Sven Recker: Der Afrik

Um die Armen loszuwerden, schickten manche Ortschaften in Deutschland ihre Tagelöhner im 19. Jahrhundert als Wirtschaftsflüchtlinge nach Nordafrika. Sven Recker erzählt in “Der Afrik” auf beeindruckende Weise von solch einem Schicksal.

„Die Kutsche fuhr los und aus dem Schwarzwald blies der Schmerzensschrei des Nachtkrapps orkangleich runter ins Tal. Die Wipfel der Tannen flatterten, es regnete Zapfen, im Fallen drehten sie sich wie Derwische, Schrapnellen gleich zerbarsten sie unten im Laub.“

Sven Recker, “Der Afrik”


Das Markgräfler Land steht heute als Synonym für Wohlfühl-Tourismus, Sporturlaube und Freizeitvergnügen. Doch es ist eine harte, archaische Welt, in die Sven Recker mit seinem dritten Roman „Der Afrik“ entführt: Armut, Hunger und Krankheit prägen das Leben der Landbevölkerung im 19. Jahrhundert. In Pfaffenweiler, keine zehn Kilometer von Freiburg entfernt, griff die Obrigkeit zu einer besonderen Maßnahme, um ihre Tagelöhner und deren zahlreiche Kinder loszuwerden: Man versprach ihnen das Blaue vom Himmel, das Paradies auf Erden in fernen Ländern und überredete sie zur Auswanderung nach Algerien.

„Es war Dienstag, der 13. Dezember des Jahres 1853. Die erste von vier Kutschen verließ Pfaffenweiler vom Marktplatz aus um ein Uhr in der Nacht.“

132 Einwohner werden auf eine beschwerliche Reise nach Nordafrika geschickt. Um die Verschiffung von Marseille aus – bis dahin bewältigten die Menschen die Reise weitestgehend zu Fuß, einige überlebten schon dieses nicht – zu finanzieren, wird ein Stück Wald abgeholzt und als Weinberg verpachtet. Noch heute erinnert an diesem Weinberg namens Afrika ein Denkmal an das Schicksal der Zwangs-Ausgewanderten:

„Schwer war das Los in der Fremde und die Hoffnungen zerrannen in Tränen und Bitterkeit wie uns Briefe und Hilferufe berichten.“

Die Hilferufe verhallten ungehört: Für die Verschickten gibt es keinen Rückfahrschein. Unter den Auswanderern ist auch der erst 15-jährige Franz Xaver Luhr mit seiner Mutter. Vom Rest ihrer Habseligkeiten, die sie schon während der Reise größtenteils verkaufen mussten, mieten die beiden für ein Jahr ein Stück Land und eine Hütte im algerischen Nirgendwo, dem Wetter und seinen Unbilden schutzlos ausgesetzt.

„Selbst im kommenden Frühjahr wuchs nichts. Schlimmer war nur der Winter und mit ihm der Regen, der im Januar kam. Bis März floss das Wasser in Bächen durch euer undichtes Dach.“

Die Mutter beginnt Briefe an die Heimat zu schreiben, „doch es nützte so wenig wie ihre Gebete“. Schließlich rafft sie das Fieber dahin, erst 39 Jahre alt, „eine abgemagerte Frau, die einen Stapel Briefe umklammerte, als wären diese ihr Testament.“

Der einzige Rückkehrer wird zum Einzelgänger

Franz verbringt noch einige Jahre in Algerien, nur begleitet von seinem Freund Djilali, den er später auf beinahe wundersame Weise in Karlsruhe als Mitglied von Buffalo Bill’s Wild West Show wiedertrifft, und vom Nachtkrapp, jenem Kinderschreck, dessen Boshaftigkeit nie verstummt. Franz mit dem Nachtkrapp auf dem Rücken ist schließlich der Einzige der Auswanderer, der nach Pfaffenweiler zurückkehrt: Er hat alles verloren, die Heimat, die Mutter und bei der Rückkehr auch seinen Namen, er wird zum „Afrik“, einem Einzelgänger, der einsam in einer Hütte beim Weinberg haust.

Was keiner ahnt: Jahrzehntelang plant dieser einsilbige Mann, der mit anderen kaum mehr als durch „gebellte“ Einzelwörter spricht, seine Rache. Franz gräbt über 30 Jahre hinweg einen Stollen zum Weinberg, stiehlt Sprengstoff, sein einziges Ziel vor Augen ist es, diesen verhassten Weinberg namens „Afrika“, der für sein Schicksal steht, in die Luft zu jagen. Doch da bricht, gleichsam wie eine Naturgewalt, ein neuer Mensch in sein Leben ein: Das Kind Jacob, ein kleiner Junge, so einsilbig und menschenentwöhnt wie der Afrik, sitzt plötzlich vor seiner Hütte, bei sich nur einen Zettel mit den Worten:

„Je m’appelle Jacob. Tu es famille.“

Zunächst gezwungenermaßen, dann aber mit mehr und mehr Anteilnahme beginnt sich der 70-jährige Alte um das geistig verwirrte Kind zu kümmern. Eine anfängliche Zwangsgemeinschaft, die nicht zuletzt auch die Rachepläne des „Afrik“ unter ein neues Licht stellt.

