007), Wolkenformeln (Edition Faust 2014), Breughels Affen (Elif 2019), der Naturkunden-Band Vom Gehen im Karst (Matthes & Seitz 2021) und die Tagebücher Notes from Sofia (Azur 2011), Am Sirenenkap. Rilkes Capri-Gedichte (Schwabe 2021).
Sascha Anderson – Neue Gedichte und Essays
Wie bei jedem echten Abenteuer erscheint uns die Poesie Sascha Andersons mit jedem Wort zugänglich und doch unvertraut. Erinnerungen verflechten sich mit Reflexionen und dem fliehenden Sinn nachforschenden Fragen. Mit jeder seiner zahlreichen literarisch-philosophischen Anspielungen erschließt er uns ein Deutungsfenster und eine Tür zur Erkenntnis. Und doch bewahrt jedes Gedicht sein Geheimnis. Wer es liest, kann sich durch die Wirkung seiner Sprachbilder aktivieren lassen.
Sascha Anderson Sie (siehe: »Walle! Walle!« und »Novalis’ Vasen«) Neue Gedichte und Essays … Über ein der Erwähnung nicht wertes Stöckchen zu springen Broschur, 80 Seiten ISBN 978-3-949774-22-5 Erscheint Ende September 2023
Sascha Anderson, geb. 1953 in Weimar, lebt in der Nähe von Frankfurt am Main. 1969–1971 Lehre als Schriftsetzer und Drucker, 1974 Volontär bei der DEFA, 1975–1977 Filmhochschule Potsdam-Babelsberg (Autor). Ab 1981 freischaffender Schriftsteller. 1987–1995 arbeitete er als Privatsekretär für A. R. Penck. 1990–2008 Herausgeber, Lektor, Typograph. Auszeichnungen: 1987 Thomas-Dehler-Preis (gemeinsam mit Jürgen Fuchs), 1989 Arbeitsstipendium für Berliner Schriftsteller, 1991 Stipendium der Villa Massimo in Rom.
Sarah C. Schuster – Amygdala und andere Gedichte
Sarah C. Schusters Gedichtband ist Implosion und Explosion an Klangfarben, die nur jemand zu Papier bringen kann, der für die Sprache und das Wissen über Literatur, sei es Lyrik, Prosa oder Drama, Grenzen überschreiten musste. Wenn es ein Multiversum gäbe, wäre es wahrscheinlich in der Dichtung Sarah C. Schusters zu finden, auch wenn sie dabei die Naturgesetze, denen die Bedeutung und Qualität ihrer Arbeit unterliegen, nicht außer Kraft setzt. Der Gedichtband Amygdala und andere Gedichte überzeugt nicht nur durch einen offenen Blick, sondern auch durch vielschichtige Gedichte. Wenn ein Wort spricht, spricht immer schon ein anderes mit.
In der Vorbemerkung ihres Bandes beschreibt die Autorin diese komplexe Überschneidung des Erlebens und Erinnerns wie folgt: “Wir hören auf unser Herz, sagen wir, und meinen unser Gehirn, das für uns entscheidet, ob unser Herz rast. Wenn die Schlange mir ins Hosenbein kriecht oder du mir näherkommst, schlägt es mir bis zum Hals, egal aus welchem Grund. Wer du bist und was du fühlst, bestimmt das Corpus amygdaloideum. Schmerz, Freude, Trauer, Lust, Hunger, Wut oder Furcht, wovor? Bedeutung ist gefährlich, aber unumgänglich. Amygdala findet immer ihren Weg, mit oder ohne dich, aber ohne sie wird es dunkel und die Luft immer dünner. Angst ist ein Mandelkernkomplex. Riecht es nach Gefahr oder nach Madeleines? Bevor du es weißt, hat sie sich schon erinnert und entschieden. Bevor du zusammenzuckst, hat deine Amygdala alles auf sich genommen: deine Erfahrungen, Erinnerungen, Bilder und Gefühle. Sie bewahrt sie für dich auf, auch wenn du sie vergisst. Wir tragen Mandelkerne in uns. Dieser Gedichtband ist die Geschichte von meinen.”
