IOULITA ILIOPOULOU: Das Mosaik der Nacht

Ioulita Iliopoulou ist eine der meistbeachteten zeitgenössischen Dichterinnen Griechenlands und bereits in mehrere Sprachen Europas übersetzt. Im deutschen Sprachraum ist sie dagegen nahezu unbekannt. Mit dem Lyrikzyklus „Das Mosaik der Nacht“ liegt erstmals eine vollständige Übertragung eines ihrer Bücher in die deutsche Sprache vor.

Wir sprechen miteinander mit Worten
Unbrauchbar für’s Schweigen
Durch Schweigen über’s zu Besprechende

Des Nachts verschlüsseln wir den Himmel
Gewisse blassgelbe Prophetien
Linsensprossen in kleinen Schüsseln
Mit zarten Blättern auf einer Fensterbank, die nicht das
Licht erblickt

Auszug aus dem Gedicht “Wir sprechen miteinander” von Ioulita Iliopoulou

Ioulita Iliopoulou ist eine der meistbeachteten zeitgenössischen Dichterinnen Griechenlands und bereits in mehrere Sprachen Europas übersetzt. Im deutschen Sprachraum ist sie dagegen nahezu unbekannt. Mit dem Lyrikzyklus „Das Mosaik der Nacht“, ihrem neuesten Werk, erscheint mit dieser zweisprachigen Ausgabe nun erstmals im Verlag Razamba eine vollständige Übertragung eines ihrer Bücher in die deutsche Sprache.


Zur Autorin:

Ioulita Iliopoulou studierte byzantinische und neuere griechische Literatur in Athen und Theater an der Schauspielschule des «Athener Konservatoriums». Ihr erstes Buch «Schöne Sonnenwende, Marko» wurde 1987 veröffentlicht. Es folgten sieben weitere Bücher, unter anderem das Märchen «Was will Zenon?», das 2005 mit dem Griechischen Staatspreis für Literatur ausgezeichnet wurde. Sie schrieb darüber hinaus Libretti und Texte zu Liedern von Giorgos Kouroupos und arbeitete zusammen mit dem «Orchester der Farben» von Manos Hadjidakis und der «Stiftung Melina Mercouri». Ioulita Iliopoulou war bis zu dessen Tod im Jahr 1996 die langjährige Lebensgefährtin des Dichters und Nobelpreisträgers für Literatur Odysseas Elytis.

Übertragen wurden die Gedichte von Giorgis Fotopoulos. Fotopoulos wurde 1964 in Ost-Berlin geboren und wuchs in Athen auf. Er studierte Visuelle Kommunikation an der Hochschule der Künste und absolvierte den Magister Artium in Philosophie, Kommunikations- und Filmwissenschaften an der FU Berlin. Ab 1987 war er als Regieassistent und Herstellungsleiter mehrerer abendfüllender Filmproduktionen tätig, u. a. bei Theo Angelopoulos. Seit 1997 hat er Lehraufträge und Vortragstätigkeiten zu Film und Kino in Griechenland inne, drehte Dokumentarfilme für Arte und andere Sender und veröffentlichte zahlreiche Übersetzungen griechischer Lyrik ins Deutsche.


Extras:

Zum Gedichtband liegt eine Vertonung vor, die sich hier anhören lässt: https://www.razamba.de/mosaikmusik.html

Giorgos Kouroupos komponierte die Musik zu „Das Mosaik der Nacht“. Kouroupos ist als Komponist und Musikintendant in Athen tätig. Zu seinem Werk gehören vielfältige Vertonungen von Opern nach Libretti von Giorgos Chimonas, Ioulita Iliopoulou und Evgenios Trivizas, ein Bühnenwerk von Miguel de Cervantes, als auch Musik unter anderem zur Dichtung von Odysseas Elytis und einer Choreografie von John Neumeier. Er war Präsident der Griechischen Nationaloper, Leiter von Manos Hadjidakis’ «Orchester der Farben» und des Athener Musikpalasts «Megaro Mousikis».

