AEGIS: Der Buchhändler als Lotse, Ratgeber und Verführer

Ein Plädoyer für unabhängige Buchhandlungen: Rasmus Schöll zeigt bei “Aegis” in Ulm, was ein guter Buchhändler vermag.

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Bücher bieten Vitamine für das Hirn – liebevoll arrangiert werden bei Aegis auch die antiquarischen kleinen Kostbarkeiten. Alle Bilder: Birgit Böllinger

„Das Geheimnis unseres Erfolges war, dass wir die Buchhandlung zu einem magischen Ort machen wollten, der sich von anderen abhob und in dem schon der Kauf eines Buches zu einem aufregenden Erlebnis wurde. Das war von Anfang an unser Ziel, und je mehr wir uns in die Idee vertieften, desto mehr traf es zu. (…) Und so wurde der Laden – nicht weil wir uns das so ausgemalt hatten, sondern weil Bücher zu verkaufen einfach etwas Persönliches ist – zu einem sehr persönlichen Ort.“

Madge Jenison, „Sunwise Turn“


Neulich war ich mit einer Bekannten beim Bummeln in der Fußgängerzone einer bayerischen Großstadt. Die Fußgängerzonen sind austauschbar, die Läden überall dieselben. Wir kamen auch an jener Buchhandelskette vorbei, die mittlerweile in jeder Fußgängerzone zu finden ist. Massen von Büchern, gestapelt, in die Regale gepresst, Lagerhaltung. Kein Geist, der da atmen kann. Meine Bekannte sah mich an und seufzte: „Ehrlich, wenn ich das sehe, habe ich schon gar keine Lust mehr, was zu lesen.“

Sie brachte damit etwas zum Ausdruck, was der Börsenverein des Deutschen Buchhandels als einen Kern der Krise sieht:

„Bücher sind jedoch häufig aus dem öffentlichen Diskurs und persönlichen Umfeld verschwunden. Der Austausch über Bücher fehlt, Menschen sind weniger involviert in Buch-Themen und fühlen sich überfordert vom großen Titelangebot. Die Folge: Die Menschen finden am Buchmarkt keine ausreichende Orientierung mehr.“

(Quelle: https://www.boersenverein.de/de/portal/Presse/158382?presse_id=1477382)

Eine Untersuchung über den Buchmarkt führte nun, pünktlich zur Frankfurter Buchmesse, zu Unruhe: 6,4 Millionen potentielle Leser sind in den vergangenen Jahren entschwunden, die Bücherkäufe rückläufig, der Umsatz schrumpft. Aber dennoch werden immer mehr Bücher produziert (von „verlegen“ mag ich bei manchen Titel schon gar nicht mehr sprechen).

Die Verlage zur Selbstbeschränkung aufzufordern, ist wohl naiv und sinnlos. Aber seien wir doch ehrlich: Es wird einfach zu viel veröffentlicht, neu aufgelegt, das Rad dreht sich immer schneller, ein „meisterhaftes Debüt“ jagt das nächste, die gehypten Bücher von gestern landen heute als Remittenten auf dem Tisch der Sonderangebote. In der Masse geht das Gespür für das „besondere“ Buch, für die talentierte Autorin, für die literarische Qualität verloren. Ich meine damit nicht, dass man den Menschen nur noch Joyce und Proust verordnen sollte – Literatur gehört auch nicht in einen Elfenbeinturm, nicht einer literarisch gebildeten Elite vorbehalten. Aber etwas weniger Seichtigkeit, etwas mehr Konzentration auf einige herausragende Titel, die diesen oben genannten Diskurs über viele Schichten hinweg anstoßen könnten, das täte meiner Meinung nach dem Buchmarkt gut. Das Buch wieder zu etwas Besonderem machen – ein blauäugiger Wunsch, ich weiß.

Wer angesichts der Flut an Büchern nicht weiter weiß, der gründe einen Lesekreis – oder wende sich an einen Buchhändler seines Vertrauens. In einer Zeit der Massenproduktion kann er der Lotse sein durch den Bücherdschungel, Orientierung geben, Empfehlungen aussprechen oder den Kunden auch sanft in eine neue Richtung stupsen. Horizonte öffnen. Und im besten Fall wird so das Buch zu einem persönlichen Erlebnis,  die Buchhandlung zum magischen Ort, an dem man über das Buch, über Gott und die Welt diskutieren kann.