Die Sprache greift das Archaische dieser Welt auf

Sven Recker erzählt diese Geschichte aus der Perspektive des Alten, der sich an sein Leben zurückerinnert, in einer herben Sprache, in der sich das Archaische dieser harten Welt widerspiegelt. Für die Einsamkeit und das Ausgeschlossensein von der Dorfgemeinschaft findet der Schriftsteller den passenden Ton, immer wieder wird der Erzählfluss durch einzelne Ausrufewörter und Aufforderungssätze unterbrochen, „gebellte“ Aussagen des sprachentwöhnten Einzelgängers. Zugleich aber entfaltet sich sprachlich aber auch die ganze Wucht der harten Natur im tiefverschneiten Schwarzwald ebenso wie in der dürren Wüste Algeriens.

Manche Einsprengsel – die Wiederbegegnung mit Djilali, das Wiederfinden eines grünblauen Steins bei einem Indianer, der einst dem Vater von Franz gehört hatte – sowie die Stimme des Nachtkrapp und die letztlich ungeklärt bleibende Herkunft Jacobs verleihen dem Roman zudem etwas Magisches: Eine Reminiszenz an den Aberglauben, der unter der notleidenden Bevölkerung im 19. Jahrhundert noch weit verbreitet war.

Eine beinahe altertümliche, archaische Geschichte, die nicht zuletzt aber auch eindrucksvoll eine Brücke in die Gegenwart schlägt: Es ist noch nicht allzu lange her, dass wir Europäer als Wirtschaftsflüchtlinge durch die Welt ziehen mussten. Die Erinnerung daran und die damit verbundenen Schicksale könnte Empathie wecken für die Menschen heute, die auf der Suche nach einem besseren Leben zu uns kommen.


Bibliographische Angaben:

Sven Recker
Der Afrik
Edition Nautilus
Erscheinungsdatum: 4. September 2023
ISBN 978-3-96054-324-4

Robert Reuland: Brooklyn Supreme

Die eigentliche Hauptrolle in diesem intelligent konstruierten Roman spielt die Stadt: “Brooklyn Supreme” von Robert Reuland evoziert Kinobilder.

„Wir New Yorker sind gut im Vergessen. Wir haben keine Zeit, uns um irgendjemand zu kümmern, also vergessen wir ihn. Unser kollektives Gedächtnis reicht zwanzig Minuten zurück, deshalb machen wir immer wieder dieselben Fehler. Deshalb unsere blind herumschießende Energie, deshalb ist New York anders als jede andere große Metropole dieser Welt. In London oder Rom lebt man mit seinen Vorfahren, die einen aus jedem alten Gebäude heraus anblicken. In New York reißen wir alles ohne Sinn und Verstand ab und bauen was Neues.“

Robert Reuland, „Brooklyn Supreme“


Und was mitunter auch vergessen wird, wenn einer vor dem Brooklyn Supreme Courthouse landet, das ist die Wahrheit: Etwas, das Gewerkschaftsvertreter Willy Way, ein ehemaliger Cop, eigentlich zur Genüge weiß. Doch als Way, der für die „Patrolmen’s Benevolent Association“ arbeitet, der jungen Polizistin Georgina Reed zur Seite stehen soll, ahnt er noch nicht, dass von da an sein ganzes Leben komplett auf den Kopf gestellt wird. Und er sich selbst einigen Wahrheiten stellen muss, denen er lange ausgewichen ist.

Georgina Reed, ein „Rookie“, hat im Dienst einen jungen Schwarzen erschossen, der einen Raubüberfall begangen haben soll. Sie behauptet, es sei Notwehr gewesen, ein Komplize des Opfers streitet dies ab. Ein Fall, der viel Zündstoff in sich birgt: Bald steht Willy Way, der für die junge Polizistin eine gute Lösung finden will und soll, zwischen allen Fronten. Die Medien stürzen sich ebenso auf diesen Fall von Polizeigewalt wie prominente Anwälte, auf den Straßen formiert sich der Protest von Bürgerrechtlern, Polizei- und Gewerkschaftsfunktionäre haben einiges zu vertuschen, und nicht zuletzt droht dem amtierenden obersten Staatsanwalt bei den nächsten Wahlen Konkurrenz durch einen berühmten Richter, einen typischen W.A.S.P.-Vertreter.