Sarah C . Schuster Amygdala und andere Gedichte 80 Seiten, Broschur, € 20,- ISBN 978-3-949774-32-4 Edition Faust, Frankfurt am Main Oktober 2023
Sarah C. Schuster, 1985 in Rüsselsheim geboren, studierte Komparatistik, Germanistik, Jüdische Kinder- und Jugendliteratur und Kinder- und Jugendtheater in Frankfurt am Main und San Diego, Kalifornien, sowie Advanced Creative Writing an der University of Oxford. Sie lebt und arbeitet heute als Autorin, Journalistin und Leiterin der Researchabteilung eines Think Tanks, der sich mit komplexen Menschenrechtsfällen befasst.
Ankalina Dahlem – Reverso
Die Prosa von Ankalina Dahlem, aus Traumfetzen, Märchenmotiven und Schnipseln der Gegenwart gewoben, erzählt von Begebenheiten, die einen kaum mehr loslassen. Ohne zu psychologisieren, taucht die Autorin in die Psyche ihrer Figuren, mischt – wie der Traum – Zauberhaftes mit Alltäglichen, Naheliegendes mit Fernem. So entstehen Miniaturen, die miteinander auf unheimliche Art zu kommunizieren beginnen, gefangene Träume, die den Leser, die Leserin fesseln, einnehmen, entführen. Das Herz ist der Schlüssel zur Welt – doch manchmal öffnet er auch grausame, unheimliche Räume.
»Reverso« versammelt insgesamt einundsiebzig „Short Stories“, von einer Rahmenerzählung zusammengehalten, die selbst wieder Traum ist. Dieser Roman ist die vierte Veröffentlichung der Autorin; zuletzt ist von ihr bei Edition Faust 2019 die Traumnovelle »Universe far« erschienen.
Ankalina Dahlem Reverso Short Cuts Roman in 71 Episoden Gebunden, 176 Seiten, mit Zeichnungen der Autorin ISBN 978-3-949774-24-9 Erscheint im September 2023
Ankalina Dahlem studierte Malerei und Bildhauerei am Pasadena Art Center, an der Städelschule Frankfurt und an der Staatlichen Kunstakademie Karlsruhe. Nach ihrem Studium erhielt sie zahlreiche Stipendien. 2015 erschien ihr erster Roman »Zurück nach Lima«. Sie lebt in Frankfurt am Main und Zürich.
Najat Abed Alsamad – Kein Wasser stillt ihren Durst
Najat Abed Alsamad erzählt in ihrem Roman »Kein Wasser stillt ihren Durst« vom Leben der drusischen Gesellschaft in der südsyrischen Provinz und gleichnamigen Stadt Suwaida. Aus der Perspektive einer Frau, die sich gegen die gesellschaftlichen Traditionen auflehnt und dafür zur Strafe in die Kellerkammer ihres Elternhauses gesperrt wird, berichtet die Autorin über Bräuche, Traditionen und Mythen der Drusen.
Diese Religionsgemeinschaft, die heute in Südsyrien, im Libanon, auf den syrischen, von Israel besetzten Golanhöhen sowie in geringer Zahl in Jordanien beheimatet ist, hatte sich im 11. Jahrhundert von der ismailitischen Schia abgespalten, schlug dann aber eine eigene Entwicklung ein. So etwa glauben die Drusen an die Seelenwanderung und interpretieren den Koran anders als Sunniten und Schiiten. Auch eine Konversion zum Drusentum ist nicht möglich, da alles von Gott vorbestimmt ist.
Der Roman gibt Einblick in die verschiedenen Traditionen und Bräuche dieser Religionsgemeinschaft und schildert in Rückblicken nicht nur die Liebesgeschichte der beiden Protagonisten Hayat und Nasser, sondern auch die geologische Geschichte der Region, in der Wasser und ausbleibende Regenfälle die Entwicklung des Landes beeinflussten. Der klimatische Wandel erschwerte zunehmend den Landbau der fruchtbaren Region und führte trotz Einsatz von moderner Technik und Wissenschaft dazu, dass nachwachsende Generationen das Regenfeldbaugebiet verließen.