Dichtung: Ioulita Iliopoulou
Komposition: Giorgos Kouroupos
Gesang: Maira Milolidaki
Klavier: Titos Gouvelis


Stimmen zum Buch:

Paul-Henri Campbell zeigt sich in Volltext 2/2023 sehr angetan von den “Fragmenten nokturaler Selbsterkundung” der Dichterin, die er als eine “Erkunderin dessen, was die antiken Dichter Athens als die Atemseele bezeichneten” sieht.

“Eine behutsame Erkungsreise durch menschliche Empfindungen und Stimmungen” erkennt Kerstin Bachtler bei SWR 2 in den Gedichten von Ioulita Iliopoulou. Die Themen von Liebe und Verlust spiegelten sich in der Landschaft Griechenlands wieder.

Informationen zum Buch:

Ioulita Iliopoulou
Das Mosaik der Nacht
Gedichte – Griechisch und Deutsch
Übersetzung: Giorgis Fotopoulos
Razamba Verlag, Offenbach am Main, Mai 2023
Broschur, 130 Seiten, 18,00 €
ISBN 978-3-941725-68-3

https://www.razamba.de/


Ein Beitrag im Rahmen meiner Pressearbeit für den Verlag

Karl Alfred Loeser: Requiem

Zu seinen Lebzeiten konnte Karl Alfred Loeser keines seiner Manuskripte veröffentlichen. Sein Roman “Requiem” ist nun die späte Neuentdeckung eines Romans, der ein vielstimmiges Bild von Unterdrückung und Judenverfolgung im Nationalsozialismus zeichnet.

„Erich Krakau war ein bedeutender Künstler. Für ihn müsste es leichter sein, ins Ausland zu gehen. Aber nichts da, man misstraute ihr, verlangte Kontakte und Zertifikate und machte ihr immer neue Schwierigkeiten, einfach nur, wie sie bald entdeckte, weil er Jude war. Auch die aufgeklärten Länder, die sich auf ihre Freiheit und Werte so viel einbildeten, wollten keine Juden mehr. Es war wie eine ansteckende Krankheit, die um sich griff und allerorten Anhänger und Nachbeter fand. Lisa begriff, dass der Mensch in der Welt von allen Dingen das wertloseste und überflüssigste war.“

Karl Alfred Loeser, „Requiem“


Wie fragil, wie leicht zerbrechlich die Existenz eines Menschen ist, dies hat Karl Alfred Loeser am eigenen Leib erlebt: Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten flüchtet der junge Mann, 1909 in Westfalen geboren, zunächst nach Amsterdam, wo sein Bruder Norbert, ein bekannter Musiker, bereits lebt. Mit seiner Frau Helene, die er in Holland kennenlernt, geht die Flucht bis Brasilien weiter. In São Paulo findet Loeser eine Anstellung bei einer holländischen Bank, wird Vater, baut sich und seiner Familie eine neue Existenz auf, spielt in seiner Freizeit Geige in einem Laienorchester. Und: Schreibt. Erst nach seinem Tod 1999 findet die Familie ein Konvolut von unveröffentlichten Manuskripten, darunter Novellen, Romane, Theaterstücke.

Bild von MAGstd auf Pixabay

Erneut war Peter Graf an der Wiederentdeckung beteiligt

Wie anders dieses Leben verlaufen wäre, vielleicht als freie Künstlerexistenz, vielleicht als anerkannter Schriftsteller, hätte es nicht die gnadenlose Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten gegeben, darüber lässt sich heute nur spekulieren. Aber zumindest kommt nun einer seiner Texte doch an die Öffentlichkeit – ein grandioser Fund, der einer anderen sensationellen Wiederentdeckung zu verdanken ist: Als „Der Reisende“ von Ulrich Alexander Boschwitz fast 80 Jahre nach der Wiederveröffentlichung erneut erschien und um die Welt ging, wurde auch der Urenkel von Karl Alfred Loeser auf diesem Roman, der mitten aus dem Reich der Finsternis berichtete, aufmerksam. Und wandte sich an dessen Herausgeber Peter Graf. Der erkannte den Wert von „Der Fall Krakau“, wie Loeser den Text selbst betitelt hatte, editierte und lektorierte das Manuskript behutsam, wie er in seinem Nachwort zu „Requiem“ schreibt:

„Schwer war das in diesem Fall nicht, denn ein so geschickt durchkomponierter Roman macht es einem leicht (…). Requiem ist ein erstaunlich zeitloses und auch berührendes Buch, es unternimmt auf sehr eigenständige Weise den Versuch, zu verstehen, was unbegreiflich ist, und jenseits aller schmerzhaften Erfahrungen ist es nicht ohne Hoffnung.“

Loeser erzählt „den Fall Krakau“, die Vertreibung des letzten jüdischen Musikers an einem renommierten Theater in Westfalen aus dem Orchester, seiner Stadt und seinem Land spannend, beinahe in der Art eines Politkrimis. Erich Krakau ist ein weithin anerkannter Cellist, der sich trotz der dunklen Vorzeichen noch wohlaufgehoben in seinen Künstlerkreisen glaubt. Als ein befreundeter Arzt bei Nacht und Nebel vor der Gestapo flüchtet, hilft er diesem, glaubt sich aber immer noch in Sicherheit. Doch da setzt eine ungeheure Intrige ein: Der 22-jährige Fritz Eberle, ein musikalisch untalentierter Bäckersohn, mit Minderwertigkeitskomplexen behaftet, will Krakaus Stelle als Cellist am städtischen Sinfonieorchester. Und setzt dafür alle Hebel in Gang: Er besticht einen schmierigen Journalisten, der eine Hetzkampagne auslöst, SA-Claqueure stören ein Konzert, das Krakau gibt, schließlich wird der Musiker der Polizei und den Ränkespielen eines ehrgeizigen stellvertretenden Gauleiters ausgeliefert, der Krakau im „Judenkäfig“ unter der Erde des örtlichen Gefängnisses festsetzt. Dass dem Musiker mit seiner Frau Lisa in letzter Minute die Flucht aus dem deutschen Reich gelingt, ist dem couragierten Eintreten einiger Künstlerfreunde mit guten Beziehungen zu verdanken.

Ein vielstimmiges Bild aus dem Dritten Reich

Dass die Erzählung mit zunehmendem Tempo auch atmosphärisch immer beklemmender wird und beim Lesen mitreißt, ist nicht die einzige Qualität des Romans. Vielmehr sind es die verschiedenen Perspektiven, aus denen Loeser erzählt, und die ein glaubhaftes Bild von der Stimmung im sogenannten Dritten Reich, aber auch vom Schicksal der Exilanten vermitteln. Loeser lässt Opportunisten, Gewalt- und Machtmenschen, aber auch die „alte Garde“ am Beispiel des Gauleiters von Oertzen (ein Militär, der, die Flucht Krakaus ermöglicht und sich danach das Leben nimmt) auftreten, zeigt auf, wie in einer Diktatur allmählich Entmenschlichung einsetzt und Gleichschaltung funktioniert. Ebenso kommen in „Requiem“ aber auch die Stimmen aus dem Untergrund und dem Widerstand zu Gehör, die der Geflüchteten und Geknechteten. Ein vielstimmiger Chor, der diese Tragödie begleitet.

Wenn Loeser über sein Alter Ego Erich Krakau aus diesem Roman zu uns spricht, dann erhebt sich auch eine Stimme aus der Vergangenheit, die etwas zeitlos Mahnendes sagt, in diesen Zeiten so aktuell wie je:

„Es ist die verderbliche Sucht der Kleinlichen, Menschen einzuteilen, zu klassifizieren und Schuldige zu suchen. Hier Gut, dort Böse, hier Licht, dort Schatten, hier Arier, dort Jude.“ Doch, so der Musiker im Gespräch mit einem Kollegen: „Ist es denn Lüge, dass ich den Himmel liebe, unter dem ich geboren, die Landschaft, in der ich groß geworden bin? Ist es denn Lüge, dass ich Beethoven und Brahms liebe? Wenn das alles Lüge ist, dann gibt es nichts Wahres mehr auf der Welt.“

Es ist auch der Glaube an den Teil im Menschen, der in der Kunst so unglaublich Schönes zu erschaffen mag, ebenso wie der Glaube an die Liebe seiner Frau Lisa, der Erich Krakau in „Requiem“ aufrechterhält, als er allmählich erwacht und die bedrohlich zunehmende Gefahr für Leib und Leben erkennt. Es ist auch dieser Glaube an die Schönheit der Musik, die ihn mit der zunehmenden Entmenschlichung seiner Umwelt fertig werden lässt. Und vielleicht war dies auch der Glaube, von dem sich Karl Alfred Loeser in seiner Exilexistenz tragen ließ.

