Andreas Föhr: Eifersucht

Gastautor Florian Pittroff ist begeistert von der neuen Krimireihe von Andreas Föhr. Den zweiten Band um Rachel Eisenberg findet er sogar noch ausgereifter.

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Bild: Florian Pittroff, https://flo-job.de/

Ein Gastbeitrag von Florian Pittroff

„Eifersucht“ ist der zweite Fall mit der Münchner Anwältin Rachel Eisenberg. Und ich lege mich fest: „Eifersucht“ ist noch besser, noch ausgereifter als der erste „Eisenberg Krimi“. Echtes Suchtpotential!

Mit geschickten Kniffen und Tricks baut Andreas Föhr die Story auf. Der Roman beginnt mit einem Prolog, genauer gesagt mit einer Geschichte, die fünf Jahre zurückliegt. Diese eingeschobenen Rückblenden ziehen sich durch die gesamten 427 Seiten des Buches und geben interessante Einblicke und immer wieder auch neue Erkenntnisse für den eigentlichen Fortgang des Falles. Zwischen Rückblenden und der Gegenwart entspinnt sich so eine hochspannende Geschichte.

Andreas Föhr schafft Spannungsmomente

Was ich an Andreas Föhr besonders schätze, sind zum einen die kurzen Kapitel, die einem das Lesen ungemein erleichtern und zum anderen die spannungsfördernden Cliffhanger, die den Leser neugierig auf das weitere Geschehen machen: „Auf dem iPad blinkte eine Nachricht“. Welche Nachricht hat die Protagonistin bekommen, was steht drin, gibt es Aufklärung. Ende des Kapitels. Umblättern und weiter geht es im Text.

Wie auch schon bei den Wallner & Kreuthner-Krimis, zieht einen das Buch sofort in seinen Bann. Ich habe selten Krimis gelesen bei denen man so schnell mitten drin ist im Geschehen und nicht nur dabei: Zwei Seiten gelesen und man kann eigentlich nicht mehr aufhören. Ein gewitzter Handlungsablauf und eine starke und sympathische Protagonistin bescheren dem  Leser ein uneingeschränktes Lese-Vergnügen.

Eifersucht als Tatmotiv?

Und darum geht`s: Judith Kellermann, die Mandantin von Anwältin Rachel Eisenberg, soll ihren Lebensgefährten Eike Sandner aus Eifersucht in die Luft gesprengt haben. Als Reste des verwendeten Sprengstoffs bei ihr gefunden werden, liefert Kellermann eine abenteuerliche Erklärung: Ein geheimnisvoller Ex-Soldat soll den Mord begangen und die Beweise manipuliert haben. Doch der Mann ist seit der Tat verschwunden. Niemand scheint ihn zu kennen. Existiert er nur in Kellermanns Phantasie? Falls nicht: Wer ist der Unbekannte und was treibt ihn an?

Auch der Schreibstil des Autors ist präzise beschreibend und nicht ohne Humor:
„Wittmann war regelrecht aufgekratzt. Die Vorfreude auf die Vernehmung der Zeugen oder genauer gesagt über Rachels bevorstehende Niederlage in dieser Haftprüfung umgab sie wie ein Mückenschwarm“.

Das Ende ist dann auch nicht zwingend vorhersehbar. Und so steht einer spannenden (Urlaubs)Lektüre nichts im Weg. Ich habe mir das Buch eigentlich als Urlaubslektüre vorgemerkt, wollte nur kurz reinlesen und war in zwei Tagen durch – vor dem Urlaub.

Informationen zum Buch:

Andreas Föhr
Eifersucht
Knaur Verlag, 2018
ISBN: 978-3-426-65446-0

Über den Gastautor:

Florian Pittroff ist Magister der Literaturwissenschaften und Kunstgeschichte und arbeitet seit mehr als 25 Jahren als Journalist und Texter. Seine Buchbesprechungen waren unter anderem zu lesen im Kulturmagazin „a3kultur“ und im deutschsprachigen Männermagazin „Penthouse“.  Er verfasste Kulturbeiträge für das Programm des „Parktheater Augsburg“, war unter anderem verantwortlich für die Medien- & Öffentlichkeitsarbeit des kulturellen Rahmenprogramms „City Of Peace“ (2011) und die deutschsprachigen Slam-Meisterschaften (2015) in Augsburg. Florian Pittroff erhielt 1999 den Hörfunkpreis der Bayrischen Landeszentrale für neue Medien für den besten Beitrag in der Sparte Kultur.

www.flo-job.de

Autor: Birgit Böllinger

Büro für Text&Literatur: Pressearbeit für Verlage, Autorinnen und Autoren, Literatureinrichtungen

3 Gedanken zu „Andreas Föhr: Eifersucht“

  1. Lieber Florian, liebe Birgit,
    ich höre die Krimis von Andreas Foehr gerne, denn der Sprecher Michael Schwarzmaier kann das Bayrische zu richtig gut wiedergeben. Besonders auf lange Autofahrten sind wir mit dem Kreuthner schneller ans Ziel gelangt als wir dachten.
    Einen schönen Tag von
    Susanne

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