2018_Ulm (29)Einer von diesen, die für das Medium Buch brennen, das ist Rasmus Schöll aus Ulm. Vor wenigen Monaten übernahm der 31jährige Buchhändler die Traditionsbuchhandlung „Aegis“ in der Münsterstadt: 1946 eröffnete Ernst Gustav Siegfried Bauer, der im Nationalsozialismus als Widerstandskämpfer jahrelang unter Beobachtung stand, in der Ulmer Altstadt, nahe des Münsters, eine Buchhandlung mit Verlag und Antiquariat. Sein erster Lehrling schrieb Literatur- und Verlagsgeschichte: Siegfried Unseld, der 1959 den Suhrkamp Verlag übernahm. An ihn erinnert auch heute noch einer seiner Briefe, der gerahmt bei Aegis hängt und von der Belesenheit dieses Verlegers und Buchhändlers spricht. Ernst Joachim Bauer, Sohn des Aegis-Gründers, betrieb Laden, Antiquariat und den dazu gehörigen Verlag seit den 1970er Jahren – nun aber, mit 70, wollte er sich zur Ruhe setzen. Zumindest teilweise: Leser bleibt man schließlich immer. Und zudem wird die einst als Filiale in Laichingen (Alb-Donau-Kreis) gegründete Außenstelle zum Stammgeschäft für Bauer, der dort auch lebt.

Eine Buchhandlung übernehmen in der heutigen Zeit? Wo alle Welt von der Krise spricht, wo der Onlinehandel einen großen Teil des Geschäftes dominiert, wo die Ketten vor allem von Bestsellern und Umsätzen mit Artikeln rund ums Buch leben? Wer Rasmus in seinem Laden erlebt, der ahnt: Da muss man sich wohl keine allzu großen Sorgen machen. Da treffen händlerische Kompetenz und literarische Leidenschaft zusammen. An jenem Samstagmorgen, an dem ich „Aegis“ besuche, ist von Krise jedenfalls wenig zu spüren: Die Ulmer schlendern vom Wochenmarkt in der Breiten Gasse mit ihren schönen Läden vorbei, machen Halt im Buchladen, suchen, schnuppern und wollen vor allem auch eins: Gute Beratung. Eine Dame war angetan von einer Empfehlung des Literarischen Quartetts und sucht nun etwas Ähnliches. Eine junge Mutter mit Anhang geht zielstrebig in die Kinderecke. Ein mittelalterlicher Herr weiß eigentlich genau, was er will – aber dann bräuchte er doch noch ein Geschenk, und weil ihm der Tipp zusagt, kauft er das Buch gleich doppelt.

Die beste Kundenbindung, das zeigt sich hier, das ist die passende Beratung: Wenn jemand von einem Lesetipp begeistert ist, dann kommt er wieder. Und Rasmus und seine drei Mitarbeiterinnen sowie Florian L. Arnold, mit dem Rasmus den Verlag „TOPALIAN & MILANI“ betreibt, und der ebenfalls einen Tag in der Woche bei Aegis zu finden ist, wissen, was sie empfehlen: Im Laden steht fast nichts, was sie nicht selbst gelesen haben. “Aber es geht uns nicht darum, die Menschen zu bevormunden – wir haben zwar keinen Sarrazin im Laden, um ein Beispiel zu nennen, aber wer das Buch bei uns bestellen will, bekommt es“, sagt Rasmus. Und natürlich gibt es die Tische mit den Longlist- und Bestseller-Büchern, die gerade im Gespräch sind. Im Geschäft selbst jedoch ist auch viel Fläche dem vorbehalten, was Lesern eben nicht von den einschlägigen Listen entgegenspringt: Viel Literatur aus unabhängigen, kleinen Verlagen, eine Philosophie-Ecke, ein Platz für wunderschöne Künstlerbücher.

Schon räumlich unterscheidet sich „Aegis“ von den Bücherkaufhallen der Fußgängerzonen: Verwinkelt schlaucht sich der Laden in der ersten Ebene um mehrere Ecken. In jeder von diesen sind liebevolle gestalterische Details zu finden, die das Leserherz optisch ansprechen. Während im Erdgeschoß neue Bücher zu finden sind, taucht man im ersten Stock in eine ganz andere Welt ein – durch eine handgemachte Falttür aus Holz betritt man Räume, die den Geist einer anderen Zeit zu atmen scheinen. Hier ist das Antiquariat zu finden. „Durch den Onlinehandel sind ja vor allem die Antiquariate aus unseren Städten verschwunden“, sagt Rasmus. „Man merkt das, wenn man jüngere Leute in der Buchhandlung hierher führt – die haben noch nie ein Antiquariat gesehen, für die ist das ein Erlebnis.“

Der Buchkauf als Erlebnis, wie von Madge Jenison beschrieben: Wo es noch Buchhändler wie Rasmus gibt, ist das noch möglich. Da wird der Buchhändler zum Lotsen, der jedem Kunden den passenden Tipp zu geben mag. Da wird er zum Orientierungsgeber, wenn einen die Auswahl erschlägt. Und manchmal wird er auch zum Verführer – kaufen wollte ich bei meinem Aegis-Besuch „eigentlich“ nur zwei Bücher. Verlassen habe ich den wunderbaren Laden mit einem vollen Rucksack.