Passagen aus der oralen Erzähltradition, die einzelnen Kapiteln im Buch vorangestellt sind, geben zudem einen beklemmenden Einblick in das Leben der Frauen, die sich den von Männern geprägten Traditionen unterordnen müssen.
Najat Abed Alsamad Kein Wasser stillt ihren Durst Roman Aus dem Arabischen von Larissa Bender Geunden, 288 Seiten ISBN 978-3-949774-27-0 Erscheint im Oktober 2023
Najat Abed Alsamad ist eine syrische Schriftstellerin und Gynäkologin, geboren in Suwaida, Syrien, lebt in Deutschland. B.A. in arabischer Sprache und Literatur von der Universität Damaskus. Hat mehrere Romane und Sammlungen von Erzählungen veröffentlicht, die seit 1994 von Verlagen in Syrien, im Libanon und in den Vereinigten Arabischen Emiraten veröffentlicht wurden. Ihre Artikel, Studien und Forschungen erschienen in arabischen Zeitungen, Websites und Thinktanks. Gewinnerin des Katara-Preises für Romane im Jahr 2018 für ihren Roman „La Ma’a Yarwiha“ („Kein Wasser stillt ihren Durst“).
Paola Morpheus – Just Mary
Mary beschert Gott, ihrem Sohn Jesus, dem Papst und der katholischen Kirche mit dem Smartphone so manch eine Überraschung. Denn sie akzeptiert die patriarchalische Ewigkeit nicht. Sie ist weder mild noch friedfertig oder gar Opfer. Gnadenlos und unnachgiebig klopft sie Glaubenslehren und Einstellungen auf ihre Überlebensfähigkeit im Heute ab. Aus der Perspektive einer modernen Frau nimmt sie Themen wie das traditionelle christliche Familienkonzept, unbefleckte Empfängnis, Genderfragen, Abtreibung, Sexualität, Liebe und schließlich die Fragen nach der Veränderbarkeit starren, überholten Denkens sturer Männer im Himmel und in kirchlichen Institutionen auf Erden unter die Lupe. Die junge Italienerin Paola Morpheus legt mit ihren Comic-Geschichten eine äußerst ironisch-witzige Bearbeitung gesellschaftlich relevanter Probleme vor.
Paola Morpheus Just Mary Comic Aus dem Italienischen von Andrea Richter Broschur, durchgehend vierfarbig, 136 Seiten Format: 180 x 255 mm ISBN 978-3-949774-28-7 Erscheint im Oktober 2023
Paola Morpheus, geboren 1989 in Catanzaro/Italien, ist eine satirische Comic-Zeichnerin, bad animator und Steet-Art-Künstlerin.
Stimmen zum Buch:
“Viel Schwung und Rhythmus liegt in der Erzählung von Paola Morpheus, die so manche jahrtausendealte Glaubenslehre nach ihrer aktuellen Wahrhaftigkeit abklopft. Ein großer Spaß, aber auch ein kurzweiliges Vergnügen, von einer Zeichnerin, von der man sich noch weitere bissige Bücher wünscht.”- Mathias Heller, NDR
“Eindeutig kein Buch für klassische Marienverehrende – diese Mary weiß, was sie will und vor allem, was sie nicht will oder ablehnt. Letzteres tut sie laut – sehr laut. Sie ist eine junge Frau des 21. Jahrhunderts mit den fortschrittlichen Ansichten ihrer Generation (also des Teils, der nicht kirchliche Traditionen hochhält).” – Kölner Leselust
“In einem erzkatholischen Land wie Italien eine mutige, aber wichtige Veröffentlichung, denn Paola Morpheus nimmt kein Blatt vor den Mund. Ihr Comic ist laut, bunt, schrill und bildet realitätsnah unser Leben ab, zeigt all die bunten und schillernden Facetten, denen sich die katholische Kirche mit ihrer Altherren-Riege in Rom vehement verweigert.” – arcimboldis world