Bild von Patrick auf Pixabay

Im Zentrum eines Sturms aus Intrigen und Ehrgeiz

Zusätzlich zu all diesen politischen Verwicklungen verbindet Willy Way mit eben jenem Richter auch ein privates Geheimnis: Er war einst befreundet mit der Tochter des Richters, die nach einem (mutmaßlichen) Schwangerschaftsabbruch Suizid beging. Kurzum: Willy Way steckt plötzlich mitten im Zentrum eines Sturms, aus dem er – so viel sei an dieser Stelle verraten – nicht unbeschadet entkommen wird, wie ihn eine Staatsanwältin warnt:

„Sie sind von lauter gefährlichen Menschen umgeben, und keinen von denen interessiert es die Bohne, dass Sie der Antiheld Ihres eigenen kleinen Bildungsromans sind. Wenn Sie denen im Weg stehen, räumen sie Sie einfach weg. Wenn die Sie benutzen können, tun sie es. Und wenn die Sie zerquetschen müssen, werden Sie zerquetscht. So einfach ist das.“

Am Ende geht er, ganz in der Art amerikanischer Helden, für die Wahrheit, seine Wahrheit, einige Monate in den Knast, aufrecht, aber nicht gebrochen. Gut ist es, wenn man dann auf die Familie bauen kann: Zumindest bringt der Fall um Georgina Reed Willy Way seinem Vater, einen hartgesottenen Kriegsveteranen mit dem Herzen auf dem rechten Fleck, wieder näher und der Einstieg ins väterliche Gemüse-Lieferanten-Geschäft nach der unfreiwilligen Auszeit ist garantiert:

„Butler war gar nicht mal so übel. Das Essen erinnerte mich an das in der Schulmensa und der Ausblick meiner Zelle führte ins Nichts. Die Zelle selbst hatte etwas von einem schäbigen Motel an irgendeinem Highway. Nach siebzehn Monaten checkte ich aus, und heute erscheint mir das Ganze wie ein vor Ewigkeiten gesehener Film. Ich habe keine Alpträume davon, und laut meiner Visitenkarte bin ich derzeit Gen’l M’ger Wm. Way & Son NY’s Largest et cetera.“

Film ist hier ein gutes Stichwort: Denn die heimliche Hauptrolle in diesem raffiniert konstruierten politischen Roman spielt die Stadt, ihre heruntergekommenen Ecken, die Gehwege der gutbürgerlichen Viertel, die Keller und Zellen der Polizeiwachen, die kühlen Gerichtssäle, die pompös eingerichteten Anwaltskanzleien. „Brooklyn Supreme“ verströmt eine gewisse, dunkle New Yorker Atmosphäre, die beim Lesen zum Umsetzen in Kinobilder animiert. Und so meint auch William Boyle in seinem Nachwort: „Schade, dass Sidney Lumet keinen Film mehr daraus machen kann.“ Aber vielleicht hat Martin Scorsese Lust. Und Robert de Niro würde ich als Dad von Willy Way gut machen…

Robert Reuland der in Park Slope, Brooklyn, lebt, kennt jedenfalls seine Stadt und als ehemaliger Staatsanwalt deren Rechtssystem gut. Das wird in jeder Zeile deutlich:

„Damals war Bushwick schwarz und arm. Jetzt war es schwarz und arm und arm und neuweiß, ein Viertel der Pitbulls und Pudel, Schrotgewehre und Kinderwagen. Die Neuordnung hatte nicht einmal fünf Jahre gedauert.“

Atmosphärisch dicht in seinen Beschreibungen und intelligent durch die verschlungenen Pfade politischer Verwicklungen führend, ist „Brooklyn Supreme“ ein durchaus mitreißendes Buch, wenn auch Willy Way als Figur zu sehr so an der einen oder anderen Stelle manches Klischee eines Hard-Boiled-Helden erfüllt.


Bibliographische Angaben:

Robert Reuland
Brooklyn Supreme
Übersetzt von Andrea Stumpf
Polar Verlag, 2023
ISBN: 978-3-948392-73-4

ANETTE L. DRESSLER: Brockesstraße Beletage

Ein Debütroman in der Stroux edition: “Brockesstraße Beletage” erzählt die Geschichte zweier Frauen, die kurz nach Kriegsende eine Zweckgemeinschaft eingehen müssen.

Die altansässige Lübeckerin Alma Curtz muss im Jahr 1947 zwangsweise die aus Masuren geflüchtete Frieda Markuweit in ihre Wohnung in der Brockesstraße aufnehmen. Beide Frauen sind Kriegerwitwen, sonst gibt es aber keine Übereinstimmung. Alma träumt davon, ihren Kurzwarenladen wieder eröffnen zu können und endlich wieder einmal tanzen zu dürfen. Frieda sehnt sich zurück nach der verlorenen Idylle ihres Beamtenhaushaltes. Der Roman schildert die auseinanderklaffenden Lebenswelten dieser beiden Frauen vor dem Hintergrund von Gaunereien, Schwarzhandel, Tanzwut, Swing, vom Hunger nach Leben und Liebe.