Mein Plädoyer lautet: Geht in eure Buchhandlung vor Ort, lasst euch anstecken von Leidenschaft und Belesenheit. Lernt neue literarische Länder kennen – ein guter Buchhändler macht das möglich.

Übrigens: Bald ist wieder die Woche der unabhängigen Buchhandlungen. Eine tolle Aktion. Und wer in und um Ulm herum ist, sollte da – aber auch zu jeder anderen Woche des Jahres – unbedingt einen Abstecher zu „Aegis“ machen.

Kontakt und Information:

Der Buchladen Aegis – https://aegis-literatur.de/

Der Verlag – http://www.topalian-milani.de/

Die Woche der unabhängigen Buchhandlungen – https://wub-event.de/

Literatur für Menschen, die nicht mehr selber lesen können

Damit die Fülle der Literatur auch blinden und sehbehinderten Menschen zugänglich ist, gibt es in Bayern seit 60 Jahren die Hörbücherei.

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Bild von TheoLeo auf Pixabay

Guten Sachen darf man getrost ein breiteres Forum geben. Und deshalb heute hier ein Beitrag, der mich beruflich als Pressetext erreicht hat – vielleicht trägt das zu einem Stück barrierefreiem Lesen bei.

Seit nunmehr 60 Jahren bietet die Bayerische Hörbücherei für Blinde, Seh- und Lesebeeinträchtigte e. V. Hörbücher aus sämtlichen Bereichen der Literatur zur kostenlosen Ausleihe an. Alle Menschen, die aufgrund ihrer Seh- oder Lesebeeinträchtigung nicht mehr selber lesen können, erhalten hier die Möglichkeit, ihre Bücherwünsche zu erfüllen, ihren Informationsbedarf zu decken und so weiterhin gleichberechtigt am kulturellen Leben teilzunehmen.

Gegründet wurde die Bayerische Hörbücherei e. V. – damals noch als Bayerische Blindenhörbücherei e. V. – im Jahr 1958 durch den Bayerischen Blindenbund, den Bund der Kriegsblinden Deutschlands, Landesverband Bayern, sowie unter Mitwirkung der Bayerischen Hauptfürsorgestelle. Am Eröffnungstag – 2. Januar 1959 – zählte die Bayerische Blindenhörbücherei 300 Nutzer und 200 Ausleihtitel, die auf Tonbänder vervielfältigt und mit der Post an die Hörer verschickt wurden.

Hörbücher bieten Unterhaltung und Information

Die technischen Meilensteine der folgenden Jahrzehnte beförderten ebenfalls die Entwicklung der Hörbücherei: War es in den 1970er-Jahren die Umstellung vom Tonband auf die praktische Kompaktkassette, so kam ab 2002 mit der MP3-CD der Durchbruch ins digitale Zeitalter. Seit 2016 ist neben dem Versand der CDs der Download der Hörbücher auf jedes gewünschte Endgerät selbstverständlich.

Das Angebot der Hörbücher ist im Laufe der Jahre auf 38.000 Titel angewachsen, die mit reger Betriebsamkeit von rund 6.000 Nutzern in ganz Bayern ausgeliehen werden. Denn Hörbücher bieten Unterhaltung, Information und vielfach Trost in einer schwierigen Lebensphase. Mit Hörbüchern können die betroffenen Menschen weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilnehmen.

Die Bayerische Hörbücherei für Blinde, Seh- und Lesebeeinträchtigte

Das Hörbuchangebot umfasst derzeit über 38.000 Hörbücher aus allen Bereichen der Literatur und wird laufend erweitert. Ein Großteil der Hörbücher wird in den hauseigenen Studios eingelesen – ungekürzt und unredigiert. Damit besteht ein wesentlicher Unterschied zu dem Angebot des kommerziellen Hörbuchmarktes, wo nach wie vor ca. 80 – 90% der Titel in stark gekürzter Form vorliegen.

Alle Hörbücher der Bayerischen Hörbücherei werden im mp3-Format produziert. Durch eine spezielle Technik (sogenanntes Daisyformat) ist das Hörbuch nach Kapiteln genauso gegliedert wie die Buchvorlage. Die Nutzer können in einem MP3-Daisybuch per Tastendruck wie in einem gedruckten Buch blättern. Die Hörbücher lassen sich auf handelsüblichen mp3-CD-Playern abspielen, auf speziellen Daisy-Geräten oder am Computer. Außerdem stehen sie auf der Homepage zum Download bereit. Der Versand der Hörbuch-CDs erfolgt weltweit portofrei als Blindensendung durch die Deutsche Post AG.

