Voll scharfzüngigem Witz und in poetischer Verdichtung erzählt Tatjana Gromača über die 90er Jahre, als Jugoslawien zerbricht und das soziale Gefüge in ihrer Heimat Kroatien durch den Krieg irreparablen Schaden nimmt. Als “Protokollantin, Dolmetscherin und Gerichtsschreiberin” nimmt sie ihre Leser:innen mit in die eigene Familie, ins Dorf, in die „sedierte“ Stadt, den surrealen Supermarkt, in das marode Kreiskrankenhaus, wo sich die Verwerfungen der Gesellschaft überdeutlich manifestieren. Die Mutter verschläft– wie im Dornröschenschloss – die für sie unerträglichen Zustände, während ihre Tochter in immer neuen Umkreisungen dieser „künstlerischen Krankheit“ den Faden der Geschichte entrollt. Tatjana Gromača verknüpft die Diagnose ihrer psychisch kranken Mutter mit einer bisweilen drastischen und ironischen Beschreibung der durch den Bürgerkrieg zerstörten „kranken“ Gesellschaft. Sie erhielt für den 2012 erschienen Roman den „Vladimir Nazor Preis für Literatur“ und den „Jutarnji Preis als Roman des Jahres 2013“ in Kroatien. Der Verlag Stroux edition wurde für nun für die von traduki geförderte Übersetzung durch Will Firth mit der Verlagsprämie des Freistaats Bayern 2022 ausgezeichnet.
Die Autorin: TATJANA GROMAČA wurde 1971 in Sisak, Kroatien, geboren. Sie studierte Komparatistik und Philosophie an der Universität Zagreb. 2001 erhielt sie ein Stipendium der Berliner Akademie der Künste. Ab 2000 bis 2008 arbeitete sie als Journalistin für die politisch-satirische Wochenzeitung Feral Tribune/Split sowie für die Tageszeitung Novi list/Rijeka. Seit 2017 schreibt sie Literaturkritiken, Essays, Reiseberichte und geisteswissenschaftliche Beiträge für das kroatische Radio. Sie veröffentlichte zwei Prosabände, einen Gedichtband und eine Sammlung von Reportagen. Božanska dječica (Die göttlichen Kindchen) brachte ihr in Kroatien 2012 den Vladimir-Nazor-Preis für das beste Prosawerk und 2013 den Jutarnji-list-Preis für den besten Roman des Jahres. Tatjana Gromača lebt heute in Pula. Informationen zum Buch: TATJANA GROMAČA Die Göttlichen Kindchen Aus dem Kroatischen von Will Firth STROUX edition, München 132 Seiten, Klappenbroschur € 20,00 [D] ISBN 978-3-948065-24-9 Erscheinungstermin: 24. November 2022
LESERSTIMMEN:
“Ein sehr aufwühlender Roman, der auch abstoßende und schwer erträgliche Stellen enthält. Der leider sehr aktuell ist. Und nachhallt.” – Petra Knobling bei “Die Welt erlesen”
“Eine seltene Perle in einem Meer aus Büchern – eine Lektüre, die Spuren hinterlässt.” – Alexander Carmele von “Kommunikatives Lesen”
“Diese Umwidmung, Umpolung von Werten des gemeinschaftlichen Lebens hin zur Ausgrenzung, Anfeindung einschließlich der grausamen und rasenden Morderei, dann danach das Vergessen und die Freiheit für die Mörder (während die Opfer für immer gefangen bleiben), das fängt Gromača in ihrer Prosa meisterlich ein.” – Eric Giebel bei vitabu vingi
Der neue Roman „Nur einmal mit den Vögeln ziehn“ von Sylvia Frank fügt sich ein in einen thematischen Schwerpunkt des Mirabilis Verlags: Ein literarischer Blick auf ein Land, das es so nicht mehr gibt. Der vor wenigen Tagen mit dem sächsischen Verlagspreis ausgezeichnete Verlag von Barbara Miklaw hat unter anderem bereits mit Reinhard Kuhnert und Jürgen Meier Autoren im Programm, die ostdeutsche Geschichte aus einer besonderen Perspektive beleuchten. Der aktuelle Roman „Nur einmal mit den Vögeln ziehn“ nähert sich diesem Thema aus einem besonderen Blickwinkel: Er erzählt von Kindheit, Jugend und Erwachsenwerden in der DDR und damit auch von Träumen, Hoffnungen, gescheiterten Lebensentwürfen, aber auch von überraschenden Wendungen.
Zum Buch: Fesselnd und berührend erzählt der Roman, der eine Zeitspanne von 1977 bis 1990 umfasst, von fünf jungen Menschen, die in der DDR heranwachsen. Die Lebensläufe der Romanfiguren Jens, Anna Maria, Ivo, Siv und Aki werden schlaglichtartig beleuchtet, sind ganz individuell und doch auch typisch für das Leben junger Menschen. Multiperspektivisch wird von ihren Hoffnungen und Träumen, ihrem Wunsch nach Selbstverwirklichung, ihrem Scheitern an der Realität und der mutigen Rebellion gegen Systeme und familiäre Erwartungen erzählt. Ein fiktiver Roman, beruhend auf wahren Ereignissen.
Die Autoren: Sylvia Frank ist ein erfolgreiches Autorenpaar, das seit dreißig Jahren aus Sylvia Vandermeer und Frank Meierewert besteht. Prof. Dr. Sylvia Vandermeer wurde 1968 in Zeitz geboren, legte in Meuselwitz ihr Abitur ab und studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Passau. 2007 wurde sie an der Wirtschaftsuniversität Wien habilitiert. Sie war international als Dozentin tätig und arbeitet heute als freiberufliche Malerin und Autorin. Dr. Frank Meierewert ist in Brandenburg an der Havel geboren und aufgewachsen. Er studierte Drehbuch an der Filmschule Wien sowie Sozial- und Kulturantrhopologie an der Universität Wien. Seit 2016 ist er freiberuflich als Autor tätig. Beide leben auf der Insel Rügen. Beide Autoren haben bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht, gemeinsam, aber auch einzeln unter verschiedenen Pseudonymen, u. a. beim Aufbau Verlag, bei Ullstein und Gmeiner. Autorenfoto: Andreas Kondler
Informationen zum Buch:
Sylvia Frank Nur einmal mit den Vögeln ziehn Roman Mirabilis Verlag, November 2022 ISBN 978-3-947857-18-0 Hardcover, Fadenheftung, Schutzumschlag, Lesebändchen 360 S., 25 € Umschlaggestaltung: Florian L. Arnold
Die Blätter fallen und die neuen Bücher kommen: Bei den Verlagen, für die ich arbeite, warten die Bücher aus den aktuellen Herbstprogrammen auf ihre Leser.