Zur Autorin:

Anette L. Dressler wuchs mit ihrer Schwester in Lübeck und am Ostseestrand auf. Sie studierte in Berlin Französisch und Englisch und unterrichtete die Fächer als Lehrerin und Dozentin. Sie lebt mit ihrem Mann in Berlin und Lübeck und schreibt Kurzrezensionen für ein Kulturportal.
Die Spurensuche nach der Herkunft und dem Ankommen ihrer Familie in Schleswig-Holstein nach Ende des Zweiten Weltkrieges inspirierte sie zu ihrem Debütroman „Brockesstraße Beletage“.

Stimmen zum Buch:

“Was der 300-Seiten-Roman auf jeden Fall leistet, ist ein sehr nahbarer Einblick in das Nachkriegsdeutschland in Bezug auf Alltäglichkeiten: Ein Mocca faux, hier des Öfteren Mukkefukk bezeichnet, hinterlässt ein Lächeln. Man erfreut sich über das Wissen um Nylonstrümpfe, Lebensmittelbeschaffung, Flohbeseitigung oder Ausgehmöglichkeiten der damaligen Zeit in Lübeck. Sehr sanft und verhalten wird die Annäherung zwischen den beiden Frauen erzählt und doch bietet sich ein Exempel für die Migration der Gegenwart – Fremdes wird irgendwann zu Vertrautem.” – katkaesk

“Anette L. Dressler ist in Lübeck aufgewachsen. Ihr erster Roman „Brockesstraße Beletage“ ist nicht nur eine Hommage an ihre hanseatische Heimatstadt, sondern vor allem auch ein zeitgeschichtlich hochinteressantes Porträt der Nachkriegszeit des Jahres 1947, das zwei starke Frauen mit bemerkenswertem Schicksal in den Mittelpunkt stellt.” – Kulturbowle

“Brockesstraße Beletage” ist ein fesselnder Roman, der mich in eine Zeit voller Widersprüche und Veränderungen entführt und zugleich die universellen Themen von Verständnis, Toleranz und Solidarität behandelt.” – Angélique’s Leseecke


Zum Buch:


ANETTE L. DRESSLER
Brockesstraße Beletage
in Lübeck St. Lorenz Nord
STROUX edition, München
328 Seiten, Hardcover
€ 24,00 [D]
ISBN 978-3-948065-28-7
https://stroux-edition.de/


Ein Beitrag im Rahmen meiner Pressearbeit für den Verlag

Gabriele Tergit: Der erste Zug nach Berlin

„Der erste Zug nach Berlin“ ist eine literarische Überraschungstüte und eindrucksvolles Zeitzeugnis zugleich: Knallbunt und doch auch düster, tragisch und komisch zugleich, wie von leichter Hand geschrieben und doch voll tiefem Ernst.

„Anfang Mai verabschiedete ich mich von der ganzen Bande und wir gingen noch mal ins Twenty-One. Ich ging in meinem großen Abendkleid von Chanel zum Aerodrom mit einem Pfauenfächer, das Neueste aus Paris.“

Gabriele Tergit, „Der erste Zug nach Berlin“


Voilà, hier haben wir sie: Die 19-jährige Maud, eine nicht dumme, aber zunächst reichlich naiv daher plaudernde Angehörige des amerikanischen Geldadels. Mehr durch Zufall ­– und auch, weil sie vor der Heirat mit dem Sohn vom Governor Perry noch eine kleine Sause erleben will – wird sie Mitglied einer amerikanischen Mission ins Nachkriegsdeutschland. Der Verlobte sieht das kritisch:

„Er sagte, ich sei eine Närrin, nach dem wilden Europa zu gehen, wenn ich in dem schönen New York mit seinem sanften Klima und noch sanfteren Sitten bleiben könnte. Dass ein Mensch aus Vergnügen nach Europa ginge, habe er überhaupt noch nicht gehört.“

In der Tat betrachtet Maud die Reise, die die Gruppe nach London und dann in das zerbombte Deutschland und in den Osten führt, zunächst wie einen abenteuerlichen Jux. Sie ist Zeugin zahlreicher erregter politischer Diskussionen, die sie kaum nachvollziehen kann – ein handwerklicher Kunstgriff, der den Lesern auch heute noch die Augen öffnet für das Klima, in dem die Nachkriegspolitik der Besatzungsmächte stattfand.

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Patriotismus und kapitalistische Gier

Die Erfahrung des Krieges als Nährboden für überbordenden Patriotismus und kapitalistische Gier: Im Preisausschreiben einer englischen Zeitung wird dazu aufgerufen, „alle Dinge aufzuschreiben, die wir aus dem Empire bekommen können oder auf die wir verzichten können und die noch immer woanders gekauft werden“. Der Brexit lässt grüßen.