Eine gemeinnützige Einrichtung

Die Bayerische Hörbücherei für Blinde, Seh- und Lesebeeinträchtigte. V. ist eine gemeinnützige Einrichtung. Sie trägt sich mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, des Bayerischen Bezirketags, des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst und nicht zuletzt des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes e.V.

Abgesehen von der Förderung durch die Öffentliche Hand hat die Bayerische Hörbücherei einen nicht geringen Anteil ihrer Aufwendungen durch Eigenmittel zu finanzieren. Sie ist daher dringend auf Spenden angewiesen. Jeder Betrag kommt in vollem Umfang dem laufenden Betrieb zugute und fließt in Projekte wie die Vergrößerung des Buchbestandes, die Modernisierung der Studiotechnik oder die Erweiterung des Sprecherpools. Eine besondere Form der Spende ist die Buchpatenschaft, wobei der Spender die anteiligen oder gesamten Produktionskosten eines Hörbuchs übernimmt. 

Kontakt:

Bayerische Blindenhörbücherei e. V.
Lothstraße 62
80335 München
Telefon 089/121551-0
Fax 089/121551-23
Internet:  http://www.bbh-ev.org

Altes Buch ganz neu – Bücher bringen Arbeit für Menschen mit Behinderung

Was man mit gebrauchten Büchern alles machen kann! Für Menschen mit erworbener Hirnschädigung bietet sich so eine abwechslungsreiche und sinnvolle Arbeit.

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Bilder: Birgit Böllinger

Die Geduld bringt nicht jeder auf: Sorgfältig faltet Andreas Karg Buchseite um Buchseite nach einem genauen „Schnittmuster“, bis am Ende ein kleines, filigranes Kunstwerk entsteht. Gebrauchte Bücher entfalten so eine ganz neue, ungeahnte Schönheit: Als zarte Papierblumen, als außergewöhnliche Weihnachtsbäume oder aber auch mit einem „Danke schön“ beziehungsweise dem Schriftzug des FC Bayern zwischen zwei Buchdeckeln. „Das wollen wir dem Verein mal überreichen – als Werbegag für unsere Einrichtung“. An kreativen Einfällen herrscht bei Roland Haag kein Mangel. Und eines der wichtigsten Vorhaben des Psychologen führte zu einer neuen Einrichtung bei den Wertachtal-Werkstätten in Kaufbeuren (Bayern), einer eigenen Abteilung für Menschen mit einer erworbenen Hirnschädigung. Bundesweit gibt es noch wenige solche Einrichtungen, die sich speziell um Arbeitsmöglichkeiten für Menschen aus dieser Gruppe bemühen.

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Bild von Birgit Böllinger auf Pixabay

Seit 1998 arbeitet Roland Haag bei den Werkstätten, einer Einrichtung der Lebenshilfe Ostallgäu, mit Menschen mit Behinderung. „2001 hatte ich dann das erste Mal mit einem Beschäftigten zu tun, der eine erworbene Hirnschädigung hatte“, so Haag, „und es wurde schnell offensichtlich, dass dieser Personenkreis ein anderes Arbeitsumfeld braucht, als es die Werkstatt in der Regel bieten kann.“

Viel Geduld und ein langer Atem waren nötig, doch 2016 war es dann soweit: Zunächst mit sechs Plätzen – heute sind es zwölf – startete die Wertachtal-Werkstätten gGmbH einen eigenen Berufsbildungsbereich für Menschen, die beispielsweise durch einen Schlaganfall, einen Herzinfarkt oder durch ein Schädel-Hirn-Trauma nach einem Unfall mitten aus ihrem Leben gerissen wurden. „Viele der betroffenen Menschen bringen berufliche Fertigkeiten mit, die nach der Rehabilitation wieder aktiviert werden können – sie sind aber oftmals nicht mehr andauernd belastbar“, so Haag. „Sie brauchen jedoch eine Arbeit, die abwechslungsreich ist und sie herausfordert, das ist im normalen Arbeitsablauf einer Werkstätte nicht ganz einfach.“ Zudem müssten die Tätigkeiten Konzentration und Aufmerksamkeit fördern und die motorischen Fähigkeiten müssen intensiv aktiviert werden – die Anforderungen sind also breitgefächert.

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Bild von Birgit Böllinger auf Pixabay

Doch auch dafür fand Ronald Haag eine Lösung: In der Gruppe, die über eigene, freundliche Räumlichkeiten verfügt, dreht sich alles ums Medium Buch. Drei Schwerpunkte machen die Arbeit aus – der Verkauf von gebrauchten Büchern über einen großen Internethändler, der handwerklich-kreative Bereich und das Digitalisieren von Fotos und Dias nach Kundenauftrag. „Wichtig ist, dass jeder unserer Beschäftigten möglichst alles machen kann“, so Roland Haag.