Alfred Kröner Verlag Bereits Ende September erschienen sind im Alfred Kröner Verlag die vier Titel aus der Kröner Edition Klöpfer: “Professor Lear” von Joachim Zelter, “Das Zusammenfalten der Zeit” von Walle Sayer, “Deutsche Szenen” von Gerhard Stadelmaier sowie “Und jetzt ist Schluss” von Christine Lehmann. In diesen Tagen erscheint zudem ein von Gabriele Haefs übersetzter Roman, der ähnlich wie “Brooklyn soll mein Name sein” von Eduardo Lago (erst vor kurzem im Interview mit Denis Scheck in “Druckfrisch” zu sehen), in seinem Herkunftsland ein riesiger Erfolg war: “Zweckfreie Kuchenanwendungen” von Yeoh Jo-Ann. Der Debütroman der Autorin aus Singapur erhielt aus dem Stand mehrere Preise und Nominierungen und gilt als passendes Portrait der “Post-Millenium-Generation”. Das Herbstprogramm zum Durchblättern findet sich hier: https://www.book2look.com/book/sasiUXOf71
axel dielmann-verlag Ein ganzes Herbstprogramm komplett mit Lyrik! Kann das gutgehen? Die Frage stellt sich Verleger Axel Dielmann selbst in seiner Vorschau. Und meint: “Na ganz einfach, indem wundervolle Dichterinnen und Dichter in schöne Bände gepackt werden. Und das ist hier achtfach geschehen. Denn es ist eindeutig so: Die notwendige Erarbeitung von sprachlichen Möglichkeiten, welche sich die rasant und massiv verändernden Rahmenbedinungen unseres Lebens wenigstens in ersten Annäherungen formulieren und ausdrücken könnten, findet in der zeitgenössischen Lyrik statt. Und die Dichterinnen und Dichter, welche ihre Sprache auf die Aussprechbarkeit der neuen Unbegreiflichkeiten und Herausforderungen, der Komplexität und Dynamik hin prüfen, müssen lesbar gemacht werden.”
Mirabilis Verlag Beim Mirabilis Verlag erscheint Ende Oktober „Nur einmal mit den Vögeln ziehn“ von Sylvia Frank. Hinter dem gemeinsamen Pseudonym stecken Sylvia und Frank Meierewert. Beide Autoren haben bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht, gemeinsam, aber auch einzeln unter verschiedenen Pseudonymen, u. a. beim Aufbau Verlag, bei Ullstein und Gmeiner. Der Roman erzählt das Leben von fünf Menschen von 1977 bis zur Wendezeit 1989/1990. Jens, Anna Maria, Ivo, Siv und Aki begegnen sich und trennen sich wieder – der Roman schildert ihre Hoffnungen und Träume, Erwartungen und Enttäuschungen, den Wunsch nach Selbstverwirklichung und das Scheitern an der Realität, die Rebellion gegen Systeme und die Suche nach dem eigenen Weg, gepaart mit dem steten Gefühl, alles in diesem einen Leben erreichen zu müssen. – Ein fiktiver Roman, beruhend auf wahren Ereignissen.
STROUX edition: Vor 80 Jahren, am 3. Oktober 1942, wurde in Peenemünde zum ersten Mal eine A4-Rakete gestartet. Alfred Schmidt erzählt in dem biographischen Roman „Gröttrup und das Universum der erfinderischen Zwerge“ die Geschichte des genialen Erfinders Helmut Gröttrup, die auch ein Stück DDR-Geschichte ist. Das Buch erscheint am 17. Oktober.
Im November folgt mit „Die Göttlichen Kindchen“ von Tatjana Gromača die Übersetzung ihres Romans über die Geschichte ihrer Mutter, die an den Folgen der Wirtschaftskrise, des aufkommenden Nationalismus und des Krieges in Kroatien psychisch zerbricht. Das Buch wurde in Kroatien mit mehreren Preisen ausgezeichnet, nun wird es erstmals in deutscher Übersetzung vorliegen.
Wer eines der (oder alle) Programme per Post zugesandt haben möchte – ich freue mich über eine kurze Nachricht. Und natürlich nehme ich gerne auch Rezensionswünsche entgegen, versende Leseproben und weitere Informationen.
Das Schicksal der historischen Christiane Ruthardt, die als uneheliche Tochter unter Vormundschaft und falschem Namen aufwächst, spiegelt die Situation der Frauen Anfang des 19. Jahrhunderts wieder, die von diversen Abhängigkeiten geprägt war. Die Stuttgarter Autorin Jutta Weber-Bock spürt in ihrem neuen historischen Roman »Das Vermächtnis der Kurfürstin« als Fortsetzung von »Das Mündel des Hofmedicus« (2020) der jungen Frau in ihrem Kampf um ein eigenständiges Leben nach. Christiane wächst als Mündel des Hofmedicus von Klein auf, der von seiner Schwester Elisabeth Hehl vergiftet wird. Diese will dadurch die Vormundschaft über Christiane erlangen. Doch Christiane flieht und arbeitet als Kammerzofe bei verschiedenen Herrschaften in Süddeutschland. Ohne die Zustimmung Elisabeths kann sie jedoch nicht heiraten und sich niederlassen. Auf bestickten Servietten erhält Christiane eine geheimnisvolle Nachricht von der Kurfürstin, die sie zur Aufklärung ihrer Herkunft und einem vielversprechenden Erbe führen soll. Doch auch Elisabeth ist auf das Vermögen aus. Sie versucht ihre Vormundschaft auszuspielen und setzt damit nicht nur Christiane mit ihren skrupellosen Intrigen unter Druck. Damit entfaltet die Autorin ein spannendes, fiktives Ränkespiel um die historische Person der Christiane Ruthardt.
Die Handlung: Nach dem Tod von Christianes Ziehvater liegt das Sorgerecht bei dessen Schwester, der Bergrätin Elisabeth Hehl. Um ihrem Einfluss zu entgehen und eine gute gesellschaftliche Stellung zu erlangen, flieht Christiane. Doch eine standesgemäße Heirat wird ihr von Elisabeth verwehrt. Als Christiane herausfindet, dass Kurfürstin Mathilde ihr eine ansehnliche Geldsumme vermacht hat, schmiedet Elisabeth einen teuflischen Plan, wie sie nicht nur an das Vermögen herankommen, sondern Christiane für immer zu ihrem Mündel machen kann.