„Der erste Zug nach Berlin“ ist ein schmaler Roman Gabriele Tergits, den die jüdische Schriftstellerin unter dem Eindruck ihrer eigenen ersten Berlin-Reisen 1948 und 1949 schrieb. Man kann davon ausgehen, dass die Autorin, die sich vor ihrer Flucht aus Nazi-Deutschland auch als Journalistin beim Berliner Tageblatt und Gerichtsreporterin einen Namen gemacht hatte, die Verhältnisse in Deutschland weitaus scharfsinniger und klüger kommentierte als ihre Kunstfigur Maud.

Naivität als Stilmittel

Doch gerade deren Blauäugigkeit ist ein genialer Kunstgriff Tergits, der es dadurch gelingt, die Grausamkeiten, Härten und Absurditäten dieser Zeit aus einer quasi neutralen Position zu schildern – nicht nur die Kriegsgewinnler und Kollaborateure erhalten so einen Auftritt, sondern auch die Interessensvertreter aus den Besatzungsmächten, die zum Teil durchaus auch Sympathien für den Antisemitismus des Hitlerstaates hegten. So bekommt in diesem schmalen Buch, das nun erstmals nach dem Original-Typoskript erschien (zu Lebzeiten von Gabriele Tergit blieb es unveröffentlicht), jeder sein Fett ab.

In ihrem Nachwort betont Herausgeberin Nicole Henneberg, die sich um die Wiederentdeckung Gabriele Tergits verdient gemacht hat, zur Erzählerin Maud:

„Aber Maud ist nicht nur naiv, sondern auch abenteuerlustig und fest entschlossen, ihre Augen weit aufzureißen und alles mitzumachen, auch wenn sie die Verhältnisse um sie herum nicht versteht und die Gespräche noch viel weniger.“

Sie werde so zu einer „Kamera mit weit geöffneter Blende“.  Ein idealer Ausgangspunkt, meint Henneberg, „um alles ohne Unterschied aufzunehmen und zu schildern (…), ohne zu werten oder zu zensieren. Was so entsteht, ist eine Szenenfolge, die auf dem schmalen Grat zwischen Satire und Tragik balanciert (…).“

Maud ist zwar Ohrenzeugin – „Ich hörte gespannt zu und dachte, wie schön es ist, etwas zu lernen“ – aber stürzt sich in ihrer Blauäugigkeit erst einmal von einer Verliebtheit in die andere, bis sie in den Armen eines Deutschen landet, dessen exzellente Manieren und selbstsicheres Auftreten Eindruck hinterlassen. Erst spät erkennt sie, dass dieser Herbert Stegen, der sich als Journalist bei den Engländern andient, einst ganz eng mit Goebbels war: Nur einer von mehreren Mittätern und Mitläufern in diesem Roman, die zeigen, wie nahtlos es für viele Hitler-Anhänger auch nach dem verlorenen Krieg weiterging. Überhaupt trifft Maud auf zahlreiche Deutsche, die der Nazi-Ideologie ungebrochen anhängen, so auf ein Zimmermädchen, „sie war sehr groß, hatte blonde Zöpfe um den Kopf“, das sich weigert, „den Feinden den Koffer auszupacken“. Die anschließende Diskussion mit den englischen Reisemitgliedern zeigt die Schizophrenie jener Zeit:

Miss Battle-Abbey sagte: „Jeder kann sich ein Beispiel daran nehmen. Hitler hat wirklich den Selbstrespekt des deutschen Volkes wieder hergestellt.“

Für das langsame Erwachen und den Erkenntnisgewinn Mauds sorgen letztlich nicht nur ihre eigenen Erlebnisse, sondern vor allem der Kontakt zum amerikanischen Journalisten Merton, der ihr „das andere Deutschland“ zeigt.

Düstere Schlüsselszene

Eine Schlüsselszene dieses trotz seines leichten Grundtons, der mitunter auch an die Romane Irmgard Keuns erinnert, düsteren Romans ist der Besuch der beiden bei dem deutschen Journalisten Reinhold, der von den Nazis gefoltert und im KZ gequält vor den Augen der Amerikaner an Auszehrung stirbt. Die Suche durch „Schutt und Asche“ nach einem Arzt wird für Maud wie zu einem Abstieg in die Hölle, insbesondere beim Blick ins ärztliche Wartezimmer:

„Es saßen da Tod und Teufel, Krankheit und Hunger, eine alte Frau, fett und gierig und neidisch, und ein junger Mann, er hielt eine Uhr in der Hand und grinste, ein Geschöpf war da voll von Bandagen mit Auswuchs und ein kleines Kind mit einem aufgeblähten Bauch. Ich stand im Zimmer und ich wusste, Krankheit, Tod und Teufel und Hunger würden mich holen, wenn ich nicht aufhörte zu denken und mitzuleiden und zu wollen, wenn ich nicht so rasch wie möglich aus Europa floh.“