Handel mit gebrauchten Büchern

Das „Kerngeschäft“ ist der Gebrauchtbuchhandel: Mit einem Programm, das ein Buchhändler und Antiquar eigens für Behindertenwerkstätten entwickelt hat, werden an vier Arbeitsplätzen täglich Bücher eingelesen. Fast täglich bringt jemand gebrauchte Bücher vorbei, seit sich das Angebot herumgesprochen hat. Aber auch Aktionen wie ein Wettbewerb an den Kaufbeurer Schulen zum „Tag des Buches“, wer die meisten Bücher sammelt, bringen sowohl literarischen Nachschub als auch Aufmerksamkeit und Kontakte. „Wir haben alle beteiligten Schulklassen hierher eingeladen, etliche kamen – da war ganz schön was los“, sagt Roland Haag schmunzelnd. Dies und die Kooperation mit dem Buchloer Büchermarkt, die Präsenz auf Veranstaltungen und Märkten mit dem kreativen Buchhandwerk, alles dient auch dazu, Präsenz zu zeigen, über die Thematik der erworbenen Hirnschädigung zu informieren und vor allem, die betroffenen Menschen in Kontakt mit der Gesellschaft zu bringen. Denn viele von ihnen haben durch ihre Behinderung oftmals nur noch die Familie als Rückhalt, der Freundeskreis und die sozialen Kontakte über die Arbeit gehen verloren.

IMG_2961„In der Arbeit hier geht es nicht darum, wieder mit den Grundtugenden wie Pünktlichkeit und ähnlichem zu beginnen“, so Roland Haag, der die Gruppe gemeinsam mit der Heilerziehungspflegerin Jeannine Neurieder leitet. „Bei unseren Beschäftigten steht im Vordergrund, dass sie sich wieder etwas zutrauen, dass sie eventuell auch verlorene Fähigkeiten wieder erwerben, vor allem aber darf die Arbeit nicht monoton sein.“

Aus alten Büchern wird Kunst

Was den Mitarbeitern im Buchbereich vor allem gefällt, ist, dass es nie zur Routine wird. Vor allem im kreativen Bereich kann sich jeder auch mal frei ausprobieren. „Viele Bücher, die wir nicht verkaufen können, werden so weiter verwertet“, sagt Roland Haag. So kam eine Besucherin auf die Idee, die Buchrücken kleinteilig zu schneiden und daraus Mosaike zu machen. Was sich nicht im Internet vertreiben lässt, wird auf Flohmärkten angeboten, Bücher, die auf der „roten Liste“ landen, weil sie einfach zu abgenutzt sind, kommen zum Falten, werden zu Lesezeichen oder, wenn gar nichts mehr hilft, dann kommen sie ins Altpapier. Und selbst damit sind sinnvolle Arbeitsschritte verbunden: „Vorher müssen wir die Buchdeckel abtrennen, dafür brauchen wir auch etwas Kraft“, so Andreas Karg. „Ein Training, vor dem du dich gerne drückst“, scherzt einer seiner Kollegen.

Die lockere, freundliche Atmosphäre und das ruhige Umfeld, das konzentriertes Arbeiten zulässt – das, so Roland Haag, ist es, was die Mitarbeiter in dieser Abteilung brauchen. Haag selbst ist überzeugt, dass sich sein Konzept der spezialisierten Berufsbildungs- und Arbeitsgruppen für Menschen mit einer erworbenen Hirnschädigung durchsetzt und Nachahmer findet. Bundesweit geht man davon aus, dass es 800.000 Betroffene gibt, die nach einem Unfall oder Schlaganfall auf Dauer Unterstützung in ihrer Lebensführung brauchen.

IMG_2872Wer sich informieren möchte oder gar eines der Faltobjekte erwerben:

Wertachtal-Werkstätten gGmbH
Werkstatt für behinderte Menschen
Porschestr. 30
87600 Kaufbeuren
Telefon: 0 83 41 – 90 07 124

www.wertachtal.de

Das Programm, das für den Verkauf der Bücher genutzt wird, wurde eigens für den Einsatz in Werkstätten für Menschen mit Behinderung entwickelt:

http://www.buch-meister.de/

Die Geburt der Magnolienfrau – Wie ein Memoir entstand

Wie entsteht ein Buch? Christiane Schlüter, Co-Autorin des Memoir “Die Magnolienfrau”, gibt Einblick in einen langen, intensiven Prozess.