Die Autorin: Jutta Weber-Bock wurde 1957 in Melle geboren und ist dort aufgewachsen. Schon als Kind übten alte Mühlen und Fachwerkhäuser eine große Faszination auf sie aus, ihre Neugier auf Geschichte und Geschichten war geweckt. Sie studierte Germanistik und Philosophie an der Universität Osnabrück und ist ausgebildete Gymnasiallehrerin. Im Jahr 1983 ist Jutta Weber-Bock mit einer Liebe nach Stuttgart gekommen und aus Liebe zur Stadt geblieben. Heute lebt sie im Heusteigviertel und joggt bei jedem Wetter zum Fernsehturm oder wandert in Istrien, auf der Suche nach Riesen und alten Bahnstrecken. Sie ist freie Schriftstellerin sowie Dozentin und in verschiedenen Autor:innenvereinigungen aktiv. »Das Vermächtnis der Kurfürstin« ist ihr zweiter Roman zum Leben der Giftmörderin Christiane Ruthardt. https://weber-bock.de/
Stimmen zum Buch: “Christiane Ruthardt (…) war die letzte Person, die im damaligen Württemberg hingerichtet wurde. 1845 wurde das Urteil gegen Christiane Ruthardt vollstreckt. Ein Schicksal, das Weber-Bock berührte.” – Portrait in der Neu-Ulmer Zeitung
Auf einer ganzseitigen Reportage in der Stuttgarter Zeitung (“Gift für den Gatten” am 11.07.2022) geht Adrienne Braun im Gespräch mit Jutta Weber-Bock auf das Schicksal der Stuttgarterin Christiane Ruthardt ein.
“Das Vermächtnis der Kurfürstin” ist die Fortsetzung des historischen Romans “Das Mündel des Hofmedicus” (…).Erzählt wird auch hier von Christiane Ruthardt, einer jungen Frau, die zu Beginn des 19. Jht. um ein selbstbestimmtes Leben kämpft, gegen Bevormundung, dunkle Machenschaften und Ränkespiele. Und die Autorin entwirft bis ins Detail hinein Bilder vom damaligen Leben.” – SWR 4, Kultur in Baden-Württemberg
Ein umfangreiches Interview führte Gerhard Keck mit Jutta Weber-Bock für die Südwest Presse/Neckar-Chronik in Freudenstadt.
“Mit ihrem eindrücklichen, bildhaften Erzählstil nimmt mich Jutta Weber-Bock mit auf eine Reise in eine Zeit, wo Frauen fast keine eigenen Rechte hatten. Beim Lesen merke ich immer wieder, wie aufwendig und genau sie recherchiert hat um mir das Bild dieser Zeit noch eindeutiger vor Augen zu führen. Ich habe diese Reise sehr genossen.” – Gaby Hochrainer beim“Krimi und mehr”-Blog “Besonders gut hat mir die ausführliche Recherche der Autorin Jutta Weber-Bock gefallen, vieles von dem, was sie in ihrem Roman erwähnt ist, nachvollziehbar und historisch belegt. So beschreibt sie nicht nur das Leben des Adels oder anderer höher gestellter Personen, auch das Leben der Dienstboten ist anschaulich beschrieben.” – Manuela Hahn bei “Lesenswertes aus dem Bücherhaus”. “Christiane, die junge Heldin dieses historischen Romans, gelingt es wegen ständiger Widrigkeiten nicht, sich ein selbst bestimmtes und gut situiertes Leben aufzubauen. (…) Aber sie ist eine echte Kämpferin, gibt nicht auf und ist arbeitet hart. Das zahlt sich schon etwas aus. Sehr gut recherchiert wurde gerade das Leben der einfachen Leute und Dienstboten im 19. Jahrhundert. Sie wurden teilweise fast wie Sklaven gehalten und schlechter behandelt als die verwöhnten Hunde ihrer Herrschaften. Unterhaltsam, sozialkritisch, flüssig geschrieben und informativ ist das Buch.” – Nur eine vieler positiver Leser*innenstimmen bei Osiander
Zum Buch: Jutta Weber-Bock Das Vermächtnis der Kurfürstin Gmeiner Verlag, Meßkirch, April 2022 Taschenbuch, 480 Seiten, EUR 15,00 [D] / EUR 15,50 [A] ISBN 978-3-8392-0113-8
Ein Beitrag im Rahmen meiner Pressearbeit für Jutta Weber-Bock. Rezenionsexemplare, Anfrage für Lesungen oder Interviews können an den Verlag oder gerne auch direkt an mich (kontakt@birgit-boellinger.com) gestellt werden.
“Vierundsiebzig war ein großes Jahr. Was wir da alles erlebt haben, das war groß, kann man nicht anders sagen. Willy Brandt: Guillaume, Waterloo von Abba. Und dann aber! Weltmeister im eigenen Land. Ein Traum, Männer wie Bäume. Oder wie Tiger oder Wölfe.”
Sommer 1974, irgendwo in der saarländischen Provinz: Während Beckenbauer, Breitner & Co. um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft kämpfen, spielen sich im Partykeller eines Einfamilienhauses grauenvolle Szenen ab. Ex-Bergmann Müller hat für das große Ereignis eigens einen Farbfernseher gekauft. Doch bald ist klar: Bier, Schnaps und Zigaretten alleine genügen nicht, um die vermeintlichen »Kumpels« an sich zu binden. Gemeinsam mit seinem verhaltensauffälligen Sohn Gerald und einem mysteriösen Helfer wird ein perverser Plan in die Tat umgesetzt, der mehrere junge Frauen das Leben kosten wird.
Michael Wäser begibt sich in seinem Roman auf eine verstörende Zeitreise in die bundesdeutsche Provinz der 70-er Jahre: Nur scheinbar herrscht hier »disco«-Stimmung à la Ilja Richter. Im Untergrund, sprich Partykeller, dominieren das ländliche Patriarchat und eine giftige Mischung aus Gewalt, Alkohol und Missbrauch. Wäser zeichnet dabei das Sittenbild einer Gesellschaft, deren toxisches Erbe bis unsere Gegenwart hinein reicht.
“Das Wunder von Runxendorf” ist mehr als » Ein Mörder Roman«, wie es im Untertitel heißt, sondern auch das Psychogramm einer zerrütteten Gemeinschaft und ein Blick auf die Abgründe hinter kleinbürgerlichen Fassaden.
Michael Wäser wurde 1964 im Saarland geboren, wo er auch seine Schulzeit absolvierte. Er war danach als Schauspieler an verschiedenen deutschen Staatstheatern tätig. Er ist Mitorganisator der Pankower Lesebühne »So noch nie« und lebt in Berlin. Im axel dielmann – verlag erschienen von ihm zudem die beiden Romane “In uns ist Licht” und “Familie Fisch macht Urlaub” sowie der gemeinsam mit Inka Bach verfasste Gedichtband “Am Neuen See”.
