
Der Winter ging, der Sommer kam.
Er bringt aufs neue wieder
Den vielbeliebten Wunderkram
Der Blumen und der Lieder.
Wie das so wechselt Jahr um Jahr,
Betracht ich fast mit Sorgen.
Was lebte, starb, was ist, es war,
Und heute wird zu morgen.
Stets muß die Bildnerin Natur
Den alten Ton benützen,
In Haus und Garten, Wald und Flur,
Zu ihren neuen Skizzen.
Wilhelm Busch
hier ein wenig brummelig.
“ein wenig brummelig” … klasse 🙂
Immer wieder gut, der Busch, auch wenn er brummelt : )
Busch und Buschnelken – genial 😀
Heißen die auch Steinnelken ?
Da bin ich mir nicht sicher – ich kenne nur noch das Wort Bartnelken…
Muss ich mal recherchieren, die sehen wie die aus, die ich als Steinnelken kenne. Aber Pflanzen haben ja oft sehr viele Namen quer durch die Sprachgebiete
Lass uns dann bitte an Deinen botanischen Recherchen teilhaben!
mach ich 🙂
Frühling, Sommer und dahinter
gleich der Herbst und bald der Winter –
ach, verehrteste Mamsell,
mit dem Leben geht es schnell.
– W. Busch
Das ist ein Grund, warum ich hier so oft durch Sätze&Schätze schwebe.Da werden Erinnerungnen geweckt. Und plötzlich…. reise ich durch die Zeit.
Liebste Grüße,
Tanja
Und ich freue mich über durchschwebende Herbstblätter hier, die noch ein paar charmante Busch-Zeilen hinterlassen! Herzlichst, Birgit
ja, das passt ganz wunderbar in diese Tage. Da fällt mir ein, daß ich seit langem schon, die Wilhelm Busch Mühle in Ebergötzen bei Göttingen besuchen will. War früher mal dort und überrascht, wie klein die Menschen damals waren. Diese kleinen Betten und niedrigen Decken. Erstaunlich nahe noch, die Zeit, bei diesem Gedicht.
Die Menschen damals haben im Sitzen geschlafen um Platz zu sparen!
Sag bloß! 🙂 Kommt daher der Ausdruck Sitzriese?
Oder Sitzsack ; D
Ja, und die Frauen? :-)Mussten stehen?
Die waren ja eh kleiner & benötigten nicht so viel Platz *fasel*
Nicht,dass ich wüsste.
Hier so: http://www.wilhelm-busch-muehle.de/
Wie hübsch, das kannte ich gar nicht. Sehr stimmungsvoll.
Ja, Herr Busch konnte schon schön reimen 🙂
Bartnelken mag ich ganz sehr, schon im Schulgarten früher durften wir uns immer einen Strauß für ein paar Pfennige für unsere Mütter kaufen. Was für ein schönes Foto (und natürlich auch ein schönes Gedicht – auf jeden Fall nicht zu brummelig)
Danke für das Gedicht. Mich macht der Überfluss des Sommers ja auch immer skeptisch, denn kaum habe ich mich dran gewöhnt, ist er schon wieder vorbei. Und in seinem antiromantischen Duktus erinnert er mich an Heine
Das Fräulein stand am Meere
Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang,
Es rührte sie so sehre
Der Sonnenuntergang.
Mein Fräulein! Sein Sie munter,
Das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück.
Lieben Gruß
Oh ja, dieses Heine-Gedicht – immer wieder schön in seiner Lakonie 🙂 https://saetzeundschaetze.com/2016/05/26/heinrich-heine-shakespeares-madchen-und-frauen/