“Ich habe alles an dieser kurzen, knackigen Graphic Novel geliebt! Wann bekommt man schon mal eine heilige Maria pointiert gezeichnet, die sich personalisierte Nike Schuhe organisiert (und das vielleicht illegal?!) und Pokémon GO spielt?” – librovore
“Das ganze Buch, 135 Seiten, viel Bild, wenig, aber witziger Text, ist ein Genuss. Ein ideales Weihnachtsgeschenk. Für alle Katholikinnen. Und Katholiken. Den Papst. Sowie Protestantinnen und Protestanten. Atheistinnen und Atheisten würden sich sicher auch darüber freuen und bei der Lektüre auf den Stockzähnen grinsen. Überhaupt sollte jeder Mann und jede Frau das Büchlein lesen und im Nachttischlein neben die Bibel legen, oder welche Heilige Schrift da immer liegt …” – litteratur.ch
“»Just Mary« von Paola Morpheus ist eine kühne und ehrliche Auseinandersetzung mit den kontroversen Themen, die die katholische Kirche und die Gesellschaft spalten. Die Autorin scheut sich nicht davor, Tabus zu brechen, und regt die Leserinnen und Leser zum Nachdenken an.” – Lesenswertes aus dem Bücherhaus
“Fest steht jedoch, dass Paola Morpheus auf kritische Weise zumeist mit Ironie und Witz Ereignisse und Zustände im Raum der Kirche hinterfragt, die auch in Zukunft immer wieder diskutiert und hinterfragt werden werden.” – Philipps kleines Universum
“Wer über Monty Pythons Leben des Brian lachen kann, der wird an Morpheus‘ wunderbar, gotteslästerlichem Werk seine helle Freude haben.” – Frank Neubauer in “Zack”
Ein Beitrag im Rahmen meiner Pressearbeit für den Verlag
Im Herbst kommt das zweite literarische Programm im Gans Verlag heraus. Und ist erneut eine kleine Wundertüte: Vom bereits vorab mit dem Alfred Döblin-Preis ausgezeichneten Roman von Jan Kuhlbrodt über ein spannendes literarisches Debüt bis hin zum Lyrikexperiment und Texten, die der Schwerkraft trotzen.
Mit seinem zweiten Belletristik-Programm beweist der noch junge Berliner Gans Verlag erneut ein Gespür für neue Talente und Mut zum literarischen Experiment. Am 2. Oktober erscheint mit “Krüppelpassion” ein Roman, für den Jan Kuhlbrodt mit dem Alfred Döblin-Preis 2023 ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus bietet das Herbstprogramm des Independent-Verlags im Oktober 2023 Stories von Nina Heller, Rockervisionen von Timm Völker und Lyrikexperimente von Peter Sipos, ganz nach dem Verlagsmotto “Gans independent!”. Das Programm mit Backlist gibt es hier zum Download.
Die neuen Titel im Überblick:
Jan Kuhlbrodt – Krüppelpassion
Jan Kuhlbrodt hat mit „Krüppelpassion oder Vom Gehen“ eine vielschichtige Prosa geschrieben, die sich mit großer Unerschrockenheit, erstaunlicher Komik und theoretischem Witz der eigenen MS-Erkrankung stellt. Was ihm inzwischen fast unmöglich ist, das Gehen, wird zum Leitmotiv eines erfahrungssatten szenischen Panoramas. Die papierene Welt der Bücher wird ihm zur Gegenlandschaft, in der die Utopie einer Welt ohne Gravitation aufscheint.
Für einen Auszug aus „Krüppelpassion“ wurde Jan Kuhlbrodt mit dem Alfred-Döblin-Preis ausgezeichnet. Jan Kuhlbrodt, geboren in Karl-Marx-Stadt, studierte und lehrte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und lebt als freier Schriftsteller und Herausgeber, veröffentlichte zahlreiche belletristische, lyrische und essayistische Werke.