Informationen zum Buch: Michael Wäser Das Wunder von Runxendorf Ein Mörder Roman 224 Seiten, Hardcover mit Lesebändchen, 20,00 € ISBN: 978 3 86638 286 2 e-Book ISBN: 978 3 86638 287 9
“Wäser beschreibt eine Fassade der Heimeligkeit, hinter der sich Grausamkeit und Frauenverachtung nicht einmal besonders gut verstecken.” – Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau
“So abgründig ist das deutsche Hinterland, hier das Saarland, selten beschrieben worden.” – Jens Kirschneck in 11Freunde
“Michael Wäser ist der Sensenmann für die piefige Dorfidylle der 70er Jahre.” – Karsten Koblo, Blog aus-erlesen
“Wäser verliert sich aber nicht in Gewaltfantasien, es ist eher die emotionale Grausamkeit, das ständige Wegschauen und diese gottverdammte Stille, die an vielen Stellen entsteht.” – Nadine Schmidt, krachfink.de
“Ein virtuoser Umgang des Autors mit seinem abgründigen Stoff, den man so schnell nicht vergisst.” – Joachim Feldmann, Crimemag
“”Dieser Roman, der zwar keine wirklich expliziten Beschreibungen von Grausamkeiten enthält, diese aber sublim kaum weniger grausam vermittelt, verpackt in scheinbare plaudernde Harmlosigkeit, bewegt sich auf der selben Ebene des zutiefst Bösen wie Truman Capotes ‘Kaltblütig’.” – Frank Becker, Musenblätter
“Eine knallharte, präzise gearbeitete Milieu-Studie.” – Thomas Wolter, Opus Kulturmagazin
“„Das Wunder von Runxendorf“ ist aber mehr als ein „Mörder Roman“, wie es im Untertitel heißt, sondern auch das Psychogramm einer zerrütteten Gemeinschaft und ein Blick auf die Abgründe hinter kleinbürgerlichen Fassaden. Natürlich ist dieser Roman auch ein Fußballbuch.” – Bernd Wähner bei der Berliner Woche
Ein Beitrag im Rahmen meiner Pressearbeit für den axel dielmann – verlag.
»Mehr noch als ein erster Roman ist ›Brooklyn soll mein Name sein‹ ein außergewöhnlicher Roman, wie es sie im Literaturbetrieb nur selten gibt. Seine Lektüre ist mitreißend und erfüllt einen ganz und gar, und am Ende möchte man sofort wieder anfangen. Dieses Buch hat seinen Autor gefunden.« LeMonde
Eine Bar in den Docks von Brooklyn, bevölkert von einer Ansammlung seltsamer Gestalten, Seeleute, Einwanderer, Ausgestoßene, allesamt Heimatlose, von den Widrigkeiten der Welt an diesen Ort gespült, wo sie unter ihresgleichen ein Stück Heimat wiederzufinden hoffen. Der Kapitänstisch ist reserviert für Gal Ackerman, einen Schriftsteller, der mit dem Roman seines Lebens eine einzige Leserin zu erreichen sucht: Nadja Orlov, seine seit Jahren verschollene große Liebe. Gals Existenz umgibt ein großes Geheimnis, das Raum und Zeit übergreift, zurückreicht bis in die Zeit des Spanischen Bürgerkriegs. Nach seinem Tod ist es an seinem Freund Ness, das Geheimnis seines Lebens Stück für Stück zu entschlüsseln und auf diese Weise seinen Roman zu Ende zu schreiben.
»Brooklyn soll mein Name sein« entwickelt einen unheimlichen Sog, der einen nicht so schnell wieder loslässt. In selten eindringlichen Bildern erzählt er von Freundschaft, von Liebe und abgrundtiefer Einsamkeit, die selbst die Freundschaft nicht heilen kann, und, wie sollte es anders sein, von Brooklyn.
Eduardo Lago, geboren 1954 in Madrid, ist Schriftsteller, Übersetzer und Literaturkritiker, der für seine Interviews mit den bedeutendsten nordamerikanischen Schriftstellern für ›El País‹ vielfach ausgezeichnet wurde. Nach vielen Jahren als Direktor des Instituto Cervantes in New York arbeitet er inzwischen als Professor für Literatur am Sarah Lawrence College nahe Manhattan. Für sein Romandebüt »Llamame Brooklyn« wurde er 2005 aus dem Stand mit dem Premio Nadal, dem bedeutendsten spanischen Literaturpreis ausgezeichnet. Obwohl das Buch danach in zahlreiche weitere Sprachen übersetzt wurde, liegt es nun erstmals in deutscher Sprache vor.
Pressestimmen:
“Mit der Kombination von kräftiger Kolportage und zarter intellektueller Reflexion schafft Eduardo Lago eine aufregende Version des magischen Realismus, stärker noch inspiriert als die lateinamerikanische vom “Ulysses” von Joyce, der wichtig ist für Lago (…)” – Fritz Göttler in der Süddeutschen Zeitung
“Die Hauptperson ist nach wenigen Seiten tot. Was anschließend auf 460 Seiten erzählt wird, sind “atmende Seiten”. Kurz: Es ist Literatur. Nicht zuletzt der Roman Brooklyn soll mein Name sein des Spaniers Eduardo Lago selbst.” Alexander Kluy in der “Der Standard”
“Eine große Hymne auf diesen New Yorker Stadtteil.” Johannes Lau in der “Buchkultur” 5/2021
“Lago ist ein talentierter Erzähler, der mit großer psychologischer Tiefenschärfe schreibt und dem komplexen Innenleben seiner Figuren feinfühlig auf den Grund geht. Sein Roman ist mal poetisch, mal kurios, oft melancholisch und niemals langatmig. Am Ende möchte man Lagos Brooklyn-Mikrokosmos am liebsten gar nicht mehr verlassen.” – Victoria Eglau, Deutschlandfunk Kultur
“Ein souveräner Erzähler – die Übersetzung greift die Töne, die er anschlägt, gekonnt auf. Ein großes Vergnügen, ihm in jeden Winkel seiner Geschichte in Raum und Zeit zu folgen.” – Monika Buschey, WDR
“Wer als Leser*in keine Angst vor Überfülle hat und Umwege liebt, wer gerne wissen will, wie alles mit allem zusammenhängt, wie Zeiten sich überlagern, Orte sich kaleidoskopisch auflösen, darf sich bei Eduardo Lago und seinem Kampf gegen die Furie des Verschwindens gut aufgehoben fühlen. Lago führt in lauter Wunderkammern des menschlichen Lebens mit dem Tod als zuverlässigem Gast. Den Grundton des Romans könnte man wohl am besten mit gedämpft, ein wenig schwermütig charakterisieren. Aber Lagos Melancholie beflügelt, so paradox das klingt, und beschert ein literarisches Glück.” – Nora Eckert, literaturkritik.de