„Karl Loeser behielt recht“, meint Peter Graf in seinem Nachwort: „Die Finsternis wich einem neuen Licht, und wie den dunklen Wolken womöglich zu begegnen ist, die unentwegt und immer wieder aufs Neue aufsteigen, ist eine der Lehren, die sein Roman für uns Lesende bereithält.“


Bibliographische Angaben:

Karl Alfred Loeser
Requiem
Klett-Cotta Verlag, 2023
ISBN: 978-3-608-98684-6

JOHANNA HANSEN: Mondhase an Mondfisch

Eine Partitur von Robert Schumann, sein Briefwechsel mit Clara Wieck und zwei besondere Worte waren die Grundlage für dieses poetische Projekt: Johanna Hansen schuf mit “Mondhase und Mondfisch” ein Gesamtkunstwerk aus Lyrik und Malerei.

Eine Partitur von Robert Schumann
Fragmente aus dem Briefwechsel von 
Clara und Robert Schumann 
Lyrik und Malerei von Johanna Hansen

Zwei schöne Wörter, eine Liebesgeschichte und eine Partitur haben zu diesem Buch geführt. Zunächst waren da die Kinderszenen und andere Klavierstücke von Robert Schumann. Eine Partitur vom Trödelmarkt, das Papier bereits leicht brüchig und vergilbt, der Einband schwarz wie der von alten Schulkladden.

Ebenso wie die Musik der Schumanns trägt die Lyrikerin und Malerin Johanna Hansen seit Jahren auch die beiden Wörter »Mondfisch« und »Mondhase« mit sich herum. Während der Pandemie reichte sie beide für das Lexikon der schönen Wörter des Literaturhauses Stuttgart ein. Gesucht wurden Trostwörter und solche, die Zuflucht geben: Für Johanna Hansen die ureigentliche Bedeutung der beiden Begriffe.

»Den Hasen im Mond, ein mythisches Tier, das für die Mondgöttin in einem Mörser wohlriechende Kräuter für ein Unsterblichkeitselexier zerstampft, und den Mondfisch, ein lebendes Fossil, zusammenzubringen, reizte mich sehr«, so die Künstlerin.
Aber wo sollten sie sich treffen? Die Partitur von Robert Schumann wurde schließlich, so unvorstellbar es auf den ersten Blick erscheinen mag, der Ort, an dem »Mondfisch« und »Mondhase« sich begegnen können.

Die Partitur als Malgrund wurde zum Bestandteil eines poetisch-künstlerischen Projekts, das seine endgültige Form dann durch die Lektüre des Briefwechsels zwischen Clara Wieck und Robert Schumann fand. Die Hindernisse, die die beiden Liebenden überwinden mussten, um heiraten und zusammen leben zu können, bewegten Johanna Hansen sehr. Da der Vater Clara Wiecks lange einer Heirat nicht zustimmte, konnten sich die beiden Musiker nur unter konspirativen Umständen treffen, der Brief wurde zu ihrem Medium. »Die Kraft dieser Liebe, aber auch ihre künstlerische Auseinandersetzung, das alles hat mich sehr inspiriert«, sagt Johanna Hansen.

Auf den Doppelseiten dieses Kunstbuches treffen sich die Lyrik Johanna Hansens, ausgewählte Zitate aus dem Briefwechsel von Robert Schumann und Clara Wieck sowie die ausdrucksstarken Bilder von Johanna Hansen zu einem einzigartigen Trialog über Menschen, die wie ferne Monde zu sein scheinen und sich dennoch immer wieder berühren und begegnen. »Mondhase an Mondfisch«: Aus ganz unterschiedlichen Elementen ist ein Versuch über die Liebe, in guten wie in schwierigen Zeiten entstanden, eine Wort-Bild-Begegnung über die Sehnsucht nach Nähe, Berührung, aber auch nach dem Einssein mit sich und dem anderen: der Welt.