Die ganze Erschütterung, die auch Gabriele Tergit bei ihren beiden Berlin-Reisen Ende der 1940er-Jahre erfahren haben muss, werden hier spürbar. Und wie Maud zog es Tergit, die an „ihrem“ Berlin hing, nie mehr zurück, sie blieb in London, das ihr zur neuen Heimat geworden war und wo sie 1982 starb. Maud, das Mädchen im Chanelkleid und mit dem Pfauenfächer, kehrt nach drei Monaten um einiges klüger und reifer geworden, in die Vereinigten Staaten zurück, heiratet ihren Clark Perry und lebt im „modernsten Flat in New York“. Merton, jene Romanfigur, die die politischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge am klarsten durchschaute und kommentierte, sieht sie nur noch einmal, als „lay preacher“, etwas verkommen aussehend, an einer Ecke stehen:

„Nur drei Leute hörten ihm zu: der eine war bucklig, der andre war blind, der dritte war lahm.“

„Der erste Zug nach Berlin“ ist eine literarische Überraschungstüte und eindrucksvolles Zeitzeugnis zugleich: Knallbunt und doch auch düster, tragisch und komisch zugleich, wie von leichter Hand geschrieben und doch voll tiefem Ernst.

Das letzte Wort soll Merton gehören:

„Dieses Spiel spielt die Menschheit seit einigen tausend Jahren“, sagte Merton. „Ich bin der Letzte, der findet, dass es auf ein paar Hundert Quadratmeilen ankommt. Aber solange das der Maßstab für Ehre ist, solange alle nationale Leidenschaft sich auf ein paar Quadratmeilen Land irgendwo erstrecken kann, soll man sehr vorsichtig mit territorialen Änderungen sein, die nächste Generation muss immer dafür sterben. Wir alle leben in einer Welt.“


Bibliographische Angaben:

Gabriele Tergit
Der erste Zug nach Berlin
Schöffling Verlag, 2023
ISBN: 978-3-89561-475-0

Albert Vigoleis Thelen: Die Insel des zweiten Gesichts

„Die Insel des zweiten Gesichts“ von Albert Vigoleis Thelen: Wenn ich vor die Wahl gestellt würde, welches Buch ich auf einen Inselaufenthalt mitnehmen dürfte, dann wäre es ohne Zweifel dieses.

„Wenn ein Deutscher sich an einer historischen Stätte niederläßt, schöpft er tief Atem, krempelt die Hemdärmel hoch, falls er nicht schon hemdärmelig die Stätte betreten hat, zückt seine Bleifeder und schreibt eine Ansichtskarte. Das ist schon so, seit es auf der Welt Deutsche und Ansichtskarten gibt, zwei Schöpfungen, die sich ergänzen.“

Albert Vigoleis Thelen, „Die Insel des zweiten Gesichts“


Mal abgesehen davon, dass es heute eher Selfies und Whatsapp-Fotos sind, die verschickt werden: Manche Dinge ändern sich nie. Und so pilgern wie in den 1930er-Jahren, als sich der in Süchteln am Niederrhein geborene Schriftsteller Albert Thelen (den Vigoleis eignet er sich als Pseudonym und Alter Ego im Laufe seines abenteuerlichen Lebens später an, in Anlehnung an das mittelalterliche Versepos Wigalois des Wirnt von Grafenberg) auf Mallorca zeitweise auch als Reiseführer durchschlug, auch heute noch Scharen von Touristen nach Valldemossa, um dort ihr Mallorca-Bildungsprogramm zu absolvieren.

Ein Mallorca-Roman sondersgleichen

Die Besichtigung der Klause, wo George Sand mit Frédéric Chopin einen Winter lang fröstelte und das unverheiratete Paar unter der Ablehnung der erzkatholischen Mallorquiner litt, gehört zum literarischen Bildungsprogramm eines Aufenthalts auf der Balearen-Insel. Wenn auch die wenigsten von ihnen „Un Hiver à Majorque“ gelesen haben dürften. Und unter uns: Es lohnt das Lesen nicht. Sowieso nicht im Vergleich zur Insel des zweiten Gesichts, dem eigentlichen Mallorca-Buch, „das größte Buch dieses Jahrhunderts“, wie Maarten ‘t Hart, ein Thelen-Aficionado, bekannte. Wer des Holländischen mächtig ist, lausche und schaue hier.