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EIN GASTBEITRAG VON CHRISTIANE SCHLÜTER

Im vergangenen Sommer hörte ich erstmals von Christiane Schlüters Projekt und war sofort neugierig: Denn Christiane war deutlich anzumerken, welch tiefen Eindruck die Begegnungen mit Sabrina De Stefani und deren unglaubliche Lebensgeschichte bei ihr hinterlassen hatten. Über die Faszination für das Biographische hinaus löcherte ich sie jedoch auch mit weiteren Fragen: Wie aber bringt man dieses Leben in Buchform? Wieviel Arbeit steckt in so einem Projekt, was ist die Rolle der Co-Autorin? Ein wenig von dem Prozess vom Manuskript zum Buch habe ich so mitbekommen. Und mich daher auch mitgefreut, als ich das fertige Buch vor wenigen Tagen in Händen hielt: Weiß ich doch inzwischen, wieviel Arbeit darin steckt. Und ich freue mich sehr, dass Christiane Schlüter bereit war, meinen Bloglesern von diesem Prozess vom Manuskript zum Buch zu erzählen:

Am Anfang war eine Geschichte. Eine unglaubliche Geschichte, teils aufgeschrieben, im Rohzustand noch und ohne Verlag … Es war die Geschichte von Sabrina De Stefani, die als junge Frau in Indien ihre große Liebe gefunden, ihre innere Freiheit errungen hatte und dann in abgrundtiefe Gefahr geraten war.

Dank gut vernetzter Frauen fiel der Text in die Hände eines Verlages und bald darauf, zwecks Co-Autorinnen-Suche, in die Hände von Gerald Drews, meinem Agenten. „Unbedingt!“, sagte ich auf die Frage, ob ich daran mitarbeiten wolle.

Alle freuten sich.

Dann stellte sich der Verlag anders auf, die Geschichte passte nicht mehr hinein. Was nun? Was tun mit diesem Stoff, in dem ja nicht nur eine, sondern sogar viele Geschichten steckten? Die neuerliche Verlagssuche gestaltete sich als Arbeit am Projekt. Worum geht es wirklich? Um das Glück? Um die Liebe? Um die Freiheit? Zum Schlüssel wurde eine Szene aus der frühen Kindheit der Heldin: Wegen eines Rückenleidens im Gipsbett gefangen, hatte Sabrina mehrere Sommer lang unter einer Magnolie im Garten ihrer geliebten Großmutter gelegen und sich aus der Enge fort- und in den Blütenhimmel hinaufgeträumt. Sie war: die Magnolienfrau!

Wie wichtig doch ein Titel ist! Er bündelt die Geschichte. Ist er gefunden, dann ist im Keim das Buch schon da. Lässt er sich nicht blicken, steht das ganze Projekt noch in Frage.

Der Berliner Allegria Verlag, der zu Ullstein gehört, gab der „Magnolienfrau“ schließlich im Herbst 2016 ein neues Zuhause – mit der Programmchefin Karin Stuhldreier, die das Projekt zu ihrer Herzenssache machte, und mit vielen weiteren Unterstützern. Jetzt konnte das Buch wachsen. Es gab ja schon Text. Und es gab, wenige Monate später, rund 50 Sprachdateien: Interviews, in denen Sabrina De Stefani die ganze Geschichte noch einmal erzählt: Wie sie im Gipsbett lernt, innerlich aus ihrem Körper auszusteigen, sich wegzubeamen, hinauf in die blütenbestandene Baumkrone. Wie sie später, als junge Erwachsene, auf die Suche geht nach der einen großen Liebe, die ihr Nähe und Freiheit zugleich schenken wird …

Diese Suche führt die erfolgreiche Selfmade-Frau bis in den Himalaja, wo sie, an der Seite eines hinduistischen Krieger-Priesters, die entscheidenden Einsichten ihres Lebens gewinnt. Doch dann spinnen ihre Widersacher eine Intrige, und wieder wird sie eingesperrt: ins Tihar Jail, das größte Frauengefängnis Asiens. Wird sie sich und das Kind, das sie erwartet, retten können? Und wird sie ihre große Liebe wiedersehen?

In einem monatelangen Dialog zwischen Sabrina De Stefani und mir wuchs der Text. Jedes Kapitel entstand basierend auf dem Vortext oder einem der Interviews. Wurde hin- und hergeschickt, angereichert, gestrafft, zuletzt lektoriert und dann, während die nächsten Kapitel entstanden, wieder und wieder abgeglichen: Stimmt die Richtung noch? Der Erzählton? Die Kernaussage? Ist die Heldin erkennbar, verstehbar in ihrer Suche? Wird klar, was sie gefunden hat? Und stimmen – über den zeitlichen Graben hinweg – die Fakten?

Programmchefin Karin Stuhldreier war unsere erste kritische Leserin. Wo wir uneins waren, überließen wir ihr die Entscheidung. Ihr Lob spornte uns weiter an. Für Sabrina bedeutete diese Arbeit ein tiefes Eintauchen in ihre eigene Vergangenheit – und immer wieder die Begegnung mit ihrem Schreibtalent. Für mich bedeutete sie die Eroberung einer neuen, lebendigen Art zu schreiben.

