Joachim Ringelnatz – Tropensehnsucht

„Tropensehnsucht“ wurde in dem 1932 beim Ernst Rowohlt Verlag erschienenen Band „Gedichte dreier Jahre“ veröffentlicht.

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Bild von Danny See Chuan Seng auf Pixabay

Nashornida nannte ich die Kleine.
Eigentlich klingt das so mild.
Nashornida hatte Trampelbeine
Und war wild.

Nashornida hat mir einen Knochen,
Alle Gläser, Porzellan und die
Linke Wand vom Kleiderschrank zerbrochen.

Doch sie hat nach Afrika gerochen,
Und das reizte meine Phantasie.

Joachim Ringelnatz

Autor: Birgit Böllinger

Büro für Text&Literatur: Pressearbeit für Verlage, Autorinnen und Autoren, Literatureinrichtungen

30 Gedanken zu „Joachim Ringelnatz – Tropensehnsucht“

    1. Das ist klasse … danke! Und erinnert ein wenig an Robert Gernhardt: Lieber Gott, nimm es hin, / daß ich was Besond’res bin. / Und gib ruhig einmal zu, / daß ich klüger bin als du. / Preise künftig meinen Namen, / denn sonst setzt es etwas. Amen.“

  1. Ach du meine Nase, jetzt gibt’s also auch Nashornüberwachung 😉
    Tropensehnsucht habe ich auch gerade, vielleicht sperr ich einfach meine Nüstern ganz weit auf und wenn ich dann Afrika rieche, hält mich nichts mehr!

  2. Herrlich! Mild klingender, doch so vielversprechender Name! Bild, Gedicht und Kommentare – einfach richtig schön!
    Bei mir wird (in Unkenntnis der Tropen in natura) einfach nur Sehnsucht nach Tierpark oder botanischem Garten mit Tropenhaus geweckt – aber im Gegensatz zu manch anderen Sehnsüchten ist diese wenigstens schnell und selbstbestimmt erfüllbar 🙂
    Ganz liebe Freitagsgrüße an dich von
    Birgit

    1. Der Zoo ist, wenn auch sicher nicht die tiergerechte Wahl, wohl der einzige Ort, wo diese Riesen noch überleben werden.
      Ach ja: Sehnsuchtserfüllungsverheißungen: Augen auf, manchmal lauern sie schon um die nächste Ecke. Aber aufgepasst vor freilaufenden Riesennashörnern 🙂

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