Joachim Ringelnatz – Morgenwonne

Es ist eines der bekanntesten Gedichte von Joachim Ringelnatz (1883 – 1934). Und zu Recht: Es gibt kaum einen besseren Start in den Tag.

Bild: (c) Michael Flötotto

Ich bin so knallvergnügt erwacht.
Ich klatsche meine Hüften.
Das Wasser lockt. Die Seife lacht.
Es dürstet mich nach Lüften.

Ein schmuckes Laken macht einen Knicks
Und gratuliert mir zum Baden.
Zwei schwarze Schuhe in blankem Wichs
Betiteln mich „Euer Gnaden“.

Aus meiner tiefsten Seele zieht
Mit Nasenflügelbeben
Ein ungeheurer Appetit
Nach Frühstück und nach Leben.

Joachim Ringelnatz

Autor: Birgit Böllinger

Büro für Text&Literatur: Pressearbeit für Verlage, Autorinnen und Autoren, Literatureinrichtungen

19 Gedanken zu „Joachim Ringelnatz – Morgenwonne“

  1. Karin Kronreif – Wien – Schreiben ist die Möglichkeit das zu denken was du nicht sagen kannst und das zu lesen was du schreiben willst.
    sugar4all sagt:

    Ein perfekter Morgen….köstliche Ringelnatzerei 🙂

  2. kaschpar – Berlin – 1. ich war schon so viele menschen. 2. ich muss auf fingerspitzen schreiben. 3. ich bin ein netzwerk_sackgassen_endpunkt.
    kaschpar sagt:

    :-)) guten morgen auch! Passt ins Wetter hinein … Schönen sonn_tag!

  3. Danke Birgit. Der quietschvergnügte Ringelnatz kommt mir an diesem leicht trüben, doch vogeldurchzwitscherten kirchenumglockten Sonntag Morgen gerade recht!
    Herzliche Grüße✨

  4. orangeblau – Der Autor schreibt. Macht Fotos. Liest. Schläft. Denkt. Die Texte werden schnell geschrieben. Sie kommen. Sie gehen. Sie bleiben.
    orangeblau sagt:

    eine schöne Wonne, auch am Abend zu lesen…

      1. orangeblau – Der Autor schreibt. Macht Fotos. Liest. Schläft. Denkt. Die Texte werden schnell geschrieben. Sie kommen. Sie gehen. Sie bleiben.
        orangeblau sagt:

        und ein gutes Frühstück ist ein guter Start… und knallvergnügt ein schönes Wort…

      2. Bin gerade in die fünf tanzenden Matisse-Frauen vertieft … dies macht auch knallvergnügt …

      3. orangeblau – Der Autor schreibt. Macht Fotos. Liest. Schläft. Denkt. Die Texte werden schnell geschrieben. Sie kommen. Sie gehen. Sie bleiben.
        orangeblau sagt:

        ja, das dachte ich mir auch nach deinem Text… muss am Wetter liegen…

  5. Stefanie – Bücherfreundin, Weltenbummlerin, Fremdsprachenvernarrte, Hobbyfotografin... Auf "Worte und Orte" blogge ich über zwei meiner größten Leidenschaften: das Lesen und das Reisen.
    Stefanie sagt:

    „Knallvergnügt“ – das Wort an sich stimmt ja schon vergnügt! Ich glaube, das ist mein neues Lieblingswort 😀

  6. Stephanie Jaeckel – Berlin – Wer die Welt erkennen will, sollte genau hinsehen. Schon als Kind habe ich mir häufig die Augen gerieben und - wenn es sein musste - noch einmal hingeschaut. Mittlerweile arbeite ich als Journalistin und als Autorin. Auch hier ist das genaue Hinsehen, keineswegs das Schreiben, die, wenn man so will, Kerntätigkeit. Doch während ich meinen Blick bei der Arbeit fokussiere und das Gesehene zu allen möglichen Richtungen hin ausleuchte, möchte ich in meinem Blog kurze Blicke wagen. Wer zurückschaut, ist herzlich willkommen.
    Stephanie Jaeckel sagt:

    Aber was ist denn das für eine witzige Kaffee und Teetafel? Für alles, aber wirklich alles ein Tellerchen!? Sieht irgendwie auch knallvergnügt aus.

  7. Petra Gust-Kazakos – Fiel als Kind in eine Buchstabensuppe; Femme de lettres, virtuelle Salonière, Public Relations Managerin, Autorin, stets lese- & reiselustig http://phileablog.wordpress.com/
    Petra Gust-Kazakos sagt:

    Das ist ja ein prima Gute-Laune-Gedicht, sollte an keiner Pinnwand eines Morgenmuffels fehlen : )

      1. Petra Gust-Kazakos – Fiel als Kind in eine Buchstabensuppe; Femme de lettres, virtuelle Salonière, Public Relations Managerin, Autorin, stets lese- & reiselustig http://phileablog.wordpress.com/
        Petra Gust-Kazakos sagt:

        Kicher, du Glückliche : )

  8. Lo – Die Stadt, in der die Ober hausen (Ruhrgebiet) – Wer im Schatten des Förderturms der Gelsenkirchener Kohlenzeche Graf Bismarck aufgewachsen ist – zu einer Zeit, als man tatsächlich noch vom “schwatten Kohlenpott” sprechen konnte, weil damals “Wäsche auffe Leine” nicht lange weiß blieb, wer sommerliche Badefreuden nicht am blauen Meer, sondern am Ufer des Rhein-Herne-Kanals – der so genannten “Frikadellen-Riviera” – genoss und sich als Kind über “Hasenbrot” freute, was in Wirklichkeit nichts anderes war, als die wieder mit nach Hause gebrachten Stullen, die vom Vater als Bergmann unter Tage nicht aufgegessen wurden, wer schon als kleiner Knirps ganz stolz für 50 Pfennige Belohnung 20 Zentner regelmäßig vor dem Haus angelieferte “schwatte” Deputatkohle in den Keller schippte, der hatte eine vielleicht arme, aber trotzdem abenteuerliche und schöne Kindheit zur Zeit der Pettycoats und des Wirtschaftswunders. Meine Wurzeln sind der Kohlenpott und seine Menschen mit ihrem besonderen, grund”ährlichen” Charme... Gezz weisse ´n bissken Bescheid, oder?
    Lo sagt:

    So darf (muss!) ein Tag beginnen.

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