Als nach vielem Ringen auch das Cover gefunden war, begann die Vorfreude auf das fertige Buch: Jetzt war etwas zu sehen. Dann kamen die Katalogvorschau, die Fahnen und immer noch Änderungen. Schließlich mussten wir loslassen. Der Verlag begann das Buch in Szene zu setzen.

Jetzt ist es erschienen, und Sabrina und ich schauen ihm voller Freude und Hoffnung nach. Wir wünschen ihm, dass es sich die Lesewelt erobert.

Christiane Schlüter

Christiane Schlüter ist Autorin und Journalistin. Sie verfasst Ratgeber, Sachbücher, Geschenkbücher, Memoirs und Reden und gibt Kurse in Autobiografie und Journalismus. Mehr Informationen über ihre Tätigkeiten gibt es hier: www.christiane-schlueter.de.

Informationen und eine Rezension zum Buch finden sich hier.

Freundliche Schriftsteller in miserabler Lage und ein singulärer Ehrenpreis

Erstmals begleiteten drei Buchblogger den Bayerischen Buchpreis. Und erlebten einen facettenreichen Abend.

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Bild von Birgit Böllinger auf Pixabay

“Die Stellung des Schriftstellers ist miserabel!” Die Worte, die der Vorsitzende des Landesverbandes Bayern vom Börsenverein, Michael Then, gestern zum Auftakt für die Vergabe des Bayerischen Buchpreises 2017 gewählt hatte, hatten eine ungewollte Doppeldeutigkeit: Ich hätte an diesem Abend den Platz mit keinem der sechs anwesenden Autoren tauschen wollen.

Das Format des Bayerischen Buchpreises hat durchaus seinen Reiz, aber auch seine Tücken: Die Fachjury – die heuer erstmals aus Knut Cordsen, Kultur-Redakteur beim Bayerischen Rundfunk, Literaturkritikerin Thea Dorn und Deutschlandfunk-Redakteurin Svenja Flaßpöhler, bestand – diskutierte über die vorgeschlagenen Titel, drei Romane, drei Sachbücher, live und auf offener Bühne.

Literaturkritik als öffentliche Verhandlung

Man stelle sich vor: Man arbeitet oftmals jahrelang an einem Buch, investiert Lebenszeit, Herzblut und Hirnschmalz und sitzt dann im Publikum, während drei Leute öffentlich dein Werk analysieren, kritisieren, unter Umständen sogar auseinandernehmen. Man kann natürlich einwenden: Kritik gehört zum Geschäft, geht einer an die Öffentlichkeit, muss er damit leben. Allerdings schafft es doch eine gewisse Distanz, wird die Kritik über ein zwischengeschaltetes Medium vermittelt. Durch die Unmittelbarkeit – allerdings abgemildert durch den prächtigen Rahmen in der Münchner Allerheiligen-Kirche und ein gut gestimmtes Publikum – hatte das Ganze doch ein wenig auch den Charakter einer öffentlichen Verhandlung, thematisch passend zu Petra Morbachs Roman „Justizpalast“, der ebenfalls im Rennen war.

Franzobel, der schließlich mit seinem sagenhaft guten und vielschichtigen Roman „Das Floß der Medusa“ im Bereich Belletristik mit dem Bayerischen Buchpreis ausgezeichnet wurde, gab in seiner launigen Ansprache einen Einblick in die Verfassung des Schriftstellers vor dem Elfmeter – seine Frau habe ihn am Morgen noch dafür bedauert, was Autoren so durchzustehen hätten.

Sachliche Diskussion unter Literaturexperten

Allerdings hat die Form auch ihren Reiz – vor allem für Leserinnen und Leser: Die offene, transparente Diskussion eröffnet einem nochmals neue Aspekte der Bücher, unter Umständen auch eine andere Herangehensweise. Zumal die drei Juroren überwiegend sachlich und freundlich argumentierende Richter waren, die sich sichtlich bemühten, nicht zu sehr die harte Kante anzulegen. Deutlich wurde dies am Beispiel von „Das Genie“, von Knut Cordsen ins Spiel gebracht, das weder uns Bayerische Buchpreisblogger noch die beiden Jurorinnen sprachlich restlos überzeugen konnte. Vor allem Thea Dorn hat mich – um ein Lieblingswort meines bayerischen Buchpreisbloggerkollegen Marius aufzugreifen – durch ihre konzise Art des Argumentierens im Bereich der Belletristik überzeugt: Beispielsweise eröffnete mir ihr Vergleich zwischen dem unfähigen, eitlen Kapitän der Medusa, dessen Schiff in die Katastrophe gesteuert wird und dem amtierenden US-Präsidenten nochmals ein neues, kleines Detail an diesem Roman.