“Eduardo Lago hat einen bravourösen Roman geschrieben, der den Leser in seinen Bann zieht.” – Otto A. Böhmer, Weltwoche
“Eine faszinierende, sogartige Geschichte, in der sich alles findet, was uns im Leben begegnet, die allgegenwärtige Tragödie, vor denen keiner von uns gefeit ist – ob in oder weit weg vom Mittelpunkt der Welt, Brooklyn.” Anke Wittkopp, STADTKIND – hannovermagazin, 11/2021
“Man findet es fast schade, wenn man am Ende angelangt ist und diesen ganz eigenen Kosmos wieder verlassen muss. Das fühlt sich dann an, als wäre eine sehr schöne Reise zu Ende. Was bleibt, ist das jedoch dieses sehr gute Gefühl, an etwas Schönem teilgenommen zu haben.” Adrian T. Mai bei arcimboldis world
“Es ist ein Fest, diesen Roman zu lesen.” – Hauke Harder, Buchhändler, auf seinem Blog Leseschatz
“Diese Roman hat eine unglaubliche Tragweite. Eduardo Lago erzählt von Verletzlichkeit, von Liebe und Kummer, Leidenschaft und Sehnsucht, von Freundschaft und Träumen. Jamie Lindner auf ihrem Blog “Librovore”
“Am Ende fügt sich alles zu einer Geschichte, die einen in ihren Bann schlägt.” Marina Müller-Nauhaus vom Blog “We read Indie”
“Es gibt Romane, die einen Sog entwickeln, obwohl man nicht so genau weiß, warum. “Brooklyn soll mein Name sein” ist ein solcher Roman.” – DieBedra
“Es gibt nur wenige solche Bücher: Man möchte sich einkuscheln in ihre Sätze, in jedes Wort, in jede Silbe. Man möchte jede einzelne ihrer Zeilen einsaugen in sich und nie wieder davon lassen. Sobald man ein solches Buch gefunden hat, kann man sich gar nicht vorstellen, dass man jemals freiwillig damit aufhören könnte, es zu lesen.” – eine Gastrezension von Bernhard Bathiany beim Blog Elsternest
“Brooklyn soll mein Name sein ist ein mehr als verschachteltes und herausforderndes Leseerlebnis, das dem Lesenden einiges abverlangt. Am Ende wird man aber mit einer komplexen Geschichte belohnt, die tatsächlich eine erneute Lektüre reizvoll macht, wie es auch die Pressestimme der Le Monde auf dem Buchrücken preist. Besonders für anspruchsvolle Lektüreliebhaber*innen mit Schwäche für Metaebenen und New York ist Eduardo Lagos Buch ein trickreiches Leseerlebnis (…)” – Marius Müller, Buch-Haltung
Informationen zum Buch: Eduardo Lago Brooklyn soll mein Name sein Übersetzt von Guillermo Aparicio 2021, 464 Seiten, Halbleinen mit Lesebändchen, 25,00 € ISBN: 978 3 520 62401 7
Das neue Buch von Sibylle Schleicher erzählt die Geschichte der Zwillingsschwestern Sarah und Sophie, die sich als Kinder eine gemeinsame Welt geschaffen haben, die sie bis weit in ihre sehr verschiedene Erwachsenenwelt hinein verbindet. Die beiden sind ein eingespieltes Team – bis die Krankheit einbricht in ihr Leben und alles verändert. Hilflosigkeit, Zuversicht, Humor, Verzweiflung, Ungeduld, Zuneigung, Angst, Zärtlichkeit: widerstrebende Gefühle in einem unerbittlichen Prozess, in den dieser besondere Roman auf anrührende, herzhafte, sehr lebendige Weise ganz tief eintaucht.
„Die Puppenspielerin ist eine traurig-schöne, bewegende Zwillingsgeschichte, die auf charmante Weise die Tragfähigkeit gemeinsamer Beziehungserfahrung beleuchtet, Kosten und Nutzen psychischer Abwehrreaktionen behutsam wägt und damit den Blick wieder frei macht auf unsere eigentlichen Werte und Bedürfnisse. Das gibt Hoffnung und macht Mut“, sagt Dr. Klaus Hönig, Psychotherapeut, Leiter der Konsiliar- und Liaisonpsychosomatik am Universitätsklinikum Ulm.
Sibylle Schleicher wurde 1960 in der Steiermark geboren, studierte Schauspiel in Graz und hatte Engagements an Bühnen in Graz, Darmstadt, Bielefeld, Kiel sowie 13 Jahre am Theater Ulm. Ihre Veröffentlichungen umfassen Gedichte, Theaterstücke und Hörspiele. Für ihren ersten Roman “Das schneeverbrannte Dorf“ (2000 bei Haymon) erhielt sie den Peter-Klein-Preis der Stadt Aachen. „Die Puppenspielerin“ erschien vor wenigen Tagen im Kröner Verlag, www.kroener-verlag.de.
Die erste öffentliche Buchvorstellung fand vor rund 120 begeisterten Gästen am Sonntag, 10. Oktober, 11.00 Uhr, im Theater Ulm statt, Veranstalter war der Literatursalon Donau, gefördert wurde die Veranstaltung von der Berthold Leibinger Stiftung GmbH, Ditzingen. „Die Puppenspielerin“ wurde bei einer bunten Matinee vorgestellt. Mit Sibylle Schleicher las Alexandra Ostapenko, Ensemblemitglied im Theater Ulm. Am Klavier war Michael Weiger zu hören. Die Moderation übernahm Michael Sommer, der langjährige Leitende Schauspieldramaturg am Theater Ulm, der durch sein Projekt „Sommers Weltliteratur to go“ vielen literaturaffinen Menschen gut bekannt ist. Für die Buchpräsentation gab er eine kleine Liveaufführung von Sibylle Schleichers Stück “Der faule Stein”, das auch im Roman eine Rolle spielt:
Pressestimmen:
“Sophies Unrast nimmt den Leser mit, und trotzdem ist „Die Puppenspielerin“ kein bedrückender Roman. Denn er erzählt von einer Familie, die einander trägt, Kraft aus den gemeinsamen, oft witzigen Erinnerungen zieht.” Jana Zahner, Südwest Presse, 6. Oktober 2021
“Es geht in „Die Puppenspielerin“ ums Leben, seinen Wert und seine Zerbrechlichkeit.” Dagmar Hub, Neu-Ulmer Zeitung, 6. Oktober 2021
“Sibylle Schleicher – Lyrikerin, Schauspielerin, Sängerin und Regisseurin – erzählt mit unglaublicher Beobachtungsgabe und großem Einfühlungsvermögen (…).” Maria Leitner, Sonderheft Österreich der Buchkultur