Jan Kuhlbrodt: Krüppelpassion – oder Vom Gehen ca. 240 Seiten | 18×13 cm 30,00 Euro 978-3-946392-34-7 Erscheinungstermin 02.10.2023
Nina Heller – Nachts sind alle Katzen
Nina Hellers Short Stories lassen die Ambivalenzen weiblicher Erfahrungen schmerzhaft spürbar werden. Es geht um Freundschaften zwischen Frauen, um Pferde, Nippelpiercings, erste Jobs, Abhängigkeiten, Wut, Sex und weibliche Körper. Hellers Figuren eint die Suche nach ganz persönlichen Rückzugsorten in einer Welt, die nicht die Welt einer Polly Pocket ist und in der Hosen für Frauen sowieso keine Taschen haben.
Nina Heller, geboren 1995 in Ellwangen (Jagst). Sie studiert literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Heller ist Herausgeberin des Literaturmagazins Hot Topic! Sie lebt und arbeitet in Leipzig. „Nachts sind alle Katzen“ ist ihr Debüt.
Stimmen zum Buch:
“Wer auf der Suche nach einer leichten Lektüre ist, um besser einzuschlafen, sollte um den Band einen Bogen machen. Es sei denn, man sucht einen aufregenden Traum. Zu lange hallen die Geschichten und ihre Figuren im Geiste nach. Aber macht nicht genau das ein gutes Buch aus?” – Michael Türk bei LiteraTüren
“Die titelgebende Geschichte „Nachts sind alle Katzen“, in ihrem surrealistisch angehauchten Stil ein wenig an asiatische Autorinnen wie Murata oder Han Kang. Gefällt mir und habe ich im deutschen Sprachraum so noch recht wenig gelesen.” – Dano Senger bei Lust auf Literatur
“Auch wenn es oberflächlich betrachtet so erscheint, als seien Figuren wie Elsa oder die Erzählerin in “Es sich einfach machen” ein bisschen lost, sind sie trotz aller Melancholie selbstbewusste Frauen, die dem Leben begegnen. Vielleicht machen sie sich etwas vor, vielleicht begleiten wir sie nur einen Moment nach einem Stolperer, so verlässt man diese Geschichten nicht selten mit einer unbestimmten Zuversicht. Ein beachtenswertes Debüt.” – Dominic Schmiedl bei Schmiertiger
“Realität und Surrealität gehen Hand in Hand. Misogynie und die Folgen des Patriachats legen sich wie ein dünner Schleier auf alle Geschichten. Was das Buch allerdings auszeichnet, ist die scharfe Beobachtungsgabe Hellers in Bezug auf menschliches Verhalten.” – Katharina Peham bei Katkaesk
Nina Heller: Nachts sind alle Katzen Neun Stories. ca. 180 Seiten | 18 x 13 cm 24,00 Euro 978-3-946392-35-4 Erscheinungstermin 4.10.2023
Peter Sipos – Klumpen
Sipos lässt verschiedene Gedichtformen aufeinandertreffen: Prosalyrik, Aphorismen, Notizenhaftes, Gereimtes, ein durchkomponierter Gesang. Die Gedichte sind mal existenziell, mal humorvoll, mal süß, mal ekelerregend. Immer ist eine ganz eigene poetische Stimme zu erkennen. Sipos verhandelt archaische Motive von Tod und Alleinsein und stellt mit „Klumpen“ sich selbst und das Gedicht radikal in Frage. Seine Lyrik bleibt dabei jedoch erheiternd und macht einfach Spaß.
Peter Sipos, geboren 1998, wuchs ungarisch-sprachig in Bayern auf. Er studierte literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er veröffentlichte Kurztexte in Zeitschriften, performt regelmäßig als Sprecher auf Bühnen und ist musikalisch, visuell und transdisziplinär künstlerisch tätig.
Peter Sipos: Klumpen Gedichte und Poetologieca 120 Seiten | 18 x 13 cm24,00 Euro978-3-946392-35-4 Erscheinungstermin 4.10.2023
Timm Völker – Die Schwerkraft provozieren
Timm Völker erzählt aus dem sogenannten alltäglichen Leben. Fahrrad fahren, träumen, sich erinnern, etwas reparieren, nachdenken. Völkers Texte werfen einen neuen Blick auf das Vertraute, bedenken es ebenso logisch-scharfsinnig wie weit ausholend. Es sind eigentlich Abenteuererzählungen. Man weiß nie, wo man hingeführt wird, auf ein Hausdach, in den Park, in einen Traum. In neue Erkenntnis definitiv.
