Oslo 1968: Es herrscht Aufbruchsstimmung, von überall her ist der Klang von Freiheit zu hören. Es gibt politische Diskussionen, Proteste gegen den Vietnamkrieg, sexuelle Freiheiten werden ausgetestet, Büstenhalter brennen. Die 18-jährige Agathe meldet sich kurz vor dem Abitur von ihrem konservativen Gymnasium ab, um im einem neu gegründeten Versuchsgymnasium die freie Atmosphäre von Summerhill atmen zu können.
Doch die Leichtigkeit, die dieser Roman scheinbar atmet, trügt: Alles könnte gut sein für die junge Frau, die sich einfach ausprobieren will, wäre da nicht die eigene Familie mit einem dunklen Geheimnis belastet. Agathe lebt mit ihrem jüngeren Bruder bei ihrem Stiefvater Isak. Die Mutter, eine Musikerin, ist sang- und klanglos mit einem anderen Mann nach Dänemark verschwunden, lässt die Kinder zurück, lehnt jeden Kontakt zu ihnen ab. Der Klang von Freiheit: Er hat einen rostigen, sprich melancholisch-knirschenden Unterton, den auch Gabriele Haefs in ihrer Übersetzung aus dem Norwegischen wunderbar in diesen nur oberflächlich leichten Familien- und Coming-of-Age-Roman einfließen lässt.
Katharina Granzin schreibt in der Frankfurter Rundschau über dieses Buch: „Die perspektivische Doppelbödigkeit des Erzähltons trägt viel zum atmosphärisch schwebenden Charakter des Romans bei.” Trotz des scheinbar unbekümmerten Tonfalls biete Toril Brekke einen Stoff von einer tiefsitzenden Ambivalenz.
Die Autorin:
TORIL BREKKE wuchs als Tochter des Dichters Paal Brekke in Künstlerkreisen in Oslo auf. Nach einer Ausbildung zur Typografin arbeitete sie als Lehrerin und Journalistin. Seit 1976 verfasst sie Romane und Erzählungen sowie Kinder- und Jugendbücher. Zwischen 1987 und 1991 war sie Vorsitzende des norwegischen Schriftstellerverbandes und in den 1990er Jahren Mitglied des Komitees für den Literaturpreis des Nordischen Rates. Sie wurde im Jahr 2000 mit dem Literaturpreis der Riksmål-Gesellschaft und 2004 mit dem Amalie-Skram-Preis ausgezeichnet.
Toril Brekkes Arbeiten sind geprägt von ihrem Interesse an menschlichen Beziehungen und der Frage, warum wir in engen Beziehungen, aber auch zwischen den Geschlechtern, Klassen oder Ländern so handeln, wie wir es tun.
Stimmen zum Buch:
“Träumerisch leicht und in einem ungewöhnlichen, ambivalenten Erzählton führt die Norwegerin Toril Brekke ins Oslo der sechziger Jahre.” – Katharina Granzin, Frankfurter Rundschau
“Eine literarische Entdeckung.” – Sandra Zaplin, Bayerischer Rundfunk
“Ein intensiver Roman über ungeheuerliche Familienverhältnisse und nicht erziehungsfähige Erwachsene.” – Annemarie Stoltenberg, NDR
“Ein intensiver Roman über schwierige Familienverhältnisse” – Radio Bremen
“Toril Brekkes Ein rostiger Klang von Freiheit ist eine bewegende Lektüre, die
nicht zuletzt dank der umsichtigen Übersetzung von Gabriele Haefs LeserInnen
jeglichen Alters ansprechen dürfte.” – Anke Strunz in der Virginia FrauenBuchKritik
“Dieser besondere Sound verleiht dem etwas mehr als ein Jahr umspannenden und mit markanten Figuren ausgestatteten Roman eine ganz eigene Stimmung – wie auch ein besonderer Protagonist: So ist „Ein rostiger Klang der Freiheit“ auch ein Oslo-Roman, der in verschiedene Stadtteile und zu unterschiedlichen Orten führt.” – Constanze Matthes, Zeichen & Zeiten
“Die ganz große Stärke in meinen Augen ist die regelrecht spür- und greifbare, dichte Atmosphäre des Romans, die Toril Brekke – mit feinem Blick und sensiblem Gespür für Stimmungen und Milieus – erschafft.” – Barbara Pfeiffer, Kulturbowle
“Ein rostiger Klang von Freiheit von Toril Brekke besitzt viel von einem Hans Christian Andersen Märchen. Es kommt unverdächtig und in schlichter Sprache daher, erzeugt aber einen unterschwelligen Grusel, fesselt, schockt und lässt einen betroffen und konsterniert zurück.” – Alexander Carmele, Kommunikatives Lesen
“Freiheitsbegehren und die Sehnsucht nach Selbstbestimmung treffen dabei auf familiäre Verluste und die Verpflichtung, Verantwortung zu übernehmen. Ein Roman, der zeigt, dass sich die wirklich großen Reformen im Schatten der öffentlichen Proteste vollziehen.” – Jens Roger, Lesering.de
“Bei der Arbeit an der Übersetzung war das Wiedersehen mit Torils Stil die pure Freude. Sie benutzt so viele Bilder, die oft aus der Musik stammen.” – Gabriele Haefs über ihre Arbeit beim Übersetzen des Romans
“So wie die Erzählerin Agathe und die Protagonistin Agathe nicht völlig deckungsgleich sind, gibt es auch einen Unterschied zwischen der Oberfläche des Geschehens und verborgenen Zusammenhängen, Traumatisierungen und Familiengeheimnissen, die Toril Brekke an mehreren Stellen in „Ein rostiger Klang von Freiheit“ andeutet und erst am Ende zur Gänze aufdeckt. Diese Diskrepanzen machen den literarischen Reiz der Lektüre aus.” – Dieter Wunderlich
Zum Buch:

Toril Brekke
Ein rostiger Klang von Freiheit
Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs
STROUX edition, München
332 Seiten, gebunden, € 24,00 [D]
ISBN 978-3-948065-22-5
https://stroux-edition.de/
Ein Beitrag im Rahmen meiner Pressearbeit für den Verlag
Ich danke dir, liebe Birgit, für die Vorstellung dieses, wie mir scheint, doch zweischneidigen Romans!:)
Liebe Martina, ja, das ist er, aber gerade das macht ihn aus – diese Doppelbödigkeit aus Leichtigkeit und tiefem Ernst. Liebe Grüße Birgit
:):)