“Sibylle Schleicher verfügt über Sprachgefühl, weiß, wie eine Geschichte gebaut sein muss, dass Spannung in sie reinkommt, erschafft lebendige Charaktere, an deren Schicksal sie die Leser teilhaben lässt.” Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten, 23. Oktober 2021
“Das ist die Stärke dieses Romans. Wehleidige Momente voller Trauer zum falschen Zeitpunkt sucht man vergebens.” Karsten Koblo, Blog aus-erlesen
“Sibylle Schleicher erzählt eine ergreifende Geschichte, leise und nachdenklich, ohne Sentimentalität. Die Sterbende wie die Angehörigen lernen loszulassen, das Gegebene anzunehmen.” – Anne Kullmann, Aalener Kulturjournal
“Ich habe selten einen Roman gelesen, in dem ein so bedrückendes Thema so einfühlsam und erschütternd und gleichzeitig so warmherzig und heiter in Worte gefasst wurde. Sibylle Schleichers Ich-Erzählerin Sophie nimmt ihre Leser*innen mit auf eine Reise, die vom ersten Schritt an von dunklen Wolken überschattet ist, und doch bricht sich immer wieder ein unbeugsamer Sonnenstrahl durch das tiefe Grau.” – Yvonne Schauch
“Es gibt Bücher, die gehen unter die Haut und berühren tief im Inneren: Sibylle Schleicher hat mit „Die Puppenspielerin“ ein solches geschrieben – ein Herzensbuch, ein tieftrauriger und doch hoffnungsvoller Roman über Familienbande und das Abschiednehmen von einem geliebten Menschen.” Barbara Pfeiffer, Blog Kulturbowle
“Sibylle Schleicher schafft mit diesem Roman etwas, das berührt ohne aufgeregt zu sein. Literatur, die das Tieftraurige und zugleich Hoffnungsvolle beschreibt, ohne dabei auf Kitsch, Rührseligkeiten oder besonders Außergewöhnliches zurückzugreifen.” Anna-Lena Deckers bei Aufklappen
“Ein fesselnder Roman, unprätentiös und ergreifend.” – Barbara Leinfelder, “Bayern lesen” in BR 2
„Die Puppenspielerin erzählt einfühlsam und doch schonungslos, wie die Zwillingsschwestern Sarah und Sophie mit dem Leidensweg durch eine schwere Krebserkrankung eine der beiden Schwestern umgehen.“ – Literaturmagazin ORF Steiermark, Alina Samonig
“So glücken Schleicher unter die Haut gehende Passagen in diesem Roman über Angst und das Bannen der Angst durch Benennen, Beschreiben, durch Literatur also.” – Alexander Kluy, Literaturhaus Wien
“Sibylle Schleicher erzählt einfühlsam, leise und ohne Effekthascherei, aber doch tief berührend.” – Blog “Die Bedra”
In seinem neuen Roman “Wöbkenbrot und Pinselstrich” erzählt der Hildesheimer Schriftsteller Jürgen Meier die Geschichte zweier Familien im vergangenen Jahrhundert – und damit auch die Geschichte dieses Jahrhunderts.
Begeistert äußert sich Konstantin Wecker über dieses Buch: »Am Schicksal zweier Familien entfaltet Jürgen Meier ein Kaleidoskop der Geschichte von der Kaiserzeit bis zur Studentenbewegung der Nachkriegszeit. Er erzählt von tiefer Verstrickung in die nationalsozialistische Ideologie, von Verblendung und großer Schuld und von einer jungen Generation, die sich aus dem Kreislauf von Ideologie und Habgier befreien will.«
ZUM ROMAN: Johannes Becker beginnt 1910 ein Ingenieursstudium in Chemnitz und heiratet kurz darauf. Als er zunehmend der völkischen Ideologie der Nationalsozialisten folgt, wendet sich seine Frau von ihm ab. Ähnlich zerrissen ist die Familie Meyer in Ostwestfalen. Der Vater Karl nutzt die Machtübernahme der Nazis aus, um sich an jüdischem Eigentum zu bereichern. Sohn Gottfried, von seiner Mutter aus einem tiefen Friedenswunsch heraus so genannt, folgt dessen Begeisterung für Hitler und zieht in den Krieg. Er lernt Ingeborg Becker, die Tochter von Johannes, kennen und heiratet sie. Trotz schwerer Verwundungen und langer Kriegsgefangenschaft bleibt er auch in der Nachkriegszeit unverändert. Tief geprägt von der nationalsozialistischen Ideologie setzt er seine Kommunistenhetze und seinen Hass auf Juden fort. Ein Unverbesserlicher, der aus dem Krieg und der großen Menschheitskatastrophe nichts gelernt hat.
Ein schweres Erbe für die nachfolgende Generation: Sohn Georg befreit sich aus dem Muff der Vergangenheit und schließt sich dem anarchistischen Geist der Studentenbewegung an.
ZUM AUTOR: Jürgen Meier lebt in Hildesheim, wo er lange Leiter der Öffentlichkeitsarbeit am Stadttheater war und die Werbeagentur Aickele & Meier gründete. Seit 1997 ist er als selbstständiger Autor und Journalist tätig. Von ihm liegen zahlreiche Dokumentarfilme, u. a. für NDR und MDR, Buchveröffentlichungen, Radioserien und Theaterstücke vor.
INFORMATIONEN ZUM BUCH: Jürgen Meier Wöbkenbrot und Pinselstrich Mirabilis Verlag, Juni 2021 344 Seiten, Hardcover, Schutzumschlag, Fadenheftung; 14 cm x 22 cm, 24,00 Euro ISBN 978-3-947857-08-1 www.mirabilis-verlag.de
STIMMEN ZUM BUCH:
“Wer gerne Familienromane mit einem geschichtlichen Hintergrund liest, findet in diesem tiefgründig geschriebenen Buch ein lesenswertes Beispiel.” – Andrea Geiger-Blau in “Freie Presse” Chemnitz
“Jürgen Meier erzählt in einem großen epischen Bogen und mit überzeugenden Dialogen.” – Volker Jakob, Westfalenspiegel
“Jürgen Meier hat mit diesem Familienroman, der sich über drei Genera- tionen erstreckt, eine eindrucksvolle Erzählung geschaffen, die dazu dient, Geschichte zu verlebendigen, um sie besser verstehen zu können.” – Helmut Johach im “Fromm Forum 26”, der Jahresschrift der Internationalen Erich Fromm Gesellschaft
“Tiefgründig, spannend und gut geschrieben. Die Figuren erlangen eine Plastizität und spiegeln durch ihr Handeln einen ganzen gesellschaftlichen Werdegang.” Hauke Harder in seinem Blog Leseschatz
“Ideologie und Habgier”: Die Kulturredaktion der nd stellt unter diesem Titel aktuelle Romane aus unabhängigen Verlagen zum Thema inklusive Leseproben vor.