In Gefahr, ob der Begeisterung über diesen barocken Brocken von Buch in den „Kaktusstil“ seines Verfassers zu verfallen (dazu später noch eine Anmerkung), zurück zum Vergleich George Sand und Albert „Don Vigo“ Thelen: Es ist jedenfalls eine schreiende Ungerechtigkeit der Literatur, dass die kalte Kartause in jedem Reiseführer zu finden ist, aber kaum einer an die Calle del General Barceló No. 23 erinnert. Oder gar an den „Turm der Uhr“, ein Horst für eine kriminelle Schmugglerbande und Bordell zugleich – gut, diesen zu verorten, dürfte auch schwierig sein, schrieb Thelen doch später selbst darüber: „der Witz ist nur der, daß ich selbst tarnend hatte schreiben müssen, und ich verschleierte die katasteramtliche Örtlichkeit, denn schließlich deckte ich Dinge auf, mit denen sich Behörden auch nach Jahren noch beschäftigen können…. So griff ich zum Schleier der Maja in einem Buch, das von der Wahrheit lebt und worin alles der Wirklichkeit nachgebildet ist…” (AV Thelen: Brief an die Redaktion, MERIAN Mallorca, Heft 3 März 1960).
Quelle: http://www.vigoleis.de/content/insel/0/67.htm

In der Altstadt von Palma. Bild von seth0s auf Pixabay

Doch hier kommen Don Vigo und seine Herzensdame Beatrice zeitweilig unter, als sie völlig abgebrannt und ohne einen Peso sind, freilich ohne sich an den Machenschaften im Turm zu beteiligen. Als sie sich mit Gelegenheitsarbeiten – sie als Sprachlehrerin, er als Reiseführer und Sekretär für andere prominente Mallorca-Exilanten, darunter Harry Graf Kessler und Hermann Graf Keyserling – etwas besser durchschlagen, wenn auch nach wie vor kaum für täglich Brot, geschweige denn einen zweiten Tisch oder Stuhl sorgen können, folgt der Umzug in die Straße des Generals. Doch zurück zum Anfang: Wie gelangen Albert Vigoleis und Beatrice (die über dies ungleich länger als George und Frédéric miteinander verbunden blieben, nämlich bis zum Rest ihres langen Lebens) überhaupt auf diese Insel?

1931 kommt das Paar auf die spanische Insel

Das Buch in nüchternen Worten beschrieben: 1931 erreicht Beatrice, die ihren Albert Vigoleis in Köln kennengelernt hatte, ein Telegramm ihres Bruders. „Liege im Sterben, Zwingli“, schreibt der Luftikus, der als Hotelmanager auf Mallorca tätig ist. Das damals noch unverheiratete Paar eilt stante pede zur Hilfe – um den Bruder zwar etwas mitgenommen, aber durchaus leibhaftig anzutreffen. Seine lebensbedrohliche Erkrankung ist die Liebe zur Hure Pilar, die ihn nicht nur nach Strich und Faden ausnimmt, sondern regelmäßig auch mit fliegendem Geschirr, Mobiliar und einem Messer bedroht.

Zwar gelingt es Beatrice, den Bruder aus den Klauen Pilars zu befreien und alle Schulden zu begleichen, aber der Preis ist heiß und hoch: Danach sitzen Beatrice und ihr Don Vigo auf dem Trockenen, nicht einmal mehr Geld zur Rückreise bleibt. Aus dem geplanten Besuch wird ein Daueraufenthalt, der bis 1936 währt.

Auf der Flucht vor den Faschisten

Auch deshalb, weil die Machtergreifung der Nationalsozialisten alles in der ehemaligen Heimat verändert: Albert Vigoleis Thelen macht aus seiner Abscheu keinen Hehl, bricht mit seiner katholischen Familie am Niederrhein, die sich bereitwillig anschließen lässt und mit seinen Wurzeln. Als der Spanische Bürgerkrieg beginnt, muss sich das Paar unter abenteuerlichen Umständen dem Zugriff der Faschisten entziehen, ihre Flucht führt sie durch halb Europa bis nach Portugal, wo Thelen als Gutsverwalter und Übersetzer des von ihm hoch geschätzten Mystikers und Dichters Texeira de Pascoaes überlebt.

„Die Insel des zweiten Gesichts“ umspannt diesen Mallorca-Aufenthalt, endet, finis operis, 1936:
„Die Natur sorgte für einen letzten Effekt, der bei allem Gleisen doch nicht zu theatralisch genommen sein will. Wieder heulten die Sirenen auf, und im selben Augenblick schloß sich die Wolke. Wer hatte sie fallen sehen? Ein weißlicher Schein umhüllte uns, starr war die Planke, lautlos die Welt. Unsichtbar über uns blaute der glühende Meertag, und unten wallte die Nacht, die das Ziel verhüllt.
Das Ziel hieß: Freiheit.“

Die Kurzzusammenfassung erfasst nicht einmal annähernd, was dieses fast 1000-seitige Werk an Leben und Literatur in sich birgt. „Thelen brennt ein Sprachfeuerwerk ab, das in der Literaturgeschichte seinesgleichen sucht. Mit Hilfe eines Wortschatzes, der der umfangreichste in der gesamten deutschen Literatur sein dürfte“, schreibt der Thelen-Kenner und Germanist Jürgen Pütz. Inzwischen dürfte es mehr literatur- und sprachwissenschaftliche Arbeiten über die Verwendung neuer Wortschöpfungen, Wiederbelebung altdeutscher Worte und dem artistischen Umgang damit bei Thelen geben, als aktive Leser seines Werks. Was jammerschade wäre. Jürgen Pütz nennt in seinem Nachwort zur Ausgabe im Claasen Verlag einige Beispiele:

„Alleine für Zwinglis Freundin Pilar hält Thelen zahlreiche Synonyme bereit: Schlunte, Zaupe, Zauche, Lunze, Schindkracke, Bettunzel, Schöke, Hehre, Strunze.“

Wer so mit Wörtern umzugehen vermag, der braucht Raum. Doch nicht nur dieses führt dazu, dass „Die Insel des zweiten Gesichts“ zum ausufernden Leseerlebnis wird, von dem man sich wünscht, es möge nicht so schnell enden (was es in der Tat auch nicht tut – es ist eines dieser Bücher, die man immer wieder lesen kann und dabei immer wieder Neues entdecken wird). Es ist auch dieser mäandernde, digressive Erzählstil, den Thelen pflegt, der zum Volumen beiträgt. Immer wieder schießt er bei seinen Anekdoten vom Inselleben vor und zurück, führt uns in die Welt seiner niederrheinischen Familie oder auf das portugiesische Gut, integriert kunstvoll Abschweifungen und Ablenkungen von der eigentlichen Inselerzählung. Thelen selbst nennt das „Kaktusstil“:

„(…) es bilden sich Ableger, ins Wilde hinein, wie beim Kaktus, der gerade da Augen setzt, wo man sie nicht erwartet.“

Es braucht fast zwanzig Jahre, bis Albert Vigoleis Thelen, der bis dahin nur einen Gedichtband veröffentlichen konnte, die Mallorquiner Ereignisse in diese Mischung aus Autobiographie und romanhafter Erzählung goss. Ein Beispiel autofiktionaler Literatur, die heute wieder so en vogue ist – doch an Thelen reicht keiner heran, so funkensprühend, lebensprall, ausufernd, exorbitant ist dieses Buch.

Ein Solitär der deutschen Literatur

Ein Solitär, aber leider auch ein „One-Hit-Wonder“: Wiewohl die 1953 zugleich in den Niederlanden und Deutschland erschienene „Insel“ ein Jahr später mit dem Fontane-Preis ausgezeichnet wurde, obgleich Thomas Mann, Paul Celan und Siegfried Lenz das Buch über die Maßen lobten, der große Erfolg blieb Thelen versagt. Mit ausschlaggebend dafür war, dass das Buch nicht in den Zeitgeist der Nachkriegs-Autoren passte, wie auch Agnes Steinbauer in einem Beitrag für den Deutschlandfunk hervorhob:

„Sein ausladend-verästelter Erzählstil, den er selbstironisch Kaktusstil nannte, passte nicht ins literarische Profil der frühen Nachkriegsjahre. Bei einer Lesung 1954 in Bebenhausen kam es zu einem Eklat, den Thelen nie verwand. Noch Jahrzehnte später erinnerte er sich: „Ich wurde von Hans Werner Richter sehr unfreundlich empfangen, ja ich darf es wohl sagen und ich muss es ja auch schließlich sagen, denn es entspricht der Tatsache und der Wahrheit: es war ungezogen.“ Richter – Vorsitzender der Gruppe 47 – hatte sich mit sarkastischen Bemerkungen über Thelens altertümelndes „Emigrantendeutsch“ mokiert.“

Oder, wie Jürgen Pütz es formuliert: „Regentropfen hätten sie toleriert, aber es kam ein Wolkenbruch.“

Diesem Wolkenbruch sind einige der schönsten, komischsten, tragischkomischen und gescheiterten Figuren zu verdanken, die man sich in der deutschsprachigen Literatur erlesen kann: Angefangen vom Autor selbst, der in mir das Bild eines melancholischen und zugleich witzigen Pierrots hervorruft, der vor Fantasie und Sehnsucht sprüht. Saludos a Don Vigo! Aber daneben auch die Beatrice mit ihren Inka-Wurzeln, der frustrierte ehemalige Kampfflieger Martenstein, der an einem Roman schreibt, in dem er eine Affenarmee aufmarschieren lässt, die anarchistischen Uruguayer, die regelmäßig mit ihren selbstgebastelten Bomben scheitern, die angebliche amerikanische Backpulver-Millionärin, von der sich Don Vigo adoptieren lassen will und der pornosüchtige jüdische Exilant Silberstein, um nur einige zu nennen: Was für ein köstliches Welttheater sich da entfaltet!

„Die Insel des zweiten Gesichts“: Wenn ich vor die Wahl gestellt würde, welches Buch ich auf einen Inselaufenthalt mitnehmen dürfte, dann wäre es ohne Zweifel dieses.


Bibliographische Angaben:

Albert Vigoleis Thelen
Die Insel des zweiten Gesichts
List Verlag, 2005
ISBN: 978-3548605142