Timm Völker, kurz vor der Wende in Halle an der Saale geboren, lebt und arbeitet, wenn nicht gerade unterwegs auf Konzerten, als Musiker und Songschreiber in Leipzig.
Timm Völker: Die Schwerkraft provozieren Wochennotate und Rockervisionen ca. 340 Seiten | 18 x 13 cm 26,00 Euro 978-3-946392-33-0 Erscheinungstermin 4.10.2023
Ein Beitrag im Rahmen meiner Pressearbeit für den Verlag
Passend zum Gastland-Auftritt Sloweniens bei der Frankfurter Buchmesse veröffentlicht der axel dielmann – verlag die Box “Die wildenen Slowenen”. Bereits jetzt liegen vier Bände mit slowenischer Literatur vor – ein Streifzug durch ein literarisch reiches Land.
Eigensinnige Texte eigenwilliger Autor*innen in einem eigenständigen Verlagsprogramm – das prägt seit nun 30 Jahren das Profil des axel dielmann – verlags Frankfurt am Main. Und was könnte besser zu diesem Programm passen als Sloweniens Literatur und die slowenischen Autor*innen in all ihrer Vielfalt und in ihren Besonderheiten? Zum Gastland-Auftritt Sloweniens auf der Frankfurt Buchmesse 2023 erscheinen in der kleinsten Reihe des Verlags, den einzeln von Hand fadengehefteten Bändchen der 16er-Reihe, 16 Publikationen mit Slowenen. Bereits jetzt liegen die ersten vier Bände vor. Die nächsten Bände werden peu à peu in den nächsten Wochen veröffentlicht. Vollständig wird die »BOX – die wilden Slowenen« dann zur Buchmesse in Frankfurt sein.
Aus der Geschichte und Gegenwart Sloweniens sind bereits diese ersten vier Funkelstücke erschienen: Mladen Dolar: Vor dem Gericht der Gerüchte, Essay Aleš Šteger im Gespräch mit Tomaž Šalamun, übersetzt von Matthias Göritz Slowenische Klassiker, zusammengestellt von Erwin Köstler Barbara Korun: Der Wolf und die Wunde, Gedichte, Übersetzt von Amalija Maček & Matthias Göritz
Bis zur Frankfurter Buchmesse 2023 folgen: Texte von Jani Kovačič, Ivan Cankar, Breda Smolnikar, Miha Mazzini, ein zweiter Band zu slowenischen Klassikern und ein Dystopischer Omnibus – diese Bände werden betreut von Erwin Köstler; dazu Texte von Dane Zajc, Jure Detela, Gregor Strniša, in der Obhut von Matthias Göritz; sowie Herman Noordung, Peter Mlakar und Veronika Simoniti.
Außerhalb der 16-er Reihe kommt von Veronika Simoniti zudem ihr großartiger Erzählband »Teufelssprache«, übersetzt von Tamara Kerschbaumer: 18 Erzählungen, die Sloweniens Kultur und Geschichte vom kurzen Küstenstreifen zwischen Portoroz und Ankaran aus zugänglich machen.
Die große, unterhaltsame Lesereise durch Sloweniens wilde Literatur wird begleitet durch ein intensives Veranstaltungsprogramm: In guter Tradition wird es zu jedem der Bändchen einen ANSTICH geben – Verleger Axel Dielmann zeigt bei Erscheinen jedes neuen 16er-Bändchens, wie man mit Ahle und Faden händisch solch ein Bändchen sticht und liest dazu aus den Büchern, erzählt Anekdoten zu der 16er-Reihe und plaudert aus 30 Jahren Verlagsgeschichte, jeweils in einer anderen schönen Buchhandlung.
Über das Veranstaltungsformat Anstiche sprach Axel Dielmann unlängst im Börsenblatt.
“Die BOX “Die wilden Slowenen in den Medien”:
Axel Dielmann zur “BOX – Die wilden Slowenen”im Interview beim Hessischen Rundfunk.
“Spannend, das alles. Mitunter ein bisschen fremd. Und gerade deshalb lesenswert.” – Ursula Maria Wartmann bei Faust Kultur über “Der Wolf und die Wunde” von Barbara Korun
“Das Gespräch zwischen Šteger und Šalamun ist enthalten in der wohl ungewöhnlichsten Veröffentlichung zum Messeauftritt: «Die wilden Slowenen» versammelt in sechzehn Bändchen Kurzes: einen Aufsatz des Philosophen Mladen Dolar, Gedichte von Barbara Korun und Dane Zajc, einen «Dystopischen Omnibus».” – Jörg Plath in der NZZ über Literatur aus Slowenien
Die bereits vorliegenden Bände im Detail:
Mladen Dolar Vor dem Gericht der Gerüchte Ein Essay über Klatsch und Tratsch Mladen Dolar, 1951 geboren, ist Philosoph, Psychoanalytiker, Kulturtheoretiker und Filmkritiker und zusammen mit Slavoj Žižek and Rastko Močnik Gründer der „Gesellschaft für Theoretische Psychoanalyse“. Er ist einem – bei aller philosophischen Finesse und sprachlichen Wachheit – kaum beizukommenden Thema auf der Spur: dem Gerücht. Indem er in die Gerüchteküchen der Weltliteratur einsteigt, enthüllt er uns einiges über die finstere Lust am Tratsch …
Barbara Korun Der Wolf und die Wunde Gedichte Barbara Korun, 1963 in Ljubljana geboren, erhielt für ihren ersten Gedichtband »Ostrina miline« (Die Schärfe der Milde) 1999 den Preis der slowenischen Buchmesse als bestes Lyrikdebüt. Ihr viertes Buch »Pridem takoj« (Ich bin gleich wieder da) wurde 2011 mit als bester Gedichtband des Jahres ausgezeichnet und erhielt den »Goldenen Vogel« für herausragende Leistungen in der Literatur. Ihre Gedichte sind voll beißendem Spott und gehen tief, wenn es um weibliche Lust, um den Körper und die merkwürdige Transformation ins Tierhafte geht, welche wir alle vollziehen, wenn wir lieben.
Aleš Šteger im Gespräch mit Tomaž Šalamun Die Fähre
Im Jahr 2007 sprechen der 1973 in Ptuj geborene Autor, Übersetzer und Verleger Aleš Šteger und der 1941 in Zagreb geborene, in Koper aufgewachsene Tomaž Šalamun, einer der bedeutendsten slowenischen Dichter, miteinander. Dieser Austausch über die Begegnung mit Sprache, die Verständigung über dichterische Welten und den Ort der Dichtung in der Welt, dürfen als außerordentlich seltener Glücksmoment gelesen werden: Weil der Moment dieses Gesprächs in größtmöglicher Offenheit und gleichzeitig mit unbeirrbarer Präzision ausgekostet und in zahlreiche historische, gesellschaftliche, poetologische, persönliche Dimensionen hin entfaltet wird.
Erwin Köstler (Hrsg.) Slowenische Klassiker Band I
Erwin Köstler, Übersetzer slowenischer Literatur und freier Literaturwissenschaftler, hat für den ersten Band “Slowenische Klassiker” Texte einer Autorin und acht Autoren zusammengestellt, die eine gute Einführung geben in die Vielfalt slowenischer Literatur. Enthalten sind: – Primož Trubar: Vorrede – Johann Weichard Valvasor: Die Ehre des Herzogtums Krain – Urban Jarnik: Andeutungen über Kärntens Germanisierung – France Prešeren: Von der schönen Vida – Ivan Cankar: Skizzen – Zofka Kveder: Ihr Leben – Ivan Pregelj: Plebanus Joannes – Rečko Kosovel: Integrale – Vitomil Zupan: Reise ans Ende des Frühlings
Ein Beitrag im Rahmen meiner Pressearbeit für den Verlag