Svenja Flaßpöhler hatte zunächst „Justizpalast“ favorisiert – ein Roman, der bei mir und Buchpreisbloggerin Katharina ebenfalls mit vorne lag, aus Gründen, die wir in unseren Besprechungen hoffentlich sichtbar machen konnten. Die Entscheidung der Jury ist jedoch nachvollziehbar und berechtigt:  „Das Floß der Medusa“ ist ein Roman, der die Jahre überdauern wird, da bin ich mir sicher. Mit Petra Morsbach kamen wir Buchpreisblogger beim anschließenden Empfang noch ins Gespräch – eine freundliche, souveräne Autorin, die uns euphorisierte Leserinnen sogar noch beruhigte: Es sei alles gut, sie sei auch ohne Bayerischen Buchpreis sehr zufrieden mit der positiven Resonanz auf „Justizpalast“.

Sachbuch-Kritik: Äpfel und Birnen

So nah Fachjury und Bloggerprognose jedoch im Bereich Belletristik waren, so weit entfernt waren wir als Bayerische Buchpreisblogger in Sachen Sachbuch: Wir hatten alle drei „Blau“ von Jürgen Goldstein auf dem Zettel. Ich empfand die Diskussion der Jury zu den Sachbüchern gestern als schwieriger und qualitativ weniger überzeugend denn im Bereich Belletristik. Thea Dorn brachte eines meiner Argumente auf den Punkt: Die drei Bücher seien so schwer zu vergleichen wie Äpfel und Birnen. Und so hinterließ bei mir die Entscheidung den Eindruck, dass weniger nach sachlichen Kriterien, sondern mehr persönlichen Themenschwerpunkten folgend argumentiert wurde.

Interessant war für mich später das Gespräch mit Jürgen Goldstein und seinem Lektor von Matthes & Seitz – tatsächlich ist eine Unterhaltung mit ihm so angenehm wie die Lektüre seines Buches: Klug, intelligent, ein offener Mensch, der auch neugierig auf die Meinung von uns Bloggern war. Für Petra Morsbach und Jürgen Goldstein haben wir uns als Buchpreisblogger noch etwas Eigenes ausgedacht – einen Preislöwen, zwar nicht aus Nymphenburger Porzellan, aber von Herzen kommend.

Premiere: Erstmals Literaturblogs mit an Bord

Neben der neuen Jury gab es heuer beim Bayerischen Buchpreis noch eine Premiere – wie bereits mehrfach erwähnt, waren Katharina Herrmann von Kulturgeschwätz, Marius Müller von Buch-Haltung und ich als Bloggerteam dabei, erstmals begleiteten also „digitale Literaturnerds“ das Geschehen. Bernhard Blöchl, Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung, Romanautor und Blogger hat unsere Aktivitäten mit einem Artikel gewürdigt, über den wir uns sehr gefreut haben. Der aber auch eine Frage aufwirft, die mich immer wieder bewegt – welche Rolle spielen wir Blogger bei solchen Aktivitäten, wo ist unser Platz? Sind wir Marketinginstrumente, Digital-Influencer, Hobby-Kritiker?

Klar ist: Mit unseren Besprechungen zu den sechs Büchern und unseren Aktivitäten rund um den Buchpreis haben wir zusätzliche Aufmerksamkeit sowohl auf die Titel als auch auf die Veranstaltung an sich gelenkt. Im Netz wurde eifrig mitdiskutiert und der Hashtag #baybuch ging zwischenzeitlich durch die Decke. Vielleicht auch fürs Publikum bereichernd war das Zitieren einzelner Tweets durch die Moderation während der Veranstaltung gestern, die nochmals eine andere Sichtweise auf die besprochenen Bücher wiedergaben. Vor allem aber hat es uns als Trio unheimlichen Spaß gemacht – hinter den Kulissen über die Bücher zu diskutieren, unsere Argumente mit denen der Jury zu vergleichen, auch Gegenpositionen einzunehmen. Insofern: Mission Bavaria erfüllt.

Blogger etwas randständig

Der erste Versuch, auch das Netz und vor allem unsere Blogabonnementen für den Bayerischen Buchpreis zu interessieren, war eine fast gelungene Sache. Woran man allerdings noch feilen könnte, wäre an der crossmedialen „Vernetzung“ über das Netz hinaus: Twitter und Facebook sind zwar flüchtig, aber unsere Blogbesprechungen zu #baybuch bleiben bestehen und abrufbar. So wäre ein Hinweis in der Nachberichterstattung auch auf unsere differenzierten Blogbeiträge und Meinungen nicht nur für uns wertschätzend gewesen, sondern vor allem aber für die Leserinnen und Leser ein Hinweis auf eine weitere Informationsquelle zu den diskutierten Büchern. Denn – ich zitiere nochmals Michael Then: „Für Bücher muss heute einiges getan werden, um sie gesellschaftlich ins Licht zu rücken.“