“Das Leben ist wie ein Hochseilakt. Man kann an der einen oder an der anderen Seite herunterfallen.“ Und so möchte er seinen Roman auch als Plädoyer für eine „maßvolle Mitte“ verstanden wissen, wo wacher Bürgergeist sich konstruktiv in die Gesellschaft einbringt.” Jürgen Meier im Juli 2021 im Interview mit Gabriele Peschke im Westfalen-Blatt.
“Wer sich für diesen historischen Familienroman Zeit nimmt, lernt viel über die deutsche Mentalität, ihr Patriarchat und die enge Verbindung der Zeiten vor, während und nach den Nazis.” – “Wöbkenbrot und Pinselstrich” wird als Beispiel in “Deutsch perfekt”, einem Magazin der Zeitgruppe, vorgestellt.
“Wie sich im Deutschland des vergangenen Jahrhunderts aus Vaterlandsstolz und Kaisertreue erst Kriegslust und schließlich nationalsozialistischer Judenhass entwickeln konnten, illustriert der Hildesheimer Autor Jürgen Meier in seinem intimen Mehrfamilienportrait Wöbkenbrot und Pinselstrich.” – Anja Dolatta in “Stadtkind Hannover”
Ein Beitrag im Rahmen meiner Pressearbeit für den Mirabilis Verlag
Der “indiebookday” ist gewissermaßen der Feiertag der unabhängigen Verlage. Seit einigen Jahren wird dieser Tag, der die Aufmerksamkeit auf die vielfältigen Programme aus der deutschprachigen Verlagslandschaft lenken soll, durch die “indiebookchallenge” ergänzt: Monatlich gibt es ein wechselndes Thema, zu dem Verlage, Buchhandlungen und Literaturvermittler unter den jeweiligen Hashtags thematisch passende Beiträge veröffentlichen. Alle Informationen zur #indiebookchallenge 2021 finden sich hier: https://www.indiebookday.de/indiebookchallenge/
Erstmals mit an Bord ist der Kröner Verlag in diesem Mai. Gemeinsam mit dem Verlagskollegen von danube books, mit dem Blog LITAFFIN und der Buchhandlung Pankebuch sowie der Buchhandlung Markus stellt sich der Verlag als Pate für ein Cover mit Gemälde zur Verfügung.
Im März veröffentlichte Daniela Engistihren Roman “Lichte Horizonte” im Kröner Verlag. Das Cover ziert ein Gemälde des Malers Alex Colville, “Couple on beach”. Warum ihre Wahl auf dieses Bild fiel und wie es mit dem Roman korrespondiert, darüber spricht Daniela Engist im Interview:
Wie kamen Sie auf dieses Gemälde?
Auf den Maler Alex Colville hat mich Peter Stamm gebracht, der mir mal ein Bild zeigte, das er gerne für eines seiner Bücher gehabt hätte, woraus aus gewissen Gründen aber nichts geworden ist. Es war ein seltsames Bild, aber seltsam schön, und ich habe ein wenig gestöbert, was Colville sonst noch gemacht hat. Kunsthistorisch wird er zum Magischen Realismus gezählt, Tiere spielen in seinem Werk eine große Rolle. Vor allem aber hat er Porträts von Menschen in alltäglichen Situationen gemalt, sie sind altmeisterlich nach strengen Regeln komponiert, minutiös in der Ausführung und zurückhaltend in der Farbgebung – aber emotional stark, berührend.
Als es ums Cover für „Lichte Horizonte“ ging, habe ich mich daran erinnert und bin direkt an „Couple on Beach“ hängen geblieben. Das Bild stammt von 1957 und zeigt den Künstler und seine Frau Rhonda am Strand, ein sogenanntes verdecktes Doppelporträt. Verdeckt, weil man die Gesichter nicht sieht. Die Figuren sind ganz bei sich, abgewandt vom Betrachter.
Welche Assoziationen löste es aus?
Die Intimität, die diesem Bild eingeschrieben ist, hat mich sofort fasziniert. Es ist ein inniger Moment, auch ein Moment der erotischen Anziehung, aber ohne jede Anzüglichkeit, eine Art erotische Zugehörigkeit, wenn es das denn gibt. In Colvilles Bildern ist es ganz häufig so, dass sich die Figuren einander nicht direkt zuwenden, sie bleiben in einem Spannungsverhältnis zwischen Nähe und Distanz.
Welche Verbindungen hat das Bild zum Roman?
Nähe und Distanz spielen auch im Roman eine zentrale Rolle. Lasse ich mich auf einen anderen Menschen ein und wie weit gehe ich dabei? Wieviel von mir muss ich in eine Beziehung hineingeben, damit sie gelingen kann? Ab welchem Punkt gehe ich mir selbst verloren?
Und dann die Frage der gegenseitigen Wahrnehmung. Das Paar auf dem Gemälde nimmt sich nicht in den Blick. Sie hat einen Sonnenhut über dem Gesicht, scheint zu schlafen, bei ihm ist kaum zu sagen, ob er auf ihren Körper blickt oder nicht doch aufs Meer hinaus. Auch die Figuren in meinem Roman machen sich ihr Bild vom anderen, ohne allzu genau hinzuschauen, versuchen mit geschlossenen Augen zu sehen. Das erinnert an die Grundidee des Magischen Realismus selbst, die Synthese von gegenläufigen Wirklichkeiten, zu der auch meine Ich-Erzählerin tendiert. An einer Stelle sagt sie: „Ich habe eine Neigung, ein Bedürfnis sogar, die Welt anders sehen zu wollen, als sie ist. Manchmal würde ich gerne allen ins Gesicht schreien: Die Welt ist nicht so, wie ihr sagt!“
Im Versuch ihre Gefühle unter Kontrolle zu bekommen, beschließt Anne, die Erzählerin ihrer eigenen Geschichte zu werden. Dabei entfernt sie sich mehr und mehr von ihrem Mann Alexander, innerlich und äußerlich. Geografisch gesehen geht die Bewegung immer weiter nach Westen bis ins bretonische Finistère, wo sie ihr Buch zu Ende schreibt, während sie auf Stéphane wartet. Dort gibt es nur noch Meer und Himmel und Horizont – so wie auf Colvilles Gemälde. Der Strand am „Ende der Welt“ ist ein Ort, an dem man eine Weile unschlüssig auf und ab wandern kann, von dem aus es aber nur noch den Aufbruch zu neuen Ufern oder die Umkehr gibt. Und es ist ein Ort, den man verändert verlassen wird, egal für welchen Weg man sich entscheidet.
Warum ist das Bild auf dem Cover gedreht?
Das gehört zu den glücklichen Zufällen, die sich im ersten Moment wie eine Katastrophe anfühlen. In der Programmvorschau sah das Buch ja noch ein bisschen anders aus. Kurz vor Drucklegung ließ die National Gallery of Canada den Verlag wissen, dass sie nun doch nur das ganze Gemälde und keinen Ausschnitt, wie ursprünglich geplant, verwenden dürften. Vom Ansinnen her verständlich, es ging um die Integrität des Kunstwerks. Aber der Zeitpunkt! Praktisch über Nacht waren wir alle gezwungen, eine neue Perspektive einzunehmen, auf die ohne diesen Impuls niemand gekommen wäre. Der Grafiker hat fantastische Arbeit geleistet. Mich macht das gegen die Sehgewohnheiten gedrehte Cover, das dem Buch so sehr entspricht, ganz glücklich. Es ist tatsächlich nochmal besser als der ursprüngliche Entwurf.
Werkdaten
Alex Colville, Couple on Beach, 1957 Material: Kaseintempera auf Hartfaserplatte Abmessungen: 73,4 x 96,4 cm National Gallery of Canada, Ankauf 1959
Eigentlich könnte alles gut sein zwischen Julia und Faizan. Seit einigen Wochen sind die beiden ein Liebespaar – wenn Faizan denn nur in diesem Land bleiben dürfte. Als Asylbewerber aus Pakistan sind seine Chancen auf ein Hierbleiben gleich null. Und so entschließt sich Julia, ihren Freund zu heiraten, obgleich sie eigentlich niemals und unter keinen Umständen jemals heiraten wollte. Doch wenn sie geglaubt hat, dass mit einer Ehe nun alles gut wird, hat sie sich geirrt. Beklemmend-spannend erzählt Joachim Zelter von der End- und Aussichtslosigkeit eines Asylverfahrens, wo auch eine Ehe kein hinreichender Grund mehr für irgendetwas ist. Sein Roman beschreibt einen kafkaesk-kalten Kosmos akribischen Rechts, in dem die beteiligten Menschen – in einem endlosen Kraftakt – immer mehr an Autonomie und Substanz verlieren, bis kaum mehr etwas von ihnen übrig ist. Menschenwürde? Sie erweist sich in Zelters neuem Roman zunehmend als Konjunktiv.
Zum Autor: Joachim Zelter, 1962 in Freiburg geboren, studierte und lehrte Literatur in Tübingen und Yale. Seit 1997 freier Schriftsteller. Bei Klöpfer & Meyer erschienen u. a. Der Ministerpräsident (2010), nominiert für den Deutschen Buchpreis, sowie Im Feld (2018). Zuletzt erschien Imperia (2020). Joachim Zelter erhielt zahlreiche Auszeichnungen: u. a. den begehrten Preis der ›LiteraTourNord‹. Er ist Mitglied im Deutschen PEN.
Informationen zum Buch: Joachim Zelter Die Verabschiebung Alfred Kröner Verlag Stuttgart, 2021
Stimmen zum Buch:
„Worte, die mit voller Wucht den Nerv treffen. Das kann weh tun. Und so kann das nur die Literatur.“ – Silke Arning, SWR 2
„Die Verabschiebung ist ohne Frage seit langem Zelters bester und bewegendster Roman.“ – Wolfgang Tischer, literaturcafe.de
„Dort wo das im Begriff des Staates verborgene Abstrakte ins Konkrete des einzelnen Lebens eingelassen ist, wo schmerzlich klar wird, dass Worte an keine Wirklichkeit hinreichen, aber trotzdem umso größere Macht entfalten können.“ – Andreas Kohm, Die Rheinpfalz
„Ein aktueller und eindringlicher Roman, der die Flüchtlingspolitik als genau das aufzeigt, was sie ist: unmenschlich.“ – Monika Abbas, monerl.de
„Die Verabschiebung hat etwas hoffnungslos Realistisches. Wenn Sie also weiter in ihrer heilen Welt leben wollen, sollten Sie es besser nicht lesen. Allerdings verpassen Sie dann ein wirklich großartiges Buch.“ – Meike Bogmaier, Aufklappen
„Der Kampf eines pakistanischen Flüchtlings und seiner deutschen Ehefrau um ihre gemeinsame Zukunft trägt dabei zunehmend kafkaeske Züge. Denn genauso wie es dem Helden der kurzen Kafka-Legende Vor dem Gesetz nicht gelingt, vorgelassen und gehört zu werden, können Faizan und Julia unternehmen, was immer sie wollen: Am Ende findet sich der Mann, mitten in der Nacht aus seinem Zuhause abgeholt und nur mit dem Nötigsten versehen, bewacht von zwei Beamten an Bord einer Boeing 747 wieder …“ – Dietmar Jacobsen, literaturkritik.de
„Joachim Zelter schrieb aus tiefer Betroffenheit einen Roman, der zu tiefst betroffen macht.“ – Gallus Frei-Tomic, literaturblatt.ch
„Man wünschte sich, Die Verabschiebung wäre nur ein Roman.“ – Wolfgang Schiffer, Wortspiele
„Wie das Leben aus den Fugen gerät, Gesundheit, Finanzen, das soziale Umfeld […], wo polizeiliche Gewalt ohne Vorwarnung über Faizan hereinbricht und seine Abschiebung Julia hilflos zurücklässt in der Einsamkeit und Leere der kommenden Monate.“ – Andreas Kohm, Badische Zeitung
„Die Geschichte, die Joachim Zelter erzählt, wühlt auf, macht wütend, wirkt nach.“ – Christoph Feil, Heilbronner Stimme
„Schonungslos macht Zelter den quälenden Wahnsinn erbarmungsloser ‘Anhörungen’ […] erlebbar, und präzise, unmissverständlich, in hautnahem Stakkato das Grauen der eigentlichen Abschiebung.“ – Carmen Warstat, Backnanger Kreiszeitung
„Der Albtraum eines Asylverfahrens in allen unwürdigen bis kafkaesken Details.“ – Jürgen Kanold, Südwest Presse
„Der Tübinger Autor Joachim Zelter erzählt in seinem brillanten Roman davon, welche Schicksale in dem Abgrund verschwinden, der zwischen Begriffen und Lebensrealitäten klafft.“ –Stuttgarter Zeitung
„Wie mit einer Kamera hält Zelter fest, wie ein Staat konsequent seine Gesetze durchsetzt.“ – epd
„JoachimZelters beklemmend schöner Roman rührt den Verstand und geht zu Herzen. Die Verabschiebung ist auch eine Liebesgeschichte unserer Zeit, in der nach Schein und Sein zwischenmenschlicher Beziehungen und politischer Werte gefragt wird.“ Südwest Presse Extra
„Das einzige, was ein Schriftsteller in einem solchen Fall tun kann, ist schreiben. Und je länger Joachim Zelter schrieb, desto mehr begriff er, was geschehen war. Er verfasste nicht ein politisches Pamphlet oder eine Dokumentation, sondern einen Roman, in dem er die Ereignisse zur Kenntlichkeit zuspitzte.“ Oswald Burger, Südkurier