JAN KUHLBRODT: Krüppelpassion oder Vom Gehen

Heute erscheint „Krüppelpassion oder Vom Gehen“. Jan Kuhlbrodt wurde für den Text bereits im Mai 2023 mit dem Alfred Döblin-Preis ausgezeichnet. In diesem Buch setzt sich der Schriftsteller und Philosoph mit seiner MS-Erkrankung auseinander – direkt und ungeschönt.

Für “Krüppelpassion oder Vom Gehen” wurde der Schriftsteller und Philosoph Jan Kuhlbrodt bereits im Mai mit einem der renommiertesten deutschen Literaturpreise ausgezeichnet.  Im Literarischen Colloquium Berlin überzeugte er die Jury mit seiner Lesung aus dem Text und wurde dafür mit dem diesjährigen Alfred-Döblin-Preis ausgezeichnet.

Jan Kuhlbrodt stellt sich in seinem neuen Buch mit großer Unerschrockenheit, erstaunlicher Komik und theoretischem Witz der eigenen MS-Erkrankung. Er beschreibt in vielschichtiger Prosa, wie es ist, mit dieser Erkrankung zu leben, aber auch den defizitären Umgang der Gesellschaft mit Menschen mit Behinderung.

„Jan Kuhlbrodt hat mit Krüppelpassion einen Roman geschrieben, der eine wahnsinnige gesellschaftspolitische Relevanz hat. Er erzählt von Jan Kuhlbrodts eigener MS-Erkrankung und über den ganz prekären, mangelnden Umgang unserer Gesellschaft mit so einer Erkrankung“, betonte Wiebke Porombka in der Sendung „Lesart“ in Deutschlandfunk Kultur am 22. August 2023.

Jan Kuhlbrodt meint selbst zu seinem Buch: „Man könnte mein neues Buch als Chronik eines sich ankündigenden Todes verstehen. Aber der Blick auf den Tod sperrt sich der chronologischen Schreibweise. Im Text versuche ich zwar, seine Zeichen zu erkennen. Bisweilen gelingt das aber erst, wenn sie schon lang nicht mehr leuchten. So enthält mein künftiges Sterben ein Moment der Erinnerung an das Leben davor. Aber da es im Leben drunter und drüber geht, Mitmenschen und Umstände einem immer wieder physische und seelische Einschränkungen vor Augen führen, steht im Buch Erinnerung und Slapstick an der Seite des Philosophie, aber auch des Zorns. So versuche ich in meinem Krüppeltext mit Mut und Humor vom langsamen Rückzug des Lebens aus meinem Körper zu schreiben als eine Begegnung von all diesen Momenten.“ 


Zum Autor:

Jan Kuhlbrodt, geboren 1966, studierte Philosophie in Frankfurt am Main und Literatur am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, lehrte dort auch als Dozent und Gastprofessor. Er lebt als freier Schriftsteller und Herausgeber in Leipzig.


Stimmen zum Buch:

Die Literaturredaktion des Deutschlandfunks wählte „Krüppelpassion“ unter die zehn besten Romane des Jahres 2023.

Die Fachjury wählte „Krüppelpassion“ auf Platz 2 der SWR-Bestenliste im Dezember 2023:
„Der Text ist eine Mischung aus Selbstreflexion, Alltagsbeschreibung, philosophischen Erkundungen und Autobiografie. Und er ist erstaunlicherweise immer wieder durchsetzt von einem beißenden Humor, der sich abwechselt mit Sarkasmus, Zorn und Erkenntnisdrang.“

Daniela Strigl, Shirin Sojitrawalla und Jan Wiele diskutierten über die Bücher beim SWR-Literaturtalk: „Eine überwältigende Lektüre“, so Jan Wiele.

„Ein Memento mori durchzieht den ganzen Text.“ – Sieglinde Geisel im „Büchermarkt“ beim Deutschlandfunk

„Dass das Leben ein temporärer Zustand ist, der konsequent auf eins hinausläuft: auf sein Ende, das wissen wir alle, aber selten hat es ein solches
Lesevergnügen bereitet, sich mit dieser unbarmherzigen Wahrheit konfrontiert zu sehen. Wie der Autor dies bewerkstelligt hat, bleibt ein Mysterium.“ – Ulrike Anna Bleier im Tageblatt Luxemburg

„Es ist ein formal eigenwilliger Text, lyrische, erzählende und theoretische Passagen wechseln einander ab, es werden längere Zitate aus der Bibel, aus philosophischen und anderen Werken eingebunden und spiegeln den Versuch, das, was dem Ich geschieht und geschehen ist, gedanklich wie künstlerisch zu fassen. Dass die Textteile am Ende keine erzählerische Linie ergeben, der Erkrankung zwar einen zeitlichen Verlauf, aber eben keinen inneren Zusammenhang verleihen, ist so konsequent wie schlüssig.“ – Katharina Herrmann, Kulturgeschwätz

„Jan Kuhlbrodt schreibt vom langsamen Rückzug des Lebens aus seinem Körper – er tut es jedoch mit so radikalem Mut, Offenheit, beängstigend klarem Blick, Wut und rabenschwarzem Humor, dass wir Gehenden nicht scheu und verschämt zurückschrecken, sondern diesem Buch nach wenigen Seiten verfallen.“ – Nils Kahlefendt im Börsenblatt

„Am meisten aber beeindruckt, wie Jan Kuhlbrodt (…) ein ganz eigenes Format von Wahrhaftigkeit entwirft.“ – Jörg Schieke in „Unter Büchern“ bei MDR Kultur

„Sehr genau, zuweilen bitter-komisch bekommt die Krankheit in dieser Prosa Gestalt. Kuhlbrodt schreibt biografisch auch von seiner Jugend in der DDR.“ – Cornelia Geißler, Berliner Zeitung

„Jan Kuhlbrodts Schreiben in „Krüppelpassion“ ist von der Suche nach Klarheit, Erkenntnis und einem gewissen Galgenhumor getrieben, dabei authentisch, berührbar und berührend – eine bemerkenswerte Leistung.“ – Ulrike Schrimpf in Culturmag

„Für mich ist dieses Werk das mutigste, wichtigste und eindrücklichste dieses Literaturherbstes, ein Buch, das exemplarisch von einer Tragödie des Menschseins erzählt, vom jahrzehntelangen Leben mit einer chronischen, fortschreitenden Erkrankung und von der Auseinandersetzung mit dem eigenen Sterben.“ – Monika Vasik bei Signaturen

„Schlau, pointiert und bitter“ gestalte sich die Lektüre, meint Franz Furtner im Stadtmagazin InMünchen (Novemberausgabe 2023). Und ergänzt, „dass man als Leser gerührt, informiert, erschrocken und auch in vielerlei Hinsicht motiviert aus der Lektüre herausgeht.“

„Wer (…) die Bereitschaft mitbringt, von etwas zu lesen, wovon für gewöhnlich eher geschwiegen wird – und dazu kann ich nur raten -, bei dem wird „Krüppelpassion“ lange nachhallen. Bei mir jedenfalls wird es das.“ – Frank Wolf bei Reisswolfblog

„Kuhlbrodt offenbart sich in seinem Text mit einer großen Verletzlichkeit, Wut und Hilflosigkeit. Dem entgegen stehen sein Humor, sein Pragmatismus und sein Mut, sich dem Ende zu stellen. Seine Offenheit und Menschlichkeit haben mich sehr bewegt und berührt!“ – Dano Senger bei Lust auf Literatur

„Man sitzt mittendrin, festgepinnt im bücherverstellten Zimmer. Aber die Sache geht trotzdem weiter. Auch wenn wir nur noch im Kopf verreisen. Aber da sind uns keine Grenzen gesetzt.“ – Ralf Julke, Leipziger Zeitung

„(…) was es heißt, nicht mehr richtig laufen zu können (…) davon schreibt Kuhlbrodt in diesem Buch, mit bewundernswerter Distanz, die er durch seine Ironie, seinen bisweilen schwarzen Humor und wiederum durch seine manchen sicher erschreckende Direktheit erreicht. Das genau ist einer der Gründe, warum ich dieses Buch liebe, und den Autor wegen seiner Offenheit, seiner distanzierende Distanzlosigkeit und Schamlosigkeit obendrein.“ – Literaturagent Guenter G. Rodewald

„Der bereits mit dem Alfred-Döblin-Preis 2023 ausgezeichnete Roman „Krüppelpassion – oder Vom Gehen“ von Jan Kuhlbrodt ist in jeder Hinsicht vielschichtige Prosa, die neben den Tatbeständen nicht zuletzt das Doppelbödige und Verräterische wie auch das zuweilen absurd Begrenzte von Sprache aufzeigt (…).“ – Büchernachlese

„Jahn Kuhlbrodt hat mit seinem Buch „Krüppelpassion oder Vom Gehen“ eine positive Sicht auf seine MS-Erkrankung geschrieben, das Mut macht. Lesenswert.“ – Karl-Heinz-Walloch

„Ein hybrider, vielschichtiger Text“, geprägt von „Unerschrockenheit, Wut, aber auch Wehmut“, mit der der Autor seiner MS-Erkrankung begegnet.“ – Miriam Zeh, Deutschlandfunk Kultur

„Und so ist »Krüppelpassion« nicht nur ein Buch über Krankheit und Ableismus. Kuhlbrodt erzählt am Beispiel seiner Krankheit über die Unbeständigkeit unserer Wahrnehmung. Darüber, wie wir uns unsere eigene Geschichte immer wieder auf neue Weise erzählen. Wie wir nach Zusammenhängen und Verbindungen suchen. Und sie manchmal finden.“ – Katharina Bendixen in die „junge welt“

„Dabei ist dieser ebenso existenzielle wie literarische Text ein Paradebeispiel für eine Literatur, die mehr wagt als ihr Autor gewinnen kann, der sein Buch auch als »Chronik eines sich ankündigenden Todes« bezeichnet.“ – Thomas Hummitzsch

„Das Prinzip des Textes imitiert das Prinzip der Computertomografie. Der Autor macht es ähnlich wie die rotierende Röntgenröhre. Er sieht sich mit der Krankheit von allen Seiten zu. Das macht es, dass Krüppelpassion im üblichen Sinn kein Roman ist, sondern eine Sammlung kleiner Formen aus allen Gattungen: Prosa, Lyrik, Drama, Essay.“ – Michael Hamneter in „Der Freitag“

Bibliographische Angaben:

Jan Kuhlbrodt: Krüppelpassion – oder Vom Gehen
Erscheinungstermin: 2. Oktober 2023
224 Seiten | Hardcover | Fadenbindung
29,90 Euro | ISBN 978-3-946392-34-7

Kontakt Verlag:
www.gansverlag.de

gans@gansverlag.de


Ein Beitrag im Rahmen meiner Pressearbeit für den Verlag. Anfragen für Rezensionsexemplare oder Interviews gerne direkt an mich oder den Verlag.

Autor: Birgit Böllinger

Büro für Text&Literatur: Pressearbeit für Verlage, Autorinnen und Autoren, Literatureinrichtungen

3 Gedanken zu „JAN KUHLBRODT: Krüppelpassion oder Vom Gehen“

  1. da ist es also!
    hab schon drauf gewartet …

    liebe grüße aus dem allgäu zu dir, birgit!

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