Das Kunstprojekt wurde gefördert vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen.


Zur Autorin:

Johanna Hansen, Malerin und Autorin, lebt in Düsseldorf. Kindheit am Niederrhein. Studium der Germanistik und Philosophie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelm- Universität Bonn. 1. und 2. Staatsexamen.Zunächst Journalistin und Lehrerin. 1991 Beginn der künstlerischen Tätigkeit. Autorin und Malerin. Seit 1993 zahlreiche Ausstellungen, seit 2008 literarische Veröffentlichungen. Seit 2013 Herausgeberin der Literaturzeitschrift WORTSCHAU, www.wortschau.com.
In Zusammenarbeit mit Musikern, Komponisten und Videokünstlern entstanden Performances, Poesiefilme und spartenübergreifende literarische, musikalische und bildnerische Projekte. Texte wurden ins Englische, Lettische, Spanische, Französische und Hindi übersetzt.
www.johannahansen.de
Kontakt: johanna.hansen@t-online.de


Stimmen zum Buch:

“Sehnsucht erfasst alles im Sehnsüchtigen: die inneren Bilder, die Sprache, das, was gehört, gesagt und verstanden wird. Wie in einem Trialog aus Sprache, Bild und Musik manifestiert und umspielt Johanna Hansens Buch eine unstillbare und schon allein deswegen nicht zum ultimativen Happy End sich eignende Sehnsucht.” – Stefan Hölscher, Signaturen

Ein Blick ins Buch bei den Signaturen: https://signaturen-magazin.de/johanna-hansen—nie-denke-ich-daran-mich-zu-verlieren-.html

“Ein Werk von großer Poesie.” – Barbara Weitzel, Welt am Sonntag

“Ein Gedichtband, der ein berückend schönes Objekt voller Bilder ist und dazu noch eine Hommage an die Liebe von Clara und Robert Schumann.” – Birgit Koelgen, Düsseldorf aktuell

Mit Musik Schumanns: Kerstin Bachtler stellt “Mondhase an Mondfisch” im SWR vor:
“Eine musikliebende Lyrikerin, die auch malen kann, bekommt eine Partitur von Robert Schumann geschenkt und macht daraus ein neues Kunstwerk. Das ist die Geschichte des Langgedichts „Mondhase an Mondfisch“ von Johanna Hansen.”
https://www.swr.de/swr2/literatur/mondhase-an-mondfisch-von-johanna-hansen-100.html

Im Podcast von Regina Lehrkind: https://open.spotify.com/episode/5sP6nPd6JQKBluKJbiwW23

Bibliographische Angaben:

Johanna Hansen

Mondhase an Mondfisch
Wortschau Verlag, Juni 2022
92 Seiten, Kunstbuch, eine Begegnung von Poesie und Malerei, 69,00 € 
ISBN 978-3-944286-37-2

WORTSCHAU Verlag
Winzinger Straße 48, 67433 Neustadt/Weinstraße
Telefon: 0 63 21/4 81 71 73,
www.wortschau.com


Ein Beitrag im Rahmen meiner Pressearbeit für die Autorin

THERES ESSMANN: Federico Temperini

Sie könnten unterschiedlicher nicht sein: Der Kölner Taxifahrer Jürgen Krause und sein neuer Fahrgast, Federico Temperini. Den alten Herrn, der Krause als Chauffeur engagiert, umweht ein tragisches Geheimnis. Und Krause, einmal neugierig geworden, lässt sich ein auf die Obsession des Alten, dessen Leben und Denken sich vollständig um den einstigen Geigenvirtuosen Paganini dreht. Langsam entwickelt sich zwischen den beiden ungleichen Männern eine Freundschaft, die auch über den Tod hinaus Bestand hat.

Theres Essmann entfaltet mit “Federico Temperini” auf knappem Raum, gekonnt verdichtet, das Leben zweier Männer, sie erzählt von gescheiterten Lebensentwürfen, von der Kraft des Neubeginns sowie von einer ungewöhnlichen Freundschaft. Eine Novelle über Verlust und Vergänglichkeit. Über die Sehnsucht, geliebt zu werden und die Einsamkeit des Grandiosen. Und über das, was uns wahrhaft groß macht: unsere Menschlichkeit.


Zur Autorin:

Theres Essmann wurde 1967 in Nordwalde (Münsterland) geboren, studierte Literaturwissenschaften und Philosophie, lebt und arbeitet in Stuttgart und Köln. Sie schreibt Lyrik und Prosa. 2018 erhielt sie für ihren Erzählzyklus ein Stipendium des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg.

Homepage der Autorin: https://theres-essmann.de/


Stimmen zum Buch:

“Ein Debüt, das gespannt macht auf mehr.” – Richard Mayer, Augsburger Allgemeine

“Eine mustergültige Novelle.” – Susanne Schramm, Kölner Stadtanzeiger

“Stilistisch ist die Novelle von einer behutsamen Direktheit, die kaum Bilder braucht, um ästhetisch zu funktionieren.” – Guy Helminger, Luxemburger Tageblatt

“Mit „Federico Temperini“ ist der Autorin Theres Essmann eine berührende Novelle über Vergänglichkeit und Verlust gelungen.” – Kathrin Stahl, Südwestpresse

“Theres Essmann hat in ihrem Debüt mit feinem Strich Figuren gezeichnet, die ohne große Geste auskommen, aber dafür umso prägnanter auf den Leser wirken. (…) Unaufdringlich, aber voller Gefühle, leise, aber bis ins Mark. So spannend sind menschliche Begegnungen … wenn die Sprache stimmt.“ – Guy Helminger, Luxemburger Tageblatt

“Essmann ist eine gute Beobachterin der nichtsprachlichen Kommunikation.” – Andreas Sommer, Heilbronner Stimme

“In ihrer Novelle stellt die Literaturstipendiatin des Landes Baden-Württemberg, Theres Essmann, die Frage nach wahrer Größe.” – Silke Arning, SWR 2

“In dieser makellos komponierten Novelle verhandelt Theres Essmann Fragen
nach dem, was einem Menschenleben Größe, Bedeutung und Sinn verleiht.” – Mareike Ilsemann, WDR 5

“Klug komponiert, mehrfach gespiegelt und gebrochen, erzählt Essmann in ihrem gelungenen Debüt in ruhigem Ton, verknüpft mit einer Portion Nonchalance und Humor, von Einsamkeit, von gescheiterten Plänen, aber auch von neuem Halt und Aufbruch.” – Anton Philipp Knittel bei literaturkritik.de

“Die Autorin erzählt mit subtiler Überzeugungskraft.” – Markus Jäger, EKZ

Lesung auf der Verlagsseite:

 

Bibliographische Angaben:

Theres Essmann

Federico Temperini
Novelle
Klöpfer, Narr Verlag
Tübingen
164 Seiten
Hardcover mit Lesebändchen
Erscheinungstermin: Februar 2020
ISBN 978-3-7496-1026-6
18 Euro


Ein Beitrag im Rahmen meiner Pressearbeit für die Autorin

Literarische Ohrwürmer – die KiWi-Musikbibliothek

Florian Pittroff denkt an die Zeiten, als auch die Musik noch irgendwie besser war: Ein leicht sentimentaler Flashback mit der neuen KiWi-Musikbibliothek.

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Macht den Alltag bunter: Die KiWi-Musikbibliothek. Bild: Florian Pittroff

Gastautor Florian Pittroff hat sich die „KiWi Musikbibliothek“, eine neue Reihe bei Kiepenheuer&Witsch, angesehen und wurde dabei sogar ein wenig sentimental:

Man soll ja eigentlich nicht von den guten alten Zeiten sprechen. Aber manchmal lässt es sich nicht ganz vermeiden. Das waren noch Zeiten, als man eine LP aus dem Schrank zog, die Nadel auflegte und die Scheibe zu knistern begann und dann, dann kam zum Beispiel Nick Cave ft. Kylie Minogue mit „Where the Wild Roses Grow“. Sensationell, aber schon verdammt lang her.

„Wie war das mit den Toten Hosen, mit Take That oder Nick Cave? Wie geht es uns heute mit der Musik, ohne die damals nichts ging?“, schreibt Peter Praschl in der Welt. Und urteilt: “Man kennt das alles, es sind gängige Arten, über die Liebe zu reden – die kritische Würdigung, die anekdotengesättigte Erinnerung, die witzelnde Verteidigung des Guilty Pleasures, alles gut geschrieben, in Zeiten, in denen das Grundverhältnis zur Welt das Mäkeln ist, mag man Texte, die etwas mögen. Während man sie liest, wird man selbst wieder jung, schließlich hat man das ja auch mal erlebt, und erst fällt einem gar nicht auf, dass das in Wahrheit alles Nachrufe sind. “

Nagel auf dem Kopf getroffen. Heute ist das Musikgefühl mit Spotify und You Tube ganz anders, irgendwie verloren. Man kann immer alles zu jeder Zeit hören – aber ist es das? Die neue Buchreihe schafft da Abhilfe: Bekannte Künstlerinnen und Künstler schreiben über ihre Lieblingsmusik und ihre Lieblingssänger. Sie schreiben über das Musikgefühl, wie es mal war, quasi!

Das ist die Idee hinter der neuen Reihe KiWi MUSIKBIBLIOTHEK. Zum Start sind vier Bände erschienen: Tino Hanekamp über Nick Cave, Sophie Passmann über Frank Ocean, Anja Rützel über Take That und Thees Uhlmann über Die Toten Hosen.

Tino Hanekamp über Nick Cave

Seit einigen Jahren lebt Tino Hanekamp im tiefen Süden Mexikos. Als er die Chance bekommt, den Sänger und Schriftsteller Nick Cave in Mexiko-Stadt zu treffen, zögert er. Denn vor 15 Jahren gab es eine Begegnung, an die er sich ungern erinnert. Aber er macht sich auf den Weg, zwei Tage im Auto, mehr als 1000 Kilometer bis Mexico City, zusammen mit seiner Liebsten, die nichts über sein Idol weiß.

Der Song geht zu Ende und Ixtzel sagt: „Das hat so viel Kontraste. Diese dahingezupfte Musik, alles fällt (…) „Das ist sein Hauptprinzip beim Songtexte-Schreiben: Er nimmt zwei gegensätzliche Dinge, in diesem Fall den Weltschmerz und die Lust, und zwischen diesen Polen entsteht dann die Spannung, der Raum“.

Hanekamp erzählt Biographisches aus Caves Leben und seine persönliche Geschichte mit dem Songpoeten. Er schreibt locker, leicht und launig:

„Wir sitzen in einer Bar. Das Licht ist gedimmt, die Musik auch, es sind kaum noch Gäste da, und Ixtzel sagt: “Am schockierendsten fand ich die Wärme in seinen Augen.“ Wir trinken auf Menschen mit Wärme in den Augen.“

Am Ende trifft Tino Hanekamp sein Idol und alles wird gut. Aber so ist das eben mit der eigenen Lieblingsmusik: Sie steht auch für unsere besten Zeiten. Nick Cave spielt übrigens immer noch – soeben ist sein neues Album „Ghosteen“ erschienen.

Ein Beitrag von Florian Pittroff
Homepage: flo-job Büro


Mehr Information:

In den weiteren Bänden der KiWi-Musikbibliothek gesteht Anja Rützel ihre Tränen bei der Auflösung von „Take That“ ein, Thees Uhlmann verbindet mit den Toten Hosen ein Lebensgefühl, Freundschaft und Fußball und Sophie Passmann verbindet eine Phase ihrer Bipolarität mit dem Album „Blonde“ von Frank Ocean.

Weitere Informationen samt Playlist finden sich auf der Seite der KiWi-Musikbibliothek.


Und hier noch der Song